Schnelles Internet für Contwig Warum es beim Glasfaserausbau hakt

Contwig · Spätestens im April weiß die Contwiger Bürgermeisterin, wie lange die Arbeiten noch dauern.

 Die Contwiger Ortsbürgermeisterin Nadine Brinette zusammen mit Mihaita Morosanu beim Blick in einen der „DPs“ in der Schachenstraße von Contwig.

Die Contwiger Ortsbürgermeisterin Nadine Brinette zusammen mit Mihaita Morosanu beim Blick in einen der „DPs“ in der Schachenstraße von Contwig.

Foto: Norbert Schwarz

Was den Netzaufbau des Contwiger Glasfasernetzes angeht, ein Pilotprojekt für den Ort, die Verbandsgemeinde Zweibrücken-Land und den Landkreis schlechthin, brodelt es derzeit in in der Gerüchteküche. Die Rede ist von Abzug der ausländischen Arbeiter, Firmeninsolvenz und ähnlichen Dingen. Für Ortsbürgermeisterin Nadine Brinette, die sich das Projekt „Offenes Glasfasernetz für Contwig und Stambach“ auf die Fahne geschrieben hat, ein ganz und gar unbefriedigender Zustand. Der Grund: Nichts von alledem entspricht der Wahrheit. Ab diesem Monat geht es vielmehr mit Volldampf weiter. Erklärtes Ziel: Schnelles Einblasen des Glasfasers in den restlichen Straßenzügen und Anbieter-Umstellungen.  

Ortsbürgermeisterin Nadine Brinette bat deshalb die Presse zu einem „Update-Termin“ ins Contwiger Rathaus. Die gute Nachricht: Die Ortsbürgermeisterin drängt bei UGG und den Verantwortlichen von Grupo Cobra, dem spanische Dienstleister in Sachen Glasfaser zusammen mit Nokia, darauf, dass zusätzliche Einsatztrupps für Contwig als Pilotgemeinde abgestellt werden, um ins fertig gestellte Leitungsnetz die Glasfaser „einzublasen“, wie das in der Technikersprache heißt.

Derzeit sind drei Bautrupps vor Ort. Damit es schneller geht, sollen weitere folgen. Natürlich ist der Ortsbürgermeisterin sehr daran gelegen, dass die Verantwortlichen diesem Wunsch entsprechen. Zwangsmittel allerdings hat Nadine Brinette keine in der Hand. Sieht man einmal davon ab, dass der Ruf von UGG und den am Netzaufbau beteiligten Unternehmen für die weiteren Vorhaben in den Orten der Verbandsgemeinde Zweibrücken-Land, den übrigen Verbandsgemeinden des Landkreises Südwestpfalz und auch der Stadt Zweibrücken leiden.

„Contwig und Stambach wurden bei den Bauarbeiten regelrecht umgepflügt“, sagt Brinette. „In sämtlichen Straßenzügen sind Leerrohre verlegt. In rund 30 Straßenzügen sind bereits die grauen Verteilerkästen (DPs) in welchen sternförmig die Anbindung der Haushalte vorgenommen wird, die Glasfaser eingeblasen und fix und fertig verkabelt. In rund 40 weiteren Straßenzügen von Contwig und Stambach steht die Arbeit noch an.“

Spätestens im Monat April hat die Contwiger Ortsbürgermeisterin einen Überblick darüber, wann die Arbeiten abgeschlossen sein können. Viel Kritik habe es zur Verlegearbeit der Leerrohre gegeben. Im Fokus dabei: die Verlegetiefe. Bei diesem Punkt läuft allerdings selbst die sonst eher ruhiger agierende Ortsbürgermeisterin Brinette Gefahr, die Geduld zu verlieren. „Wir haben Straßenzüge, etwa die Bergstraße oder die Bahnhofstraße in Contwig. Dort hatten andere Unternehmen schon Glasfaser verlegt. In einer Tiefe von 10 Zentimetern. Das können wir belegen. Im Neubaugebiet, wo ein Erschließungsträger verantwortlich zeichnete, sind ganze Straßenzüge vergessen worden.“

Verlegepläne von Versorgungsunternehmen fehlen der Ortsgemeinde bisweilen gänzlich. „Auch die Verbandsgemeindewerke von Zweibrücken-Land haben es schriftlich, dass UGG für die Mehrkosten in Contwig aufkommt, wenn später wegen der Verlegetiefe zusätzliche Kosten entstehen“, versichert Brinette. Sie stützt sich auf die gesetzlichen Vorgaben nach dem dem Telekommunikationsgesetz. Dieses lässt die Verlegetiefe von 40 bis 45 Zentimetern zu. In Kreis- und Landstraße sei das Leerrohr in einer Tiefe von 60 bis 80 Zentimetern verlegt worden, in der Hohlbachstraße, die derzeit ausgebaut wird, gleichfalls in 80 Zentimeter Tiefe, um die weiteren Arbeiten nicht zu behindern.

Auf Kubotagelände schließt das Contwiger Netz an das überörtliche Glasfasernetz an. Erst jetzt kamen die vielen notwendigen Genehmigung um Landstraßen, Bahnlinie, Gewässer und andere Bereich mit dem Hauptkabel kreuzen zu können. Die Ortsbürgermeisterin: „Jetzt erst liegen alle Genehmigungen übergeordneter Stellen vor und erst jetzt können wir mit Volldampf auf die Fertigstellung insgesamt hinarbeiten!“

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