HGV soll großes Center bauen

Zweibrücken. Nach dem feststehenden Deal zwischen der städtischen Gesellschaft Gewobau und dem norddeutschen Einzelhandelsinvestor HGV fallen die ersten Reaktionen überwiegend positiv aus

 Die Canada-Siedlung soll durch die HGV ein Nahversorgungszentrum erhalten, durch das eine Lücke in der Lebensmittelversorgung geschlossen wird. Foto: pma/voj

Die Canada-Siedlung soll durch die HGV ein Nahversorgungszentrum erhalten, durch das eine Lücke in der Lebensmittelversorgung geschlossen wird. Foto: pma/voj

Zweibrücken. Nach dem feststehenden Deal zwischen der städtischen Gesellschaft Gewobau und dem norddeutschen Einzelhandelsinvestor HGV fallen die ersten Reaktionen überwiegend positiv aus. Die Gewobau selbst äußerte sich "außerordentlich erfreut über die Tatsache, dass dieser zuverlässige und erfahrene Investor Bereitschaft zeigt, sich am Einzelhandelsstandort Zweibrücken, insbesondere auch in der Innenstadt, zu engagieren" (siehe Hintergrund). Schließlich bestehe im Umfeld der Canada-Siedlung auch nach dem Einzelhandelsgutachten der Stadt eine erhebliche Lebensmittel-Versorgungslücke.Dass diese durch die HGV bald geschlossen sein könnte, hob auch Oberbürgermeister Helmut Reichling in einer Stellungnahme positiv hervor. "Die Vereinbarung zwischen der städtischen Tochter Gewobau und dem Einzelhandelsinvestor HGV wird Zweibrücken als Einkaufsstadt stärken und noch attraktiver machen." Mit dem Nahversorgungszentrum in der Canada-Siedlung werde eine Versorgungslücke am Fasanerieberg geschlossen. Gerade in diesem Stadtbereich fehle vor allem ein Lebensmittelgeschäft. Das Land könne sich deshalb ein solches Projekt vorstellen.

Durch die Übernahme des City-Outlets und der ehemaligen Passage Schreiner bestehe die Möglichkeit, das innerstädtische Angebot breiter zu fächern und die Kundenfrequenz gerade auch in der Oberstadt zu steigern. "Insgesamt wird sich Zweibrücken positiv entwickeln und auch für die künftigen Entwicklungen in den Nachbarstädten gerüstet sein", ist Oberbürgermeister Helmut Reichling überzeugt. Die HGV sei ein seriöser und leistungsfähiger Investor, der über exzellente Kontakte verfüge. Der Investor stehe schon seit Jahren in Kontakt mit der Zweibrücker Stadtspitze.

Berni Düker, Aufsichtsratsvorsitzender von Gewobau, zeigte sich ebenfalls erfreut über den geschlossenen Kontrakt. Dass die Gewobau im Dezember die Canada-Siedlung erworben hatte, sei allerdings keine vorbereitende Maßnahme für den Deal mit HGV gewesen. Nichtsdestotrotz habe man die Canada-Siedlung bei Verhandlungen mit Investoren immer als Junktim mit dem City-Outlet in Verbindung gebracht.

Dass in der Siedlung noch dieses Jahr die Bagger anrollen, glaubt Düker indes nicht. Der Abstimmungsbedarf zwischen den städtischen Gremien und Ämtern sei sehr hoch.

Evelyne Cleemann, mit ihrem Spielzeugladen "Toys4less" größte City-Outlet-Mieterin äußerte sich hingegen überrascht. Mit ihr habe die Gewobau über den Verkauf nicht gesprochen, auch auf Nachfrage in Folge der Merkur-Recherchen im Februar habe man solche Bestrebungen abgestritten. Cleemann: "Ich muss jetzt meine Pläne davon abhängig machen, was künftig passiert. Alles ist derzeit offen."

Rückblick

Bereits im Jahr 2005 hatte die Stadt mit der Hanseatischen Grundbesitz- und Vermögensverwaltungsgesellschaft (HGV) verhandelt. Damals ging es um das Pörringer+Schindler-Gelände, auf dem heute das Hilgard-Center steht. Der Hauptausschuss hatte sich bereits für die HGV aussprochen, der Stadtrat war dieser Empfehlung allerdings nicht gefolgt. Schließlich bekam das Architekturbüro Manfred Schenk aus Pirmasens den Zuschlag.

Im City-Outlet sollte der Schwerpunkt auf Artikeln liegen, die im Outlet-Center am Flugplatz zum Schutz der Läden in der Innenstadt nicht verkauft werden dürfen wie zum Beispiel Fernseher, Elektrogeräte, Bücher, CDs und Heimwerkerbedarf. Damit sollten Kunden des großen Outlet-Centers am Flughafen auch in die Innenstadt gelockt werden. Diese Ziele ließen sich aber nicht verwirklichen. Immer wieder gaben Mieter auf, der Outlet-Anspruch wurde nie richtig umgesetzt. Die Gewobau hatte das damals leerstehende Kaufhallengebäude 2005 gekauft. red

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