Freizeitclub Lambsbachtal Mit der Glücksfee um die Wette gewürfelt

Lambsborn · Der Freizeitclub Lambsbachtal veranstaltete zum 50. Mal das Wüfelspiel-Turnier „Sianx“. 42 Teilnehmende waren der Einladung gefolgt und verbrachten im Gasthaus „Zum Kuckucksnest“ einen kurzweiligen Abend.

 An sieben Tischen wurde im Gasthaus „Zum Kuckucksnest“ in Lambsborn um den 50. Sianx-Titel gewürfelt. Zur Siegerin wurde am Ende Anemone Wieber (mit gepunkteter Bluse) gekürt.

An sieben Tischen wurde im Gasthaus „Zum Kuckucksnest“ in Lambsborn um den 50. Sianx-Titel gewürfelt. Zur Siegerin wurde am Ende Anemone Wieber (mit gepunkteter Bluse) gekürt.

Foto: Norbert Schwarz

Frauenpower beim Sianx-Jubiläumsturnier. Zum 50. Mal organisierte kürzlich der überaus rührige Freizeitclub Lambsbachtal (FCL) das Würfelturnier, das Ende der 1960er im Ort eingeführt wurde. Wettkampfstätte ist von der ersten Stunde an der große Saal im Gasthaus „Zum Kuckucksnest“. Nach stundenlangen Würfelrunden legte FCL-Boss Peter Bleyer wort- und gestenreich symbolisch die Siegerkrone Anemone Wieber auf die Lockenpracht. Elke Marx und Gaby Agne bekamen Applaus für die Plätze zwei und drei. Die Ehre der männlichen Turnierspieler rettet Felix Schieler auf dem etwas undankbaren vierten Platz und 466 Zählern. 22 Punkte mehr auf dem Siegerkonto hatte dabei die Turniersiegerin Wieber.

„Sianx-Altmeister“ Hubert Jung wusste sich einmal mehr bestens in Szene zu setzen, erreichte mit 461 Zählern einen ausgezeichneten fünften Ranglistenplatz beim 50. Sianx-Turnier in der Vereinsgeschichte des FCL.

Mit 42 Turnierteilnehmern war der Teilnehmerkreis „durchwachsen gut“. Der Ehrenvorsitzender Günter Agne kennt die Ursache: „Corona ist noch in den Köpfen vieler, deshalb sind wir froh, dass zu unserem Jubiläumsturnier überhaupt so viele kamen!“ Die Stimmung über die gesamte Turnierdauer war dafür großartig. Der Schlachtruf „Sack ab“ erschallte zu allen der sechs Spielrunden, denn Zweier- oder Dreier-Pärchen wurden mehr als einmal gewürfelt.

Dass bei diesem 50. Sianx-Turnier in der Vereinsgeschichte die Frauen der Veranstaltung den Stempel aufdrücken sollten, hatte sich schon früh abgezeichnet. Die Spannung insgesamt litt darunter allerdings nicht, denn das Frauen-Trio an der Spitze lieferte sich einen unerbittlichen Punktekampf bei diesem Würfelspiel, das seit einem halben Jahrhundert im Lambsbachtal zumindest zweimal im Jahr für Furore sorgt.

Dafür braucht es nur einen ledernen Würfelbecher und sechs Würfel. In Sechser-Gruppen sitzen die Spieler zusammen. Die Sitzordnung an den sieben Tischen mit den insgesamt 42 Teilnehmern ist ausgelost worden – denn Chancengleichheit wird großgeschrieben. Die Sitzregularien sind schnell erfüllt und schon geht das Spiel los.

Jeder Teilnehmende hat seine eigene Technik. Geräusche des Durcheinanderwirbelns der Würfel erfüllen den Raum. Dann der Wurf auf die Tischplatte. Wer Punkte von eins bis sechs gewürfelt hat, freut sich über eine „Straße“. Sechser und Punktepaare lösen verhaltene Freude aus. Wer beim ersten Würfelwurf drei Fünfen würfeln kann, fordert Fortuna heraus und wünscht sich ihren Beistand beim zweiten Würfelversuch mit diesmal nur noch zwei Würfeln im Becher. Gelingt es jetzt noch, zwei weitere Fünfen auf die Tischplatte zu zaubern? Ein herausgestoßenes „Jetzt awwer“ lässt erahnen, dass dieses Unterfangen nur teilweise gelungen ist und es mit einem Würfel im Becher in die dritte Würfelrunde geht.

Hopp oder Top für den Punktezettel, der von einem Mitspieler feinsäuberlich in jeder Runde geführt wird. 32 Punkte sind das Höchstmaß, das beim Sianx-Spiel erreicht werden. Es hat eine direkte Verwandtschaftslinie zum vielleicht bekannteren Kniffelspiel. Freude und Enttäuschung sind bei jeder Spielrunde an den Gesichtern abzulesen. Fünf Spielrunden gibt es insgesamt, drei kommen in die Wertung.

Anemone Wieber und ihre Schwester Elke Marx haben an diesem Abend „ein glückliches Händchen“ beim Sianx-Spielabend, der die letzten beiden Jahre wegen Corona hatte ausfallen müssen Ein paar mehr besetzte Tische im Gasthaus „Zum Kuckucksnest“ hätte sich Ehrenvorstand Agne schon gewünscht.

Auf Stellwänden wird über 50 Jahre Sianx-Turniere ausführlich informiert. Zeitungsausschnitte, Farbbilder, Schwarz-Weiß-Fotos, Siegerlisten und Vereinsbroschüren lassen jeden interessierten Betrachter schnell in die Vergangenheit von der ersten Stunde an eintauchen.

Das Gesicht von Antje Knoblauch ist zu erkennen. Vater Paul soll das Würfelspiel „Sianx“ von einem Kuraufenthalt im Allgäu mit ins Lambsbachtal zum Freizeitclub gebracht haben. 49 Turniersieger sind bis kurz vor der Mitternachtsstunde auf einem großen Zettel vermerkt. Die Auswertung der Turnierbögen geht flott über die Bühne. Doppelt und dreifach wird verglichen, damit sich kein Rechenfehler beim Addieren der Punkte einschleichen kann. Mit launigen Worten wusste im Verlauf des Abends Peter Bleyer die Zwischenstände bekanntzugeben.

Unter tosendem Beifall dann die Pokalübergaben, denn es sind diesmal gleich zwei. Wanderpokal und extra gefertigter Siegerpokal zum 50. Sianx-Turnier des FCL Lambsborn. Anemone Wieber, die von allen nur Moni gerufen wird, hatte vor Jahren schon mal an einem Turnier teilgenommen und war jetzt der Einladung ihres Bechhofer Nachbarn Thomas Bleyer zur erneuten Turnierteilnahme nachgekommen.

Erster Sieger war übrigens 1972 Reinhard Lebeck mit 465 Punkten geworden. Für Anemone Wieber wurden diesmal 482 notiert. Der Vereinsrekord steht bei 515 Punkten. Hubert Jung war damit einmal zum Sieger erklärt worden.

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