Flüchtlinge verstärken Fußball-Team

Kleinsteinhausen · Drei junge Eriteer sind seit letztem Winter im Team des FC Kleinsteinhausen. Hier zeigt sich einmal mehr, dass Fußball die Menschen verbindet. Für das Training werden sie sogar in ihrem neuen Wohnort abgeholt.

 In Kleinsteinhausen wird Willkommenskultur groß geschrieben. Alexander Schwab, Abdurezak Husien Mohammed, Alexander Pfeifer, Ermias Kidane Haile (vorne von links), Karl-Heinz Rohrbacher und Stefan Motsch (hinten von links). Foto: Norbert Rech

In Kleinsteinhausen wird Willkommenskultur groß geschrieben. Alexander Schwab, Abdurezak Husien Mohammed, Alexander Pfeifer, Ermias Kidane Haile (vorne von links), Karl-Heinz Rohrbacher und Stefan Motsch (hinten von links). Foto: Norbert Rech

Foto: Norbert Rech

Integration in den Dörfern erfolgt vor allem in den Vereinen. Das gilt auch für die Flüchtlinge , die nun in den Orten der Südwestpfalz leben. Seit letzten Winter trainieren beim Fußballclub Kleinsteinhausen auch drei junge Männer aus Eritrea, die mit ihrem Einsatz nicht nur die Mannschaftskollegen mehr als begeistert haben.

"Als wir sie am Sportplatz laufen sahen, haben wir sie einfach mal angesprochen", erinnert sich der zweite Vorsitzende Alexander Pfeifer an den ersten Schritt. Nach ein paar Trainingseinheiten sei bereits klar gewesen, dass sie das Team um Andreas Schwab und Stefan Motsch verstärken könnten. Schuhe und Kleidung wurden den Drei vom Verein gestellt. Besondes beeindruckend seien die Kondition und die Beweglichkeit der Neuzugänge, berichten die Trainer. Schwitzen sei auch bei großen Anstrengungen für sie kein Thema. Auch das Ballgefühl sei gut. Abdurezak Husien Mohammed erzählt, dass er in seiner Heimat schon gerne gekickt habe. Allerdings nicht in einem Verein. Deshalb mangele es vor allem an der Taktik und am Zusammenspiel mit der Mannschaft. Das könne aber in kurzer Zeit gelernt werden, wie vor allem Ermias Kidane Haile zeigt. Er hat, obwohl die Runde erst vor kurzem begonnen hat, bereits fünf Tore geschossen und entwickelt sich auch deshalb zum einem der Lieblinge des Publikums. Auch die anderen stünden vor Einsätzen in der ersten Mannschaft des FC Kleinsteinhausen .

Außergewöhnlich sei die Beantragung der Spielerpässe gewesen. Normalerweise werde der beim Südwestdeutschen Fußballverband in Edenkoben beantragt. Doch hier musste der Deutsche Fußballbund in Frankfurt eingeschaltet werden, der sich zuerst mit dem Verband in Eritrea in Verbindung setzen musste, um zu prüfen, ob die Anmeldung erfolgen könne.

Inzwischen verstehen die Männer schon gut Deutsch, so dass die Verständigung kaum Probleme bereitet. Auch bei Feiern seien sie stets dabei. Selbstständlich müsste dann darauf geachtet werden, dass es für die Muslime auch Gerichte ohne Schweinefleisch gibt. "Sie sind noch etwas zurückhaltend - kommen aber nach den Spielen oft auch mit der Mannschaft ins Sportheim", berichtet Karl-Heinz Rohrbacher. Der Vorsitzende freut sich sehr über die Verstärkung. Beim FCK werde Willkommenskultur großgeschrieben. Das gelte für jeden.

Zu dem Trio gehört auch Filiman Habtesilassie Andom, der diesmal beim Training fehlte. Doch der Eifer sei bei jedem der Neuen groß Auch wenn sie inzwischen in Althornbach wohnen: Sie bleiben ihrem FC Kleinsteinhausen treu - wie auch der Verein sie nicht im Stich lässt. So werden sie zum Training von zu Hause abgeholt.

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