Hornbach muss weiter hoffen

Hornbach · Um Hochwasserschutzmaßnahmen für Hornbach umsetzen zu können, müsse erst ein langwieriges Planfeststellungsverfahren durchgeführt werden, heißt es aus der zuständigen Kreisverwaltung Südwestpfalz. Die betroffenen Anwohner müssen sich also wohl noch geraume Zeit in Geduld üben.

 Allzu oft wird der schmale Hornbach, wie hier bei Althornbach, zum breiten Strom. Foto: pma/cos

Allzu oft wird der schmale Hornbach, wie hier bei Althornbach, zum breiten Strom. Foto: pma/cos

Foto: pma/cos

Seit vier Jahrzehnten wird über Hochwasserschutz für Hornbach diskutiert. Dabei wurden einige Pläne entworfen und wieder verworfen. Ein Modell wurde erstellt. Und im Februar 2012 legte das Büro Dilger aus Dahn einen Plan mit verschiedenen Maßnahmen vor, um die Hochwassergefahr abzumildern. Doch seitdem ist nichts passiert.

Um Hochwasserschutzmaßnahmen für Hornbach umsetzen zu können, müsse erst ein langwieriges Planfeststellungsverfahren durchgeführt werden, heißt es aus der zuständigen Kreisverwaltung Südwestpfalz. Dabei erinnerte die Behörde unter anderem an 20 Einwendungen von betroffenen Bürgern. "Das ist für die Hornbacher Bürger eine unbefriedigende Situation", sagt Bürgermeister Reiner Hohn (FDP ). Zumal mit dem Modell der Technischen Universität Karlsruhe 2006 und dem Maßnahmebündel von Dilger die Grundlagen vorlägen. "Jetzt muss das umgesetzt werden."

Da dürfte die Diskussion um "ein paar Millimeter Wasserhöhe" oberhalb von Dietrichingen die Umsetzung nicht so lange verzögern. Darauf hat die Kreisverwaltung auf die Anfrage hingewiesen, dass vor der Umsetzung "irgendeiner Maßnahme" die Vergrößerung des Retentionsraums (gut 80 000 Kubikmeter) oberhalb von Dietrichingen ausgeführt werden, um die Situation der Unterlieger zu keinem Zeitpunkt negativ zu verändern. Dafür seien Detailberechnungen anzustellen.

Nach Einschätzung Hohns sorgt eine Brücke schon jetzt für einen notwendigen Rückstau. Mit der zusätzlichen Baumaßnahme an der K 13 bei Dietrichingen würden lediglich Planer, Behörden und Rechtsanwälte beschäftigt. Der Kreis solle die gerichtliche Auseinandersetzung nicht scheuen. "Es geht beim Hochwasserschutz um Menschen", appelliert Hohn an die Verwaltung. Dabei bleibt er zuversichtlich: "Die Hoffnung stirbt zuletzt."

Auf Merkur-Anfrage sagt die Kreisverwaltung, dass in das Hochwasserschutzkonzept auch die Maßnahmen eingebunden seien, die im Zuge der Umsetzung der EU-Wasserrahmenrichtlinie durchgeführt werden. So vergab der Kreisausschuss im September einen Auftrag zur Aufwertung des Hornbachs oberhalb von Dietrichingen. In Hornbach soll anstelle der Fischaufstiegsanlage an der Wasserkraftanlage Reidiger nun im Bereich des Oberbeiwalderhofes eine Umgehungsrinne erreicht werden. Dazu liefen die Planungen.

Dilger hatte vorgeschlagen, den Radwegdamm zu unterbrechen und den Weg über die Zinselstraße weiter zu führen. Weiter sollte die Situation an der Lauerbrücke durch Flutmulden verbessert werden. Der Zusammenfluss von Hornbach und Schwalb sowie zwischen dem Wehrkanal und dem Hornbach soll geändert werden, um einem besseren Abfluss zu erreichen. Vor gut dreieinhalb Jahren wurden die Kosten für die Maßnahmen auf 2,8 Millionen Euro geschätzt.

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