Freibad Contwig Testlauf trotz ungewisser Zukunft

Contwig · Das Freibad in Contwig bereitet sich auf die Saison vor.

 Ob das Warmfreibad der Verbandsgemeinde Zweibrücken-Land in dieser Saison geöffnet wird, ist noch nicht entschieden. Jutta Döring, Chefin der Einrichtung, bringt jedoch die Anlage zusammen mit ihrem Team auf Vordermann. Dann kann es kommen, wie’s will. An Arbeit mangelt es derzeit jedenfalls nicht, wie ein Besuch vor Ort zeigte.

Ob das Warmfreibad der Verbandsgemeinde Zweibrücken-Land in dieser Saison geöffnet wird, ist noch nicht entschieden. Jutta Döring, Chefin der Einrichtung, bringt jedoch die Anlage zusammen mit ihrem Team auf Vordermann. Dann kann es kommen, wie’s will. An Arbeit mangelt es derzeit jedenfalls nicht, wie ein Besuch vor Ort zeigte.

Foto: Norbert Schwarz

Wann und ob es überhaupt in diesem Jahr eine Badesaison im Warmfreibad der Verbandsgemeinde Zweibrücken-Land in Contwig gibt, ist noch völlig offen. Schwimmmeisterin Jutta Döring arbeitet gemeinsam mit ihrem Team jedoch mit aller Kraft auf diesen Tag X hin. Sprich: Sie tut zusammen mit Maria Meisner, Horst Pirmann und dem zuletzt zum Team gestoßenen Kevin Dauschek so, als könnte das Warmfreibad im Mai wie gewohnt wieder die Eingangspforte öffnen.

Die Betriebsamkeit auf dem weitläufigen Schwimmbadgelände mit seinen vier verschiedenen Becken ist förmlich greifbar. Im dicken Schutzanzug selbst bedient Jutta Döring den Hochdruckreiniger und befreit damit den Brausebereich im Freien von dem, was sich seit der letzten Saisonschließung an Gras, Moos oder braunen Laubresten, sozusagen im Winterschlaf, angesammelt hat. Auf einem großen Aufsitzrasenmäher dreht der jüngste im Team, Kevin Dauschek die Runden. Nach einer Bäderfachkraft wurde lange Ausschau gehalten und alle freuten sich, dass der Schwabe mit Westpfälzer Wurzeln jetzt in Contwig heimisch wird.

Rettungsschwimmer Horst Pirmann. gleichfalls fest angestellt, ist im weitläufigen Grün beim Heckenschnitt zu finden, derweil Maria Meisner, die das gesamte Jahr über für die Sauberkeit und Ordnung im Bad verantwortlich ist, den 1000 Fächern der gelben Umkleideschränke Hochglanz verleiht. „Wir alle arbeiten mit solcher Motivation, als könnten wir das Bad aufmachen und unsere vielen Stammgäste wieder begrüßen. Was wäre, wenn es doch nicht so kommen sollte, daran wollen wir im Augenblick überhaupt nicht denken. Wir sind viel zu sehr motiviert“, sagt Jutta Döring, die bereits 43 Jahre im Warmfreibad als ausgebildete Schwimmmeisterin ihren Arbeitsplatz hat.

Auch die Heizung soll ausprobiert werden, sind die vier Becken erst einmal voll Wasser gelaufen. Doch das soll natürlich alles nur im Test vollzogen werden. „Wir müssen ja wissen, ob alles funktioniert.“ Ein Stichwort, bei dem Jutta Döring auf ein Gespräch mit dem künftigen Verbandsbürgermeister Björn Bernhard verweist, der mit Zustimmung des noch amtierenden Verbandsbürgermeisters Gundacker schon mal Infogespräche mit den Mitarbeitern führt. Ihm habe sie darüber berichtet, wo ihrer Auffassung nach Änderungsbedarf sei, wie etwa bei der Warmwasseraufbereitung für das große Schwimmerbecken. Jutta Döring: „Die Heizung ist noch vom Tag der Einweihung. Wir entnehmen die Energie zur Wasseraufwärmung dem Schwarzbach. Jedes Jahr hoffen wir, dass noch alles in Ordnung ist. Dabei bieten sich andere Möglichkeiten an. So etwa die Nutzung unserer Dachflächen. Die 1000 Aufbewahrungsmöglichkeiten für Kleider und so werden gleichfalls kaum genutzt. Wenn es 20 Besucher täglich sind, dann ist das schon viel.“ Umkleide und Sanitätsraum müssten dringend erneuert werden und Björn Bernhard habe sich für das Vorbringen sehr offen gezeigt und ihr darin zugestimmt, dass das noch immer sehr gut angenommene Warmfreibad, das 1973 seine Eingangspforte öffnete, in manchen Punkten doch „in die Jahre“ gekommen ist.

Bewährt habe sich dabei allerdings die Ausstattung des großen Schwimmbeckens, das mit 1203 Kubikmetern Wasser befüllt wird, mit einer Edelstahlwanne. Jutta Döring: „ Die Reflexion bei Sonneneinstrahlung wärmt das Wasser zusätzlich auf und hat einen Begleiteffekt, den nicht allein die Frauen schätzen. Seit der Edelstahlwanne gibt es auch Bräunung von unten.“ Dass das Bad bei seinen vielen Stammkunden gerade wegen der Wasserqualität so geschätzt wird, sei darauf zurückzuführen, dass mit der großen Badsanierung im Jahr 1994/1995 auch die Chloranlage mit feinster Technik ausgestattet wurde. „Die regelt sich von selbst, das wird natürlich genau überwacht, doch die Dosierung erfolgt automatisch aufgrund der Werte, die die Anlage abruft.“

Das Warmfreibad ist eine einzige „Grünoase“. Dennoch wurden jetzt weitere acht Bäume der Sorten Hainbuche, Ahorn und Kastanie als künftige Schattenspender gepflanzt. 50 stählerne Müllgefäße werden auf dem weitläufigen Areal verteilt, auch die sind blitzsauber und sehen wir neu aus. „Wir gehen mit allem schonend um, das zahlt sich aus“, freut sich Jutta Döring und zollt dabei ihrem Team viel Anerkennung.

Die Zusammenarbeit mit der DLRG-Ortsgruppe Contwig erwähnt die Schwimmmeisterin und freut sich aufrichtig, dass die als ausgezeichnet apostrophiert werden kann. Entgegen dem Trend konnten letztes Jahr insgesamt 39 102 Besucher in der Saison gezählt werden, zwei Schwimmkurse für Kinder abgehalten werden, die zum Schluss strahlend ihre Seepferdchen entgegengenommen hätten. Auf einen besonderen Bonus für jahrelange Stammgäste freut sich Schwimmmeisterin Döring zudem: „Wer 80 Jahre alt wird und weiter seinen Spaß am Schwimmen hat, darf kostenlos ins Bad rein.“ Mit einem Glas Sekt möchte Jutta Döring auch dieses Jahr zur Eröffnung des Warmfreibades in Corona-Zeiten begrüßen. „Viele können vielleicht keinen Urlaub machen, wir vom Personal zählen auch zu denen wo es heißt ‚Wir arbeiten für Euch’. Und wenn meine Obrigkeit den Sekt nicht bezahlen sollte, dann mache ich das aus der eigenen Tasche. Unsere Gäste haben das ganz einfach verdient…“

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