Frauenfrühstück auf dem Gelände des Contwiger Freibads Mit Humor geht alles besser

Contwig · Die Stimmung beim Frauenfrühstück auf dem Gelände des Contwiger Freibads war fröhlich. Humorberaterin Nadine Kipper erarbeitete mit den rund 100 Frauen mit Witz, wie sich Humor auswirkt und wie sie gute Laune für trübe Zeiten konservieren können.

 Nadine Kipper vermochte die ohnehin heitere Stimmung noch zu toppen. Interaktiv erarbeitete sie mit den Frauen die Wirkung von Humor.

Nadine Kipper vermochte die ohnehin heitere Stimmung noch zu toppen. Interaktiv erarbeitete sie mit den Frauen die Wirkung von Humor.

Foto: Cordula von Waldow

Von weitem schon erklangen fröhliche Stimmen und Gelächter im Contwiger Freibad. Rund 100 Frauen aller Altersstufen aus der weiten Region feierten auf Einladung der Gleichstellungsbeauftragten der Verbandsgemeinde Zweibrücken, Yvonne Sarther, in Kooperation mit der Gleichstellungsstelle des Landkreises Südwestpfalz das Leben und vor allem die persönliche Begegnung nach der langen pandemiebedingten Abstinenz. Darauf wurde zur Begrüßung mit einem Gläschen Sekt angestoßen.

Nachdem sich alle an dem liebevoll und reichlich zusammengestellten Büfett gestärkt hatten, wurde es noch heiterer. „Einen schönen, leichten, spaßigen Morgen“ hatte Yvonne Sarther in dieser anspruchsvollen Zeit im Blick und Nadine Kipper von Clowns ohne Grenzen als Vortragsrednerin eingeladen. Die als Humorberaterin ausgebildete Improvisations-Künstlerin verfolgt das Ziel, „meine Freude am Humor rüberzubringen“. Humor könne negativ sein auf Kosten anderer oder positiv und aufwertend, ein „Schmiermittel“ zwischen den Menschen, ebenso wie lächeln. „Ein Lächeln ist der kürzeste Weg zwischen zwei Menschen“, zitierte sie. „Es schafft Vertrauen.“ Humor fördere die Kreativität, weil er einen anderen Blick auf eine Situation erlaube als etwa Ärger über ein Missgeschick und so seien humorfähige Leute erfolgreicher.

Bestes Beispiel war die heitere Reaktion auf das Mikrofon, das am Morgen bei der Begrüßung noch nicht kooperativ war. Dass ein Lächeln hübscher macht und zudem ansteckend wirkt, ließ sie ihre Zuhörerinnen miteinander gleich ausprobieren. Und es hebt sofort die Stimmung, wenn es einem einmal nicht so gut geht. Nach 15 oder besser 30 Sekunden reagiere der Körper mit einem Serotonin-Ausstoß. Der Blutdruck senke sich und die Muskulatur werde besser durchblutet. „Lachen ist die beste Medizin“, erinnerte Nadine Kipper daran, dass es auch das Immunsystem stärkt.

Sie lud die Frauen dazu ein, sich eine Liste anzulegen mit Dingen und Tätigkeiten, die ihnen Freude bereiten und ihre Stimmung heben. Mit Beispielen aus ihrem Clown-Alltag empfahl sie, „humorvolle Ressourcen schaffen und ein Gute-Laune-Konto anlegen, auf das man in schwierigen Zeiten zurückgreifen kann, statt ins ‚Café Jammertal‘ zu versinken“.

Wie man Positives verstärken kann, übten die Zuhörerinnen paarweise, indem sie ein ehrliches Kompliment zunächst dankend annahmen, statt es womöglich zurückzuweisen. Im nächsten Schritt bestätigten sie es mit der Antwort: „Ja, das stimmt!“ und intensivierten es dadurch.

Die Frankfurterin Christa Ruppel, die aktuell ihre Mutter in der Region pflegt, war besonders angetan von den praktischen Beispielen aus dem „Nähkästen“ der Clownin und den praktischen, interaktiven Übungen. Sie findet wertvoll zu erfahren, wie man den eigenen Humor kultiviere. Ideen kamen auch aus dem Publikum: „Wir haben im Krankenhaus im Zimmer mit allen gesungen. Sofort war die Stimmung besser und sogar die Schwestern kamen und haben mitgesungen.“

Nadine Kipper erinnerte noch daran, wie entscheidend der Umgang mit eigenen Fehlern sei: „Wir sind selbst oft unsere größten Kritiker.“ Anstatt sich zu verurteilen, helfe auch hier der Humor, etwa über sich selbst zu lachen. Nach großem Applaus klang der heitere Morgen bei strahlendem Sonnenschein mit guten Gesprächen aus.

Humorvoll zu einem gestärkten und gelassenen Alltag – dazu einige Tipps von Nadine Kipper (Clowns ohne Grenzen): 1. Öfter mal über sich selbst und eigene Missgeschicke lachen; 2. Schwierige oder unangenehme Situationen mit Humor betrachten und so neue Lösungen finden; 3. Eine Liste mit schönen Erinnerungen erstellen, Tätigkeiten, die einem Freude bereiten als „Gute-Laune-Polster“ für trübe Zeiten; 4. Jeden Abend fünf Dinge aufschreiben, die an diesem Tag schön und gut waren und für die man dankbar ist; 5. Lächeln, mit sich selbst und mit anderen – das hebt die Stimmung und stärkt das Immunsystem; 6. Mit guten Freunden telefonieren und sich von deren guter Laune aufheitern lassen statt mit anderen im Café Jammertal zu versinken; 7. auf den Spielplatz gehen und sich vom Kinderlachen anstecken lassen; 8. In den Zoo gehen und zum Beispiel witzige Erdhörnchen beobachten; 9. Singen und tanzen; 10. In die freie Natur gehen.

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