Gut vernetzt in die Zukunft

Hornbach · Die Digitalisierung schreitet schnell voran. Unternehmer aus der Region stellen sich dieser Entwicklung und versuchen, gemeinsam und stärker vernetzt diesen neuen Herausforderungen entgegenzutreten.

 Smart Future Gruppe: Im Kloster Hornbach hatten sich mehrere Unternehmer zu einem Netzwerk-Treffen eingefunden. Foto: dingler

Smart Future Gruppe: Im Kloster Hornbach hatten sich mehrere Unternehmer zu einem Netzwerk-Treffen eingefunden. Foto: dingler

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Unternehmer der Region miteinander bekannt machen, so dass sie sich vernetzen - das war das Ziel einer Veranstaltung der Wirtschaftsförderungsgesellschaft Südwestpfalz (WFG) und der Wirtschaftsförderung der Stadt Zweibrücken. Dabei spielte der Aspekt der Digitalisierung eine übergeordnete Rolle. "Smart Future Südwestpfalz" nannte sich das Treffen, bei dem Unternehmer aus den verschiedensten Sparten miteinander ins Gespräch kamen. In einem Tagungsraum des Hornbacher Klosters begrüßte zunächst WFG-Geschäftsführerin Miriam Heinrich die 22 Gäste. Es freute sie sehr, dass die Stühle im Raum (fast) alle belegt waren. Das Wort übernahm danach Markus Wessel von der Dortmunder Unternehmensberatung Exper-Consult. Er vertrat die Auffassung, dass in einem aktiven Netzwerk Kompetenzen ineinandergreifen und Unternehmen sich gegenseitig stärken. Auch Kreis und Stadt profitierten davon aufgrund der höheren Wertschöpfung. Ein Unternehmer-Netzwerk in Ostwestfalen-Lippe habe deswegen sogar 30 Millionen an Fördermittel erhalten, erzählte Wessel. Ein Loben der Netzwerke sei also kein "Beratergeschwafel"; das Bundeswirtschaftsministerium habe in einer Befragung den positiven Effekt der Netzwerke bestätigen können.

Als Beispiel für gelungene Digitalisierungen hatte Wessel Werbe-Videos dabei, etwa das einer Möbelschreinerei, deren Kunden sich Möbelstücke übers Internet individuell erstellen können nach Größe und Art des Holzes. Eine interessante Möglichkeit für das Erschließen neuer Märkte biete Google: Auf einer Plattform des Internet-Giganten könnten Unternehmen erkennen, in welcher Region der Erde am häufigsten nach einem bestimmten Produkt übers Internet gesucht werde - dort können dann Absatzmöglichkeiten vermutet werden. Wie weit der Stand der Technik ist, demonstrierte Wessel mit einem Sprachprogramm, das einen beliebigen deutschen Text flüssig vorlesen kann. Selbst das Wort "Bickenaschbacherhof", vom Vortragenden absichtlich ausgesucht, wurde von der menschlich wirkenden Computerstimme einwandfrei ausgesprochen. Dann bereitete Wessel die Teilnehmer auf den aktiven Teil vor: Nach einer Kennenlernrunde sollten die Unternehmer die Papiertischdecke nutzen, um mit drei verschiedenen Farbstiften Ideen zu bestimmten Vorgaben aufzuschreiben. So etwa, wie Institutionen wie das Kompetenzzentrum 4.0 in Kaiserslautern, die Hochschule Zweibrücken oder die Handwerkskammer sie bei Projekten unterstützen könnten.

Thomas Wollny, Vorstand der Software-Firma BitExpert, hatte im Vorfeld der Veranstaltung nicht gewusst, dass der Schwerpunkt auf Digitalisierung liegen würde - somit fand er sich plötzlich in der Expertenrolle wieder und konnte seinen Tischnachbarn mit ein paar Tipps weiterhelfen. Für ihn waren die Gespräche nach dem offiziellen Teil am interessantesten: "Da konnte man sich mal austauschen." Die Jungunternehmerin Kristin Kaysser fand es "interessant, mitzubekommen, wie andere ihre Probleme lösen." Sie sei aber in ihrem Betrieb schon sehr weit mit der Digitalisierung , sodass auch sie mehr Tipps geben konnte, als sie selbst bekam. Ihr Bruder Konstantin, im selben Betrieb beschäftigt, fand den Abend sehr gelungen: "Ich hoffe, dass es noch mehr solche Veranstaltungen gibt."

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