Corona in der Südwestpfalz Ganster gegen erneute Schließung der Geschäfte

Südwestpfalz · Hintergrund sind die Sicherheitspläne des Landes und die gestiegenen Inzidenzwerte in der Südwestpfalz.

 Wenn die Inzidenzzahlen weiter steigen, könnte auch in unserer Region das Terminshoppen zurückkehren.

Wenn die Inzidenzzahlen weiter steigen, könnte auch in unserer Region das Terminshoppen zurückkehren.

Foto: dpa/Friso Gentsch

Aufgrund der gestiegenen Neuinfektionen im Landkreis und in ganz Rheinland-Pfalz verhandelt Landrätin Susanne Ganster (CDU) mit dem Gesundheitsministerium darüber, welche Maßnahmen nun vor Ort ergriffen werden müssen. Ganster erläutert dazu: „Nach mehreren Gesprächen mit dem Gesundheitsministerium am Freitag konnten wir erreichen, dass wir nach einer genauen Analyse des Infektionsgeschehens übers Wochenende, erst am Montag über entsprechende Corona-Maßnahmen entscheiden“.

Hintergrund: Das Land sieht ab einer Inzidenz von über 50 Maßnahmen vor, zu denen das Gesundheitsamt Bedenken geäußert hat, ob sie in unserer Region zielführend sein können. Akut ist dieser Hinweis aus Sicht der Landrätin, weil Stand Freitag sowohl der Landkreis Südwestpfalz mit einem Inzidenzwert von 86,5 als auch die Stadt Pirmasens mit 154,1 (das ist der derzeit höchste Wert in ganz Rheinland-Pfalz) von diesen Maßnahmen betroffen sein könnten. Zweibrücken ist immerhin mit einer Inzidenz von 43,9 noch unterhalb des kritischen Wertes. Aber das kann sich, wie gesehen, innerhalb weniger Tage ändern.

„Geschäfte die gerade erst wieder öffnen konnten, sollen nach der Muster-Allgemeinverfügung des Landes wieder schließen oder nur mit Terminvergabe öffnen dürfen. Das halte ich für nicht vertretbar“, so die Landrätin,  „denn die Geschäftsinhaber haben sich mit großem Aufwand in Sachen Hygiene und Sicherheit auf die Öffnung vorbereitet.“ Sie habe bis heute auch kein Verständnis dafür, dass Restaurants und dergleichen schließen mussten, obwohl dort kein Infektionsgeschehen in unserer Region nachgewiesen wurde.

Die aktuellen Neuinfektionen gingen zudem auf Virus-Mutationen zurück, die sich insbesondere in Kitas gezeigt haben. Deshalb will sie mit dem Land am Montag weiter darüber sprechen, wie man die Kinder, Eltern und ErzieherInnen in diesem Bereich besser schützen kann.

Grundsätzlich teilt die Landrätin nach eigenen Angaben mit vielen ihrer Kollegen die Kritik an den vorgesehen Maßnahmen: „Die Landesregierung öffnet, aber die Landräte und Oberbürgermeister sollen nach dem Willen des Landes für die Schließungen wenige Tage später zuständig sein.“

Am Freitag waren im Zuständigkeitsbereich des Gesundheitsamtes 49 weitere positive Corona-Tests registriert worden. Aktuell sind im Zuständigkeitsbereich des Gesundheitsamtes 254 bestätigte positive Fälle aktiv, 34 mehr als am Vortag. Die neuen Fälle verteilen sich auf Pirmasens (23 neu), Zweibrücken (4 neu), die Verbandsgemeinden Dahner Felsenland (1 neu), Hauenstein (1 neu), Pirmasens-Land (5 neu), Rodalben (6 neu), die Thaleischweiler-Wallhalben (4 neu), Waldfischbach-Burgalben (208/1) und dZweibrücken-Land (4 neu).

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