Rosenkopf Geselligkeit auf Schusters Rappen erfahren

Rosenkopf · In Rosenkopf wurde die traditionelle Wanderung um die Gemarkungsgrenze zelebriert.

 Wanderung entlang der Gemarkungsgrenze von Rosenkopf. Trotz der hochsommerlichen Temnperaturen kamen auch diesmal viele Bürger zum Mitwandern.

Wanderung entlang der Gemarkungsgrenze von Rosenkopf. Trotz der hochsommerlichen Temnperaturen kamen auch diesmal viele Bürger zum Mitwandern.

Foto: Norbert Schwarz

Dorfgemeinschaft will gepflegt sein. Der noch amtierende Rosenkopfer Ortsbürgermeister Jürgen Plagemann ist ein großer Verfechter dieser Idee. Wenn immer sich dazu eine Chance bietet, wird sie genutzt. Jetzt war es wieder soweit. Gemeinde und der Heimat- und Kulturverein hatten zur traditionellen Gemarkungsgrenzwanderung eingeladen. Anschließen ging es beim Backofen am Rosenbrunnen zünftig her.

 „Es gilt, die Dorfgemeinschaft zusammenzuhalten, die Bürger für das Gemeinleben im Dorf zu interessieren. Das soll aber nicht allein bei Arbeitseinsätzen der Fall sein. Wir in Rosenkopf haben die Geselligkeit schon immer groß geschrieben. Unser Dorffest, meist im Juni das erste seiner Art, lockte Besucher zu Tausenden in unser kleines Dorf auf der Sickingerhöhe. Mangel Festhelfern haben wir das Dorffest aufgegeben. Unsere Grenzlandwanderung ist aber ein Treff, um die Bürger zumindest für ein paar Stunden mit einem gemeinsamen Erlebnis zu erfreuen.“ Jürgen Plagemann ist, wie bei den Wanderungen zuvor, sach- und ortskundiger Wanderführer gewesen. Allerdings schon nicht mehr in der Doppelrolle Ortsbürgermeister und Vorsitzender des Heimat- und Kulturvereins, welcher eigentlich für die Organisation, den Ablauf und das gesellige Beisammensein zum Ausklang zuständig ist. Sohn Christian, welcher bereits zum neuen Gemeindeoberhaupt gewählt, aber noch nicht ins Ehrenamt eingeführt ist (geschieht am Montag, dem 15. Juli 2910 um 19 Uhr im Dorfgemeinschaftshaus), begrüßte zwar die zahlreichen Wanderteilnehmer, die Wanderführung überließ Christian Plagemann allerdings dem Vater.

Vom Treffpunkt Rosenbrunnen aus ging es zunächst in Richtung Gemarkung Martinshöhe. Einen alten Verbindungsweg hatten die beiden Nachbar-Ortschaften vor Jahren schon hergestellt, Ziel diesmal war allerdings ein alter Viehtränkebrunnen welcher noch immer Wasser spendet, aber in der Ursprungsform nicht mehr erkennbar ist. Überlegungen, diese Brunnen mal wieder freizubuddeln bestünden wohl.

„Der Viehtränkebrunnen war früher ein markanter Punkt in der Gemarkung von Rosenkopf und hätte es gewiss verdient, wieder der Öffentlichkeit als Erinnerung an frühere Dorfzeiten zugänglich gemacht zu werden. Vielleicht können das unsere Nachfolger ja richten“, gab sich Jürgen Plagemann bei der Wanderung hoffnungsfroh. Von der Neppach mit den Fischweihern ging es weiter ins lange Tal, an Wiesbach und dem heimischen Bolzplatz vorbei wieder hoch zum Heimatort. Helfende Hände hatten derweil am Rosenbrunnen alle Vorkehrungen für einen gemütlichen Wanderausklang getroffen. Rund um den Rosenbrunnen und Backofen wurde mit mehr als 50 Dorfbewohnern gefeiert. Hamburger und Saumagen gab es zum Selbstkostenpreis. Die Hamburger konnte jeder nach Herzenslust belegen.

Aus seinem reichhaltigen Wissen über frühere Dorfbegebenheiten hatte Jürgen Plagemann bei der Gemarkungsgrenzwanderung berichten können und dabei auch die Wanderteilnehmer dort hingeführt, wo vor vielen Jahren der Kirchpfad für die Christen aus Bechhofen war. Weil es damals in der heute weitaus größeren Nachbargemeinde noch keine Gotteshäuser gab, besuchten die Christen die Gottesdienst in Wiesbach und mussten dafür erst den Berg hoch nach Rosenkopf, über den Gemarkung dann hinunter nach Wiesbach. Und nach den Gebetsstunden dann den gleichen Weg wieder zurück. 

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