Corona-PK in Pirmasens Mehr Schulbusse wegen Corona

Südwestpfalz · Die Landrätin kritisiert, dass die Meldung für „Mehrbedarf“ nicht eindeutig geregelt ist.

Das Gesundheitsamt bekommt immer wieder Anfragen wegen der Durchführung von Festen, berichtet die Landrätin.

Das Gesundheitsamt bekommt immer wieder Anfragen wegen der Durchführung von Festen, berichtet die Landrätin.

Foto: nos/Norbert Schwarz, Bildjournalist,

Kritik übt Landrätin Susanne Ganster an der Landesregierung, wenn es um den Informationsfluss zu den zusätzliche Mitteln für den Schülertransport geht. Allein der Landkreis braucht 30 Busse mehr.

250 zusätzliche Busse für den Schülertransport hat die Landesregierung aufgrund der Corona-Pandemie angekündigt und die Landkreise und Städte aufgefordert, ihren Bedarf zu melden. Doch so einfach gehe das nicht, wie Ganster am Dienstag sagte. „Wir haben weder ein Schreiben noch eine Mail von der Landesregierung bekommen, wo über den Pool an Bussen informiert wird“, berichtete die Landrätin. Alles, was sie wisse, stamme aus der Presse oder vom Landkreistag.

„Ich bin mit der Kommunikation der Landesregierung unzufrieden“, machte sie klar. Sie hoffe, dass am Donnerstag bei der Konferenz aller Landräte ein Konzept vorgestellt werde. Auch erwartet die Landrätin eine Rückmeldung aus Mainz, wie der Landkreis die Busse einsetzen kann. „Wir haben keine Kenntnis über die praktische Umsetzung. Teilt das Land die Busse zu oder darf der Landkreis Busunternehmer vor Ort anfragen?“, nennt Ganster nur eine Frage, die sich momentan stelle.

Trotz der Unklarheiten führt der Landkreis derzeit eine punktgenaue Zählung auf den verschiedenen Buslinien durch, um den Bedarf zu ermitteln. Als Höchstgrenze, ab dem ein „Mehrbedarf“ besteht, nennt die Landesregierung 15 Kinder, die in einem Bus stehend transportiert werden müssen. „Durch diese Vorgabe haben wir einen Mehrbedarf von 30 Bussen“, rechnete Ganster vor.

Ein Thema, das ihr auch sehr am Herzen liege, seien die Veranstaltungen wie die traditionelle Kerwe, die nun bevorstünden, und wegen der das Gesundheitsamt immer wieder Anfragen bekomme. „Wir prüfen, was machbar ist“, versicherte Ganster, doch es gebe die Vorschriften des Landes. Darin sei geregelt, dass im Innenbereich 75 und im Außenbereich 350 Personen an Veranstaltungen teilnehmen dürfen.

Auch wegen Sportveranstaltungen kommen Vereine auf die Kreisverwaltung zu. Doch genau wie bei Kerwe-Veranstaltungen sei der erste Ansprechpartner das Ordnungsamt der jeweiligen Verbandsgemeinde. „Mit den Ordnungsämtern führen wir eine enge Kommunikation“, sagte Ganster. Sie sehe die Situation der Sportvereine, die auf die Einnahmen angewiesen seien, aber sie appellierte im Hinblick auf die Ausbreitung des Coronavirus nicht nachzulassen mit Vorsichtsmaßnahmen. „Ich habe Verständnis, dass viele wollen, dass es wieder normaler zugeht, gerade bei Fußballspielen“, sagte Ganster.

Aufgrund der moderaten Fallzahlen im Bereich des Gesundheitsamtes für die Südwestpfalz im Vergleich zu anderen Regionen habe sie der Landesregierung ihren Wunsch mitgeteilt, Besucherzahlen flexibel zu handhaben. „Es sollte jeder selbst entscheiden können, was möglich ist, so lange die Zahlen so bleiben“ fand die Landrätin.

Um drei weitere Neuinfizierte stieg die Gesamtzahl der Corona-Fälle im Zuständigkeitsbereich des Gesundheitsamts an, so dass nun insgesamt 224 Personen betroffen sind. Bei den Neuerkrankungen handelt es sich eine Person aus Pirmasens, die im Krankenhaus Pirmasens positiv getestet wurde und nun beamtet werde, informierte Ganster. Ebenfalls in Pirmasens lebt ein Reiserückkehrer, der seinen Urlaub auf der spanischen Insel Ibiza verbracht hat und bereits mit einem positiven Ergebnis am Flughafen ankam.

Der dritte Infizierte sei ein in Herschberg wohnender Angehöriger der US-Streitkräfte, der sich in seinem Arbeitsumfeld infiziert habe, sagte Ganster. „In diesem Fall werden derzeit umfangreiche Kontaktermittlungsmaßnahmen durchgeführt, da die Person einige Bewegungen im privaten Bereich hatte“, berichtete sie. Der Anstieg der Fallzahlen zeige, dass wieder etwas Bewegung drin sei.

Neben den Trio gelten noch drei weitere Personen, zwei aus der Stadt Zweibrücken und eine Person aus Thaleischweiler-Wallhalben als aktiv infiziert. 214 Personen sind mittlerweile genesen, vier Personen im Bereich des Gesundheitsamtes mit Corona-Infektion gestorben. Zudem wird eine Bulgarin, die im Pirmasenser Krankenhaus positiv auf das Coronavirus getestet wurde, in der Statistik mitgeführt.

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