Gensch will kommunalpolitisch kürzer treten

Nein, allzu kurz sei seine Nacht nach dem Einzug in den Mainzer Landtag nicht gewesen, "Wir haben so bis elf, halb zwölf gefeiert", sagt CDU-Direktkandidat Christoph Gensch einen Tag nach seinem deutlichen Sieg über den SPD-Kontrahenten Stéphane Moulin.

 Ein Küsschen von seinem Neffen Johan holte sich der siegreiche CDU-Kandidat Christoph Gensch am Wahlabend ab. Genschs Schwester Barbara und sein Vater Ulrich hinten strahlen über den fulminanten Sieg ihres Bruders beziehungsweise Sohnes.Foto: Jörg Jacobi

Ein Küsschen von seinem Neffen Johan holte sich der siegreiche CDU-Kandidat Christoph Gensch am Wahlabend ab. Genschs Schwester Barbara und sein Vater Ulrich hinten strahlen über den fulminanten Sieg ihres Bruders beziehungsweise Sohnes.Foto: Jörg Jacobi

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 War gegen Christoph Gensch chancenlos: Stéphane Moulin von der SPD. Foto: Jörg Jacobi

War gegen Christoph Gensch chancenlos: Stéphane Moulin von der SPD. Foto: Jörg Jacobi

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Dass die Party nicht ganz so ausschweifend wurde, mag sicher auch am schwachen Gesamtergebnis der Landes-CDU liegen. Mit einem "lachenden und einem weinenden Auge" blicke er daher auf den Wahlabend zurück. Er selbst freue sich auf jeden Fall über ein "tolles Ergebnis". Der angestrebte Politikwechsel im Land sei aber nicht gelungen.

Für Gensch selbst ändert sich nun relativ schnell relativ viel. Schon heute fährt der Zweibrücker nach Mainz, wo sich die neue CDU-Fraktion konstituiert.

Da wird sich dann auch zeigen, welche politischen Schwerpunkte Gensch bei seiner Arbeit im Landtag setzen wird. Einer stehe aber jetzt schon fest: "Ich werde mich für die Belange der Region einsetzen", verspricht er. Auch in diesem Zusammenhang würden sich etwa Schwerpunkte in der Infrastruktur- oder Gesundheitspolitik anbieten.

Völlig offen ist bislang, in welcher Rolle Gensch künftig im Landtag arbeiten wird: in der Opposition oder als Mitglied einer Regierungsfraktion. Prinzipiell könne er sich eine große Koalition vorstellen. Schließlich müssten demokratische Parteien immer untereinander zu Gesprächen bereit sein. Aber: "Das liegt nicht an mir." Der Ball liege bei der SPD , die als stärkste Partei den Auftrag zur Regierungsbildung habe. Gensch gibt aber auch zu bedenken: "Bei einem Dreier-Bündnis ist immer die Frage, wie stabil es ist."

Doch wie auch immer die Koalitionsbildung ausgehen mag: "Ich glaube, dass die Stadt mit Christoph Gensch von der CDU und Kurt Pirmann von der SPD gut in Mainz vertreten sein wird", sagt Gensch. Es sei sogar von Vorteil, dass nun Vertreter der beiden großen Volksparteien im Sinne Zweibrückens in Mainz Einfluss ausüben könnten.

Gensch wird seinen Lebensmittelpunkt und seinen Wohnsitz auch künftig in Zweibrücken haben, betont er. Eine Übernachtungsmöglichkeit in Mainz stehe ihm im Abgeordnetenhaus zur Verfügung. Auch seinen Beruf als Arzt werde er nicht aufgeben: "Ich werde auch weiterhin ein Standbein in der Medizin behalten", so Gensch. Damit wolle er auch eine gewisse Unabhängigkeit vom Politikbetrieb wahren. In welchem Umfang er künftig medizinisch tätig sein werde, müsse man sehen. Kommunalpolitisch will Gensch, der derzeit Zweibrücker Partei- und Fraktionschef der CDU ist, in irgendeiner Form kürzer treten. Auch wie das im Detail aussehen wird, müsse man noch besprechen.

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