Flughafen glaubt: Cockpit wird einlenken

Zweibrücken/Mainz. Der Flughafen Zweibrücken hält seine Klage-Drohung gegen die Vereinigung Cockpit weiter aufrecht - obwohl die Pilotengewerkschaft der Airport-Führung gerade vorgeworfen hat, mit bewusster Falschinformation der Öffentlichkeit lediglich von eigenen Fehlern ablenken zu wollen (wir berichteten gestern)

Zweibrücken/Mainz. Der Flughafen Zweibrücken hält seine Klage-Drohung gegen die Vereinigung Cockpit weiter aufrecht - obwohl die Pilotengewerkschaft der Airport-Führung gerade vorgeworfen hat, mit bewusster Falschinformation der Öffentlichkeit lediglich von eigenen Fehlern ablenken zu wollen (wir berichteten gestern).Der Flughafen-Aufsichtsratsvorsitzende Alexander Schweitzer (Foto: pma) wies am Freitag auf Merkur-Anfrage alle neuen Vorwürfe, die Cockpit in dem öffentlichen Brief erhoben hatte, klar zurück. Auf die Frage, ob dieser Cockpit-Brief eher ein Grund sei, jetzt erst recht zu klagen oder darauf zu verzichten, antwortete der Mainzer Wirtschafts-Staatssekretär: "Ich gehe davon aus, dass eine Klage gegen Cockpit nicht notwendig sein wird. Dies setzt allerdings voraus, dass Cockpit seine Internet-Seite korrigiert und richtigstellt, dass der Flughafen Zweibrücken sowohl über Runway-Guard-Lights und Stopbars als auch über eine funktionierende ATIS-Wetteransage verfügt." Diese beiden Kritikpunkte hatte Cockpit nach der Klage-Drohung zunächst aus der "Flughafen-Mängelliste 2010" entfernt - nun aber wieder aufgenommen. In dem Brief behauptet die Gewerkschaft, ATIS sei mindestens bis Ende April nicht in Betrieb gewesen - und damit Flughafen-Geschäftsführer Werner Boßlet, der von einer Inbetriebnahme am 31. März gesprochen hatte, indirekt der Lüge bezichtigt. Doch Schweitzer bleibt dabei: "Die Guard-Lights (Warnlichter an Landebahn-Einmündungen, d. Red.) und Stopbars sind installiert und seit dem 23. März in Betrieb; seit dem 31. März ist ATIS (Automatic Terminal Information Service) am Flughafen Zweibrücken unter Frequenz 124,600 MHz abrufbar. Ich werde in meiner Funktion als Aufsichtsratsvorsitzender der Flughafen Zweibrücken GmbH in der kommenden Woche entsprechend auf den Cockpit-Brief antworten. Es würde mich sehr wundern, wenn Cockpit bezüglich der beiden in Rede stehenden Punkte dann nicht einlenken würde." Bis dahin werde die Wetteransage, die zur Justierung wie immer behauptet noch im Testbetrieb laufe, vom Deutschen Wetterdienst auch förmlich freigegeben sein.

Cockpit hatte der Flughafen-Leitung vorgeworfen: "Eine auch nur nachvollziehbare Plausibilisierung oder gar ein Nachweis, dass die sicherheitsrelevanten baulichen Mängel nun behoben sind, ist bis heute ausgeblieben." Hierzu verweist Schweitzer auch darauf, dass der Landesbetrieb Mobilität (Referat Luftfahrt) "mit Schreiben vom 23. Juni bestätigt" habe, dass die "Guard-Lights und Stopbars seit dem 23. März 2010 in Betrieb sind".

Schweitzer kündigte an: "Wir werden die Vertreter von Cockpit zu einem Besichtigungstermin in Zweibrücken einladen und gemeinsam versuchen, alle tatsächlich umsetzbaren Vorschläge für noch mehr Sicherheit am Flughafen Zweibrücken umzusetzen."

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