Friedhof Reifenberg Alles außer Seebestattung

Reifenberg · Dank des Einsatzes der Ratsmitglieder bietet der Reifenberger Friedhof jetzt vielfältige Möglichkeiten für die letzte Ruhe.

 Ratsmitglieder packen in Reifenberg tatkräftig zu und helfen der Ortsgemeinde beim Anlegen von Grabfeldern, viel Geld zu sparen.

Ratsmitglieder packen in Reifenberg tatkräftig zu und helfen der Ortsgemeinde beim Anlegen von Grabfeldern, viel Geld zu sparen.

Foto: Norbert Schwarz

Dem Wunsch, im Heimatort „die letzte Ruhe“ zu finden, sprich, in gebührender Form bestattet zu werden, wollen Reifenbergs Ortsbürgermeister Pirmin Zimmer und die Ratsmitglieder in umfassender Form nachkommen. Der erfolgreichen Weichenstellung im Ortsgemeinderat, dort gab es eine totale Zustimmung zur Änderung der Allgemeinen Friedhofssatzung, welche die unterschiedlichen Bestattungsformen vorgibt, folgte jetzt körperliche Arbeit auf dem weiten Gelände des Gemeindefriedhofes. 15 ehrenamtliche Helfer packten an und zu.

Das sei schon überraschend gewesen, so Pirmin Zimmer, der es dabei erstaunlich fand, dass auch die weiblichen Ratsmitglieder mit Tanja Becker, Nadine Bold und Annette Mutter sich den „Blaumann“ überstreiften und mit Rechen, Hacke, Schaufel gekonnt umzugehen wussten. „Wir ziehen im Rat derzeit alle an einem Strang und das ist jetzt auch bei diesem Arbeitseinsatz bei widrigen Witterungsverhältnissen sichtbar geworden“, stellt ein in allen Belangen zufriedener Ortsbürgermeister fest.

Dass auch kleinere Ortschaften dem Bestattungsgeist der Gegenwart Tribut zollen müssen, konnte Pirmin Zimmer bei zahlreichen Gesprächen im Dorf feststellen. So war ihm nicht nur vereinzelt der Mangel vorgetragen worden, dass eine Einäscherung für diesen und jenen Bürger auf keinen Fall in Frage käme, die Bestattung in einem Sarg auf einer „Grünfläche“ in Reifenberg, zudem anonym nicht möglich sei. Das hat sich allerdings inzwischen geändert. Ortsbürgermeister Zimmer: „Als Gemeinde sind wir in der glücklichen Lage, genügend Freiräume auf unserem Landfriedhof zu haben. Auf der recht Seite beim Eingang haben wir jetzt ein Grabfeld, wo die anonyme Erdbestattung im Sarg in einem Grünfeld möglich ist. Der von der Gemeinde künftig gepflegte Rasen wird Raum für sechs Sargbestattungen geben.“

Hinter eine großen Lebenshecke wird es auf der gleichen Friedhofsseite ein großes Feld für Urnenrasengräber geben. Auch hier ist eine anonyme Bestattung möglich. Dem Wunsch, zentral den Namen der Verstorbenen festzuhalten trägt die Ortsgemeinde dennoch Rechnung. Unweit der Auberghütte konnte ein großer Sandsteinfindling ausgemacht werden. Der einheimische Handwerksbetrieb Armin Weidler bot beim Transport zum Friedhof seine Hilfe an. Allein die Witterung ließ bisher einen Abtransport im unwegsamen Gelände noch nicht zu.

Der Findling soll nach Vorstellung aller die passende Möglichkeit bieten, am Naturstein kleine Namensplaketten der Verstorbenen anzubringen. Gerhard Hüther, ein begnadeter Sandsteinkenner des Ortes, hat den Findling aufgestöbert. Das tragende Fundament muss für den Stein gleichfalls noch hergestellt werden, auch hier spielte die Witterung bisher nicht mit.

Jede Menge Schweiß floss dagegen beim Einebnen des eigentlichen Urnenfeldes, das einmal insgesamt 72 Graburnen aufnehmen kann. Jede Menge Mutterboden musste eingeebnet werden. Das Lohnunternehmen Michael Schäfer aus Wallhalben griff dabei der Ortsgemeinde helfend unter die Arme. Ortsbeigeordneter Christian Borst: „Dem Jungunternehmer mussten wir auf die Sprünge helfen, aber das klappte ausgezeichnet!“

Im Anschluss an dieses Feld für Rasenurnengräber wird es die Urnenstelen geben. Für 4700 Euro sind jetzt neue Stelen beschafft worden. Der einheimische Steinmetzbetrieb Schmitt wird für 1500 Euro die Abdeckplatten für die Kammern liefern. Damit nicht genug, Betonreste von abgeräumten Grabfeldern wurden gleichfalls aufgeklaubt. Ortsbürgermeister Zimmer glaubt, dass gut eineinhalb Tonnen solcher im Erdboden noch verborgenen Reststücke, die die Mäharbeiten erschwerten, ans Tageslicht gefördert wurden. Die Arbeiten werden im Ort registriert. so sind fünf Bäume spendiert worden, mit denen die neuen Grabfelder eingegrünt werden sollen. Ortsbürgermeister Zimmer am Schluss: „Außer Seebestattung ist jetzt in Reifenberg alles möglich!“

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