Verabschiedung Grundstein für gute Sparkassen-Zukunft gelegt

Südwestpfalz · Rolf E. Klein wurde in den Ruhestand verabschiedet. Er war neun Jahre lang Vorsitzender des Bankvorstandes.

 Der Verabschiedete Rolf E. Klein.

Der Verabschiedete Rolf E. Klein.

Foto: Sparkasse Südwestpfalz/Harald Sell

Es ist ungewöhnlich, bei einem Abschied nach vorne zu blicken. Und dennoch ging es beim Empfang zur Verabschiedung von Rolf E. Klein, dem Vorstandsvorsitzenden der Sparkasse Südwestpfalz, am Donnerstagabend  mehr um die Zukunft als  um die Vergangenheit – die Zukunft des 65-jährigen Bankvorstandes wie auch seines Kreditinstituts. Nach neun Jahren an der Spitze der Sparkasse Südwestpfalz verabschiedet sich Klein am Samstag, dem 30. Juni, in den Ruhestand.

„Ich will, dass es gut weitergeht“: Diese Worte habe Klein schon vor Monaten gesagt, berichtete Landrätin Susanne Ganster (CDU) in ihrer Ansprache. Ein solcher Satz stehe für den scheidenden Vorstandsvorsitzenden, der immer nach vorne blicke. Und in zweierlei Hinsicht sei der Wunsch Kleins in Erfüllung gegangen: Er selbst habe mit seiner Arbeit im Vorstand der Sparkasse, davon die letzten neun Jahre als Vorsitzender, die Grundlagen dafür gelegt, dass sich das Kreditinstitut gut entwickeln kann, und mit der Bestellung von Peter Kuntz stehe auch sein Nachfolger fest, der gemeinsam mit Jürgen Keiper die Sparkasse ab 1. Juli führe.

Der Abschied falle Klein schwer, erklärte die Landrätin, das sei in den vergangenen Wochen zu spüren gewesen in den „letzten Sitzungen“ – von Verwaltungsrat, von Zweckverband, von anderen Gremien. Das liege sicher auch daran, dass Klein seit 48 Jahren der Sparkasse in Rheinland-Pfalz verbunden sei. Denn 1970 begann er seine berufliche Laufbahn in der Kreissparkasse Altenkirchen. Vor 20 Jahren schließlich führte ihn sein Weg in die Südwestpfalz, Klein kam im Mai 1998 in den Vorstand der Stadtsparkasse Zweibrücken, dessen Vorsitzender er nur zwei Monate später wurde. Vier Jahre später fusionierte die Stadtsparkasse mit der Sparkasse Südwestpfalz, deren Vorstand er nun angehörte. Vor neun Jahren wurde Klein zum Vorstandschef bestellt.

Bewegte letzte Jahre seien das für Klein gewesen, so die Landrätin, die an stürmische Episoden der jüngeren Vergangenheit der Sparkasse Südwestpfalz erinnerte – Niedrigzinsphase, Digitalisierung und Regulatorik seien die allgemeinen Probleme gewesen, die Anpassung von Personal, Geschäftsstellen und Kontogebühren die speziellen Herausforderungen in der Region. Klein habe es als Vorstandsvorsitzender geschafft, seine Sparkasse so gut aufzustellen, dass sie sich mit allen rheinland-pfälzischen Sparkassen messen könne, so Susanne Ganster, im Land stehe sie mit ihrer Bilanzsumme an siebter Stelle: „Wie wir unsere Sparkasse heute vorfinden, ist keine Selbstverständlichkeit.“ Vor allem sei sich Klein der Verantwortung für Handwerk, Mittelstand und Bevölkerung bewusst gewesen.

Das Vertrauen in die Sparkasse Südwestpfalz bezeichnete die Präsidentin des rheinland-pfälzischen Sparkassenverbandes, Beate Läsch-Weber, als der Erfolgsfaktor in der Ära Klein. Der Vorstandsvorsitzende habe 2009 das Kreditinstitut mitten in der globalen Finanzkrise übernommen, diese Zeit aber gut gemeistert. Er übergebe seinem Nachfolger ein gut bestelltes Bankhaus mit einem überdurchschnittlichen Jahresergebnis. Siegmar Müller als Landesobmann der rheinland-pfälzischen Sparkassenvorstände erinnerte daran, dass Klein nach mehr als 40 Jahren im Berufsleben und 20 Jahren im Sparkassenvorstand sein Soll erfüllt habe: „Jetzt folgt die Kür.“

Am 30. Juni beende er ein Berufsleben, das ihm immer viel Freude bereitet habe, erklärte Klein in seinen Dankesworten: „Es hat keinen Tag gegeben, an dem ich nicht gerne in die Sparkasse gegangen bin.“ Dankbar sei er im Rückblick dafür, dass er ein „fehlerfreies“ Berufsleben gehabt habe, sprich keine ausgefallenen Kredite und Anlagen beklagen musste.

Mit den Worten „Ich freue mich auf die Zukunft – für mich, für die Sparkasse, für Sie alle“ beendete er den offiziellen Teil seiner Verabschiedung, um danach noch mit den  Gästen aus Politik, Wirtschaft und der Bankenbranche zu plaudern. Musikalisch umrahmt wurde der Abend von der Gruppe „In Green – unplugged“ der Kreismusikschule Südwestpfalz.

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