Planung ohne Zuschüsse Kita und DGH wachsen zusammen

Bechhofen · Der Bechhofer Rat will die Raumnot im Ort durch eine kombinierte Maßnahme beenden.

 Bechhofens Ortsbürgermeister Paul Sefrin.

Bechhofens Ortsbürgermeister Paul Sefrin.

Foto: Volker Baumann

„Die Zeit sitzt uns im Nacken“, fasste der Beigeordnete Siegbert Bernhard (CDU) die Dringlichkeit der Erweiterung des Kindergartens zusammen. Denn bei einer Besprechung mit dem Landesjugendamt hatte das Kreisjugendamt dem Bechhofer bürgermeister Paul Sefrin (CDU) vor wenigen Wochen mitgeteilt, dass der Platz im Kindergarten spätestens im Jahr 2020/21 nicht mehr ausreicht. „Wir brauchen zwei weitere Gruppen“, informierte der Bürgermeister den Gemeinderat. Wobei eine Erweiterung des bestehenden Gebäudes nicht mehr möglich sei. In dem Gespräch seien zwei Varianten geprüft worden. Bei der einen bliebe der bisherige Standort erhalten. Dazu komme ein Anbau einer Außenstelle an das wenige Meter entfernte Dorfgemeinschaftshaus. Die zweite Variante, ein völliger Neubau mit acht Gruppen, „ist toll, aber finanziell nicht machbar“, lehnte Bernd Knerr (SPD) ab. Das sah auch Matthias Roos (CDU) so. „Es bleibt nur Variante eins.“

Auch die Sanierung des über 40 Jahre alten Dorfgemeinschaftshauses (DGH) stand wieder einmal auf der Tagesordnung. Mit der Kindergartenerweiterung werden die beiden Themen „zusammengebracht“, meinte Sefrin. Auch beim DGH gibt es nach Aussage des Bürgermeisters zwei Möglichkeiten. Dabei könnten bei der Variante eins Räume des Dorfzentrums genutzt werden. Diese „Minimalvariante“ verursache Kosten von wenigstens 820 000 Euro. Dabei merkte der Bürgermeister an, dass die Gemeinde für keine Möglichkeit mit Fördergeldern rechnen kann.  „Die Auslagerung ins Dorfzentrum ist keine sinnvolle Lösung“, betonte Roos. Deshalb sollte man die Sanierung mit der Kindergartenerweiterung  durch einen Anbau ans Dorfgemeinschaftshaus angehen. Wobei der CDU-Fraktionssprecher sich gegen eine weitere Machbarkeitsstudie aussprach. „Wir sollten gleich einen Planungsauftrag vergeben.“

Der SPD-Fraktionssprecher Knerr möchte ein Gesamtkonzept für die Sanierung und die Erweiterung. „Damit können wir zwei Fliegen mit einer Klappe schlagen.“ Dabei empfahl er ein Unternehmen zu beauftragen, das „mit Geld umgehen kann“. Der Beigeordnete Achim Scherer (SPD) sprach auch kurz an, dass die Gemeinde bei der erst vor kurzer Zeit erfolgten Erweiterung auf sechs Gruppen unter Zeitdruck gestanden habe: „Da mussten wir schnell handeln.“

Der Rat sprach sich einstimmig dafür aus, die Sanierung und den Anbau gemeinsam anzugehen. Danach sollen in dem Anbau zwei Gruppenräume, ein Leiterzimmer und sanitäre Anlagen untergebracht werden.  Der große Saal des Dorfgemeinschaftshauses soll zum Multifunktions-Saal umgebaut werden, damit er tagsüber vom Kindergarten als Bewegungsraum und abends von der Ortsgemeinde genutzt werden kann.

Der Gemeinderat kündigte den bisherigen Geschäftsbesorgungsvertrag der Holzvermarktung und beschloss, einer kommunalen Holzvermarktungsgesellschaft beizutreten. Revierförster Jürgen Leis erläuterte, dass die Gemeinde den Holzverkauf bei einer Eigenvermarktung selbst ausschreiben und organisieren müsse. „Die Vermarktung ist für einen Ort mit einem kleinen Gemeindewald schwer zu machen. Da muss man sich einer größeren Organisation anschließen.“ Leis erwähnte, dass die Brennholzbestellungen wie bisher über das Amtsblatt der Verbandsgemeinde erfolgen würden. „Das ist gut so“, meinte Matthias Roos (CDU). Die Waldbewirtschaftung wie Wegebau bleiben weiter in der Kompetenz der Gemeinde, sagte Leis. Der Revierförster stellte danach den Forstwirtschaftsplan vor. „Da gehe ich bei der Holzvermarktung nicht an die Obergrenze“, sagte Leist. 130 Festmeter Holz sollen eingeschlagen werden. Dabei schreibt der Bechhofer Gemeindewald bei geplanten 200 Euro Gewinn wieder „eine schwarze Null“. Auf die Frage von Dieter Heim (SPD) meinte Leis, dass zum Waldzustand noch nichts zu sagen ist. Allerdings müssten die Wälder nach der Trockenheit und wegen des Borkenkäfers mit „Kalamitäten“ (Massenerkrankung der Bäume) rechnen. Wobei Fichtenwälder die großen Verlierer sein werden.

Der Gemeinderat fasste auch den Grundsatzbeschluss, ein örtliches Hochwasserschutzkonzept aufzustellen. Für die Erstellung des Konzeptes gibt es einen 90-prozentigen Landeszuschuss. Bürgermeister Paul Sefrin erklärte, dass bei der Aufstellung des Konzepts die Bürger eingebunden werden. Dazu soll eine Versammlung stattfinden.

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