Niederhausen Impfdurchbrüche legen „Hannes“ lahm

Winterbach · Warum das Restaurant in Niederhausen seit einigen Tagen geschlossen ist — und wann es weitergeht.

 Auf Besucher müssen Heike Schwuchow-Gessner und das Team des Restaurants „Zum Hannes“ seit dem 15.  November verzichten.

Auf Besucher müssen Heike Schwuchow-Gessner und das Team des Restaurants „Zum Hannes“ seit dem 15.  November verzichten.

Foto: Norbert Schwarz

Ein Besuch des weit über die Grenzen der Region hinaus bekannten Restaurants „Zum Hannes“ im Winterbacher Ortsteil Niederhausen ist im Augenblick nicht möglich. Ein Teil des Personals ist trotz zweifacher Impfung positiv auf Corona getestet. Die Tage der Quarantäne sind allerdings gezählt. Kommenden Freitag steht der nächste PCR-Test an. Verläuft dieser in den betroffenen Fällen negativ, kann Quartier-Restaurant „Zum Hannes“ ab kommenden Montag seine Gäste wieder willkommen heißen. Doch schwierige Zeiten stehen Heike Gessner-Schwuchow und ihrem Team weiterhin bevor.

„Zum Hannes, sie sprechen mit Heike Schwuchow-Gessner…“ Die vertraute Stimme klingt wie sonst am Telefon. Nichts deutet auf einen Krankheitsfall hin. Dennoch ist die erste Frage an die unsichtbare  Gesprächspartnerin: „Wie geht es in der Quarantäne, wie steht es um die eigene Gesundheit?“ Das kurze, herzhafte Lachen ist wie sonst. „Ach schön, dass Du Dich in dieser schwierigen Zeit nach meinem  Wohlbefinden erkundigst. Aber ehrlich, es geht mir gut. Etwas Schnupfen, keine Fieber, dier ersten Tage mal verstärkt müde, aber das ist inzwischen alles wieder normal!“

Montag, der 15. November, wird die „Hannes“-Inhaberin dennoch ein besonderer Erinnerungstag bleiben. Sozusagen in die persönliche Restaurantgeschichte eingehen, weil an diesem Tag statt eines Begrüßungstextes für die vielen Gäste, insbesondere die zahlreichen Stammgäste, oder des Hinweises auf Speisekarte und Tagesgerichte der Hinweis auf das Covid19-Virus kam. „Liebe Gäste, ein Teil unseres Teams ist leider, trotz vollständiger Impfung, von  Durchbrüchen betroffen und an Corona erkrankt. Ab sofort bleibt das Restaurant vorübergehend geschlossen Wir setzen nun alles daran dass wir uns so schnell wie möglich erholen und dann wieder gesund und voller Energie für Sie da sind. Die von der Schließung betroffenen Reservierungen werden von uns telefonisch informier. Leider haben wir von den Reservierungen für Sonntag nicht alle Telefonnummern. Sobald wir wieder vollständig sind, melden wir uns umgehend zurück! Bis ganz bald, bleiben sie gesund. Ihr Hannes-Team.“ Ein rotes Herz steht als Schlusspunkt.

Frühestens am Freitag kann der PCR-Test für Heike Gessner-Schwuchow, Ehegatten Bernd und die weitere Mitarbeiterin, welche positiv getestet war, vorgenommen werden. Die Selbsteinschätzung ist aber bei allen dreien jetzt schon: „Wir fühlen uns gut, keinerlei Beschwerden!“

Für die Büroarbeit blieb in der Quarantänezeit nunmehr bei Heike und Bernd jede Menge Raum. „Und am Anfang fürs Telefonieren“ merkt die Chefin des rund 15-köpfigen Teams schon wieder scherzend an. Der finanziellen Schaden durch die Quarantäne wird ihr nicht ersetzt. Nach den vielen Monaten des Lockdowns im letzten Jahr bis zum Sommer eine spürbare, wirtschaftliche Einbuße. Das Schlimme sei aber nunmehr die allgemeine Reaktion der Gäste wegen der steigenden Inzidenzzahlen. Feste Buchungen für Dezember würden abgesagt. „Die Leute sind verunsichert. Keine Weihnachtsmärkte, die permanenten Neuerung durch die Bundes- und Landesregierung, wie schon bei der ersten Phase rechnen viele  mit weiteren Einschränkungen und sagen deshalb größere Familienfeiern, Hochzeiten und andere Zusammenkünfte für Dezember ab“, stellt Heike Schwuchow-Gessner fest.

Die Frage, warum sie mit dem Krankheitsfall überhaupt an die Öffentlichkeit ging, kann Heike Gessner-Schwuchow nicht ganz nachvollziehen. „Wir und das ganze Personal sind zweifach geimpft, wir testen täglich und wir sind durch Gäste infiziert worden, da hatten wir nichts zu verheimlichen!“

Tatsächlich habe sie diese Frage aus dem engsten Bekanntenkreis gleich mit Beginn der Quarantänezeit gestellt bekommen. Den eigenen PCR-Tests war eine Familienfeier (Beerdigung) und ein Treffen  von Taubenzüchtern aus ganz Deutschland vorausgegangen. Unter deren Teilnehmern befanden sich Virusträger, welche eine Mitarbeiterin aus dem Bedienungsbereich wohl infiziert haben. Die wiederum arbeitet mit Heike Schwuchow-Gessner eng zusammen.

Nach der Mitteilung der Taubenzüchtverantwortlichen ließ Heike Schwuchow-Gessner sich zusammen mit Ehegatten Bernd und dem Personal testen. Das Ergebnis ist bekannt. Jetzt hofft Heike Schwuchow-Gessner nur auf ein besseres Jahr 2022. Immerhin: Für die Weihnachtsfeiertage ist nur noch zur Nachmittagszeit und am Abend vereinzelt ein Platz frei. Silvester und Neujahr ist ohnehin geschlossen, weil sich inzwischen ein zweijähriger Öffnungsrhythmus eingependelt habe, welcher diesmal Freizeit verspreche.

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