Kindertagesstätten in Zweibrücken-Land zur Verbandsgemeinde? Riedelberg stimmt für Kita-Übertragung

Riedelberg · Der Ortsgemeinderat und Bürgermeister Christian Schwarz begründen ihre Entscheidung vor allem mit einem Vorteil für die Kinder-Betreuung.

 Die einstige Dorfschule von Riedelberg (Bild) ist heute Kindertagesstätte für die Kleinen des Ortes.

Die einstige Dorfschule von Riedelberg (Bild) ist heute Kindertagesstätte für die Kleinen des Ortes.

Foto: Norbert Schwarz

Den Vorschlag von Verbandsgemeindebürgermeister Björn Bernhard, die Personalträgerschaft für die Kindergärten der Ortsgemeinden auf die Verbandsgemeinde Zweibrücken-Land zu übertragen, sehen die Mitglieder des Ortsgemeinderates Riedelberg positiv.

Eigentlich sollten schon Mitte Dezember mit einem entsprechenden Beschluss dafür die Weichen gestellt werden. Das klappte nicht, denn es stellte sich noch vor der Sitzung heraus, dass der Rat nicht beschlussfähig sein wird. Ortsbürgermeister Christian Schwarz setzte damals den Termin kurzfristig ab. Jetzt aber ging alles ratzfatz. Einstimmig plädierten die Ratsmitglieder für den Grundsatzbeschluss zum Übertragen der Trägerschaft.

Die südlichste Ortschaft von Zweibrücken-Land ist Riedelberg, früher Grenzort zu Frankreich. Dass es wichtig ist, selbst als einwohnerzahlmäßig kleine Ortschaft einen Kindergarten zu haben, erkannten die Riedelberger Politiker frühzeitig. In der alten Dorfschule, das nach der Verwaltungs-Umorganisation zum Dorfgemeinschaftshaus zunächst wurde, bevor das „schmucke Wohnzimmer“ des Ortes direkt nebenan baulich fertig war, wurde zum Kindergarten umfunktioniert. Mit jeder Menge Eigenleistung, viel Arbeitsschweiß der Bürger. Seither sind alle im Ort auf ihren Kindergarten stolz. Auch deshalb, weil Einrichtung und Förderkreis sich auch ins Dorfleben aktiv einbringen, wie die Veranstaltungen im Laufe eines jeden Jahres „vor Corona“ bewiesen.

Ortsbürgermeister Christian Schwarz muss gemeinsam mit der Kindergartenleiterin alles „händeln“. Ehrenamtlich, klar, denn das gehört zum Alltagsgeschäft eines Ortsbürgermeisters. Seit Monaten besucht Verbandsbürgermeister Björn Bernhard Sitzungsabend der Ortsgmeinderäte, um für die Idee zu werben, als Verbandsgemeinde Träger des Kindergartenpersonals zu werben. Riedelberg ist dabei stets die Gemeinde mit welcher Bernhard versucht, seine Idee griffig zu machen. „Riedelberg ist einzügig, wenn dort die Leitungskraft ausfällt und nicht für Ersatz gesorgt werden kann, dann muss die Einrichtung schließen. Gleich, wie sehr die Eltern darauf angewiesen sind oder nicht!“ Bei einer gemeinsamen Trägerschaft dagegen könne mal Personal einspringen. Für Ortsbürgermeister Christian Schwarz und die Ratsmitglieder ist deshalb nachvollziehbar, dass die Übertragung der Trägerschaft positiv für Riedelberg wäre. Zumal sich, so das Versprechen des Verbandsbürgermeisters, nichts Gravierendes ändern soll. Im Gegenteil, Björn Bernhard: „Die Kitas sollen so bleiben wie sie sind!“

Verbandsbürgermeister Bernhard will die Ortsbürgermeisterinnen und Ortsbürgermeister entlasten, denn auf ihren Schultern ruht seit dem neuen Kita-Zukunftsgesetz weitaus mehr Verantwortung. Vor allem aber strebt Bernhard einen flexibeleren Einsatz von Erzieherinnen-Ersatzkräften an, wenn diese gebraucht werden. In den momentanen Diskussion werden sie als „Springer“ bezeichnet. Allesamt pädagogisch ausgebildete Erzieherinnen, die aber nicht fest einem Kindergarten zugewiesen sind, vielmehr mit dem flexiblen Arbeitseinsatz, in Bechhofen oder Wochen danach in Riedelberg, umgehen können.

Bereits frühzeitig hatte sich der Riedelberger Ortsbürgermeister Christian Schwarz dahin „geoutet“ es gut zu finden, wenn ihm dieserhalb die Verbandsgemeinde Zweibrücken-Land unter die Arme greifen will, zumal es finanziell im Normalfall keine Mehrbelastungen gibt. Ortsbeigeordneter Markus Feix sprach diesen Punkt gleichfalls nochmals an und bezog in seine Betrachtung auch die Fortbildung der Erzieherinnen ein. Für das Ratsmitglied Toni Lang hätten „Springer“, die mit den Kindern arbeiten würden, pädagogisch keine Nachteile, denn dieser Erzieherinnen seien schließlich voll ausgebildete Kräfte. Fiele mal eine Erzieherin wegen Schwangerschaft aus, dann wäre die Situation ja nicht viel anders.

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