Haupt-Organisatoren haben keine Zeit Großbundenbach sagt Walnussfest ab

Großbundenbach · Laut Ortsbürgermeister Dieter Glahn sind „tragende Kräfte“ anderweitig gebunden, so dass es an Helfern fehlt.

 In diesem Jahr wird es nichts mit Schlemmen im Familienkreis beim Walnussfest von Großbundenbach.

In diesem Jahr wird es nichts mit Schlemmen im Familienkreis beim Walnussfest von Großbundenbach.

Foto: Norbert Schwarz

Ein Walnussfest am zweiten September-Wochenende wird es dieses Jahr in Großbundenbach nicht geben. Der Grund, darauf legt Ortsbürgermeister Dieter Glahn allerdings größten Wert, sind nicht etwa generell fehlende Helfer. Vielmehr können „tragend Kräfte“ nicht in gewohnter Art und Weise das Fest vorbereiten. Sie seien zu diesem Termin familiär fest eingebunden. Deshalb hätten sich alle Verantwortlichen schweren Herzens dazu durchgerungen, dem Fest 2023 nochmals eine schöpferische Pause zu gönnen.

Dieter Glahn dazu wörtlich: „Mit Elke und Wolfgang Rapp hat das Großbundenbacher Walnussfest ganz entscheidende Ideengeber und Macher von der ersten Stunde an. Die können in diesem Jahr zum angestammten Termin aus privaten Gründen nicht dabeisein. Als Amtsperson geziemt es sich für mich, gleichfalls in vorderster Front zu stehen. Da stehen wir aber mit der Biogasanlage möglicherweise gerade in der Schwerstarbeit. Wenn Elke und Wolfgang dagewesen wären, hätte ich noch flexibel vielleicht was machen können, doch das geht jetzt alles nicht, weshalb wir uns schweren Herzens für eine Pause ausgesprochen haben!“

Auch wenn Dieter Glahn nicht generell am Engagement der Dorfbewohner zweifelt, richtig zufrieden ist er nicht. Es mangele, bedauert er, an Mitbürgern im Alter von 30 bis 45 Jahren, die für die Gemeinde Verantwortung übernehmen wollen. „In diesem Bereich hat der dörfliche Lebensbaum eine gehörige Delle“, sagt er. Hoffnung habe er aber bei der Jugend. Dort wüchse eine neue Helfergeneration heran, was vielleicht schon im kommenden Jahr dem Pendel einen Ausschlag in die richtige Richtung geben könnte.

Dieter Glahn macht dies am eigenen Sohn Tobias fest. Der habe nunmehr im jugendlichen Alter beim Förderkreis der heimischen Feuerwehr Verantwortung übernommen und bekleide künftig das über Jahrzehnte von Edgar Bettinger geführte Ehrenamt des Vorsitzenden. Die Feuerwehr zusammen mit dem Förderkreis, die sei ohnehin ein weiterer Stützpfeiler bei den Walnussfesten und vielleicht seien schon im kommenden Jahr die Jungen soweit, dass sie tatkräftig auch in den Vorbereitungen mitbestimmen und mithelfen können.

Zudem hegt Glahn auch ganz offen den Gedanken, dem weithin beliebten Walnussfest, dessen Besucherzahl weit über die Tausende hinaus gingen, noch mehr „Regionalen Anstrich“ zu geben. „Wir wollen es aber nicht allein beim Kräftesammeln belassen, wir wollen das Walnussfest in Großbundenbach auch mit neuen Anziehungspunkten versehen“, meint Glahn. Die Idee: „Es muss unser aller Bestreben sein, mehr heimisches Produkte mit ins Geschehen einzubringen und nicht allein die im Augenblick stark prägende Walnuss. Landeier aus Mörsbach, Kartoffeln aus Lambsborn und Herschberg, Öle aus Zweibrücken und dem Bliestal. Das sind so meine Vorstellungen. Ob sich die verwirklichen lassen, das werden wir sehen. Wir werden auf jeden Fall früh anfangen, daran zu arbeiten.“

Dass solches möglich ist, beweist Dieter Glahn mit dem Züchten von Durocschweinen, einer alten Zuchtform, die viele Jahre nur noch wenig beachtet wurde, inzwischen aber bei den heimischen Metzgern in der Region als Fleischlieferant überaus beliebt sei, so der Großbundenbacher Ortsbürgermeister, der noch einen ganz anderen wichtigen Aspekt nennt, weshalb in diesem Jahr wichtige Festträger ausfallen und niemand aus der Dorfbevölkerung bereit gewesen sei, dafür in die Bresche zu springen: Es sind die Sicherheitsvorkehrungen, welche inzwischen für jedes Dorffest oder wie etwas das Walnussfest getroffen werden müssten. In Großbundenbach würden tonnenschwere Hindernisse eine direkte Zufahrt zur Festmeile verhindern. Für den Ernstfall müsste dieses aber ebenso schnell beiseite geschafft werden. Dieter Glahn: „Unser Hubgerät aus dem landwirtschaftlichen Betrieb steht dafür direkt bereit. Das alles müssen wir aber planen und organisieren. Wenn wir derartige Hilfsmittel von außen für unser Walnussfest einkaufen müssen, dann können wir den Festerlös schon von Anfang an abschreiben, weil dann für solche Sachen alles draufging. Deshalb, erst mal kräftig selbst an- und zupacken, bevor große Töne gespuckt werden!“

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