Corona im Landkreis Südwestpfalz Gesundheitsamt braucht neue Mitarbeiter

Südwestpfalz · Der Bund verlangt wegen Corona neun Kontaktverfolgungsteams für die Südwestpfalz.

Um die Verbreitung des Corona-Erregers in Zukunft besser einzuschätzen und zu verlangsamen, will die Bundesregierung Infektionsketten wieder präzise nachvollziehen können – übernehmen sollen diese Aufgabe so genannte Kontaktnachverfolgungsteams, die aus fünf Personen bestehen. Nach den Vorstellungen des Bundes soll pro 20 000 Einwohner mindestens ein solches Team zur Verfügung stehen. Gesundheitsämter, die die Nachverfolgung in dieser Weise nicht leisten können, müssen das den Aufsichtsbehörden in den Bundesländern seit gestern melden, damit diese Abhilfe schaffen – sprich für die notwendigen Kontaktverfolgungsteams sorgen. Das Bundesgesundheitsministerium will selbst 105 Teams zusammenstellen, die in Regionen eingesetzt werden, in denen Engpässe bei der Kontaktverfolgung bestehen.

Was aber bedeutet das für die Südwestpfalz? Das bei der Kreisverwaltung angesiedelte Gesundheitsamt ist für den Landkreis Südwestpfalz und die Städte Pirmasens und Zweibrücken zuständig, eine Region mit zusammen rund 180 000 Einwohnern. Um die Anforderungen der Bundesregierung umzusetzen, müssten mindestens neun Kontaktverfolgungsteams mit zusammen 45 Mitarbeitern gebildet werden, die aber momentan nicht vorhanden sind, wie Landrätin Susanne Ganster bestätigt.

Zwar werde in der Kreisverwaltung schon geschaut, ob noch Personal, das an anderen Stellen nicht gebraucht wird, zum Gesundheitsamt verschoben werden kann, aber ihre Zahl sei begrenzt. Denn inzwischen wurden schon etliche Mitarbeiter aus anderen Abteilungen für die Gesundheitsbehörde bereitgestellt, etwa für die Corona-Hotline, zum anderen kann immer weniger Personal aus anderen Abteilungen abgezogen werden, die nun auch zunehmend wieder ihren eigentlichen Aufgaben nachgehen müssen. Die Landrätin nennt da etwa die Schulen, die zum Präsenzunterricht zurückkehren, sodass auch in der Kreisverwaltung die damit befassten Abteilungen sich um den geregelten Ablauf von Schülertransport und Schulbetrieb kümmern müssen. Und es könne auch nicht so einfach Personal akquiriert werden, so Ganster: „Ehrenamtliche Helfer kommen in diesem Fall nicht in Frage, denn es geht um datenschutzrelevante Fragen.“

Momentan sei die Landesregierung auf der Suche nach Personal aus ihren Ministerien und Behörden, das entbehrlich sei, um es den Gesundheitsämtern in den Regionen zur Verfügung zu stellen. Es werde dann in einem Crashkurs geschult, um die Nachverfolgung der Infektionsketten vornehmen zu können.

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