Stadtrat Hornbach Flachdächer künftig erlaubt

Hornbach · Der Hornbacher Stadtrat hat auf Wunsch zweier Bauherren den Bebauungsplan im Mühlacker geändert.

„In Anbetracht der Gesamtsituation sollten wir kein Haltesignal für junge Familien setzen, die in Hornbach bleiben wollen“, sprach sich Thomas Hohn (FDP) für eine Änderung des Bebauungsplans Mühlacker aus. Bei einer Enthaltung schloss sich der Stadtrat dem Beschlussvorschlag an. Künftig sind in dem Baugebiet Flachdächer erlaubt. Bisher waren Flachdächer in dem Gebiet nicht vorgesehen. „Bisher hat auch noch kein Bauherr das nachgefragt“, sagte Bürgermeister Reiner Hohn (FDP). Jetzt möchten zwei Hornbacher ein Grundstück der Stadt erwerben. Allerdings wollten sie ein Flachdach.

„Wir haben in dem Gebiet schon in der Vergangenheit bei Wünschen nach Lösungen gesucht“, sagte Hohn. Bei der SPD sei die Meinung gespalten, sagte Eva Lauer. Sie wolle zustimmen, wenn das „nicht aus dem Rahmen fällt“. Der Beigeordnete Helmut Weiske (CDU) sah das kritisch. Vor allem die Höhe des Flachdachs. Wenn die Firsthöhe erlaubt sei, gebe es zwei Vollgeschosse. Christian Dörr (Fraktion Partei/Grüne) sieht dagegen keine Probleme für die Nachbarn.

Eine weitere Änderung in dem Gebiet Mühlacker wurde nach der Beratung vertagt. Aus drei freien Bauplätzen sollten zwei werden. In der Beratung merkte Thomas Hohn an, dass es sich nach seinem Plan um vier Bauplätze handele. Seiner Meinung nach sollten aus den vier Plätzen drei werden. Jetzt möchte sich der Bauausschuss die Lage und Pläne noch einmal in Augenschein nehmen. „Wir kommen nicht umhin, die Satzung für das Sanierungsgebiet Altstadt Hornbach aufzuheben und den Gutachterausschuss mit der Wertermittlung zu beauftragen“, meinte Bürgermeister Hohn. Zuvor hatten Ratsmitglieder Nachfragen an den Vertreter des Planungsbüros Deubert, Thorsten Seifert. Im Jahr 2002 hat der Stadtrat den Beschluss für das Sanierungsgebiet gefasst. Bis vor sechs Jahren sind Fördermittel nach Hornbach geflossen. Danach ist die Förderung ausgelaufen. Bei einer Enthaltung folgte der Stadtrat der Aufhebung der Satzung. „Jetzt schauen wir, ob es andere Fördertöpfe gibt“, kündigte Hohn an.

Das Büro Konstuktief aus Leonberg hat die beiden Brücken in der Tuchbleiche und im Zinsel untersucht und empfohlen sie in den nächsten fünf Jahren zu sanieren. Kosten: Tuchbleiche 105 000 Euro, Zinsel 77 000 Euro. „Beide Maßnahmen sind nicht so dringend“, sagte Josef Sommer (FDP). „Unser Mann vom Fach“, wie der Bürgermeister Sommer nannte, schlug vor, dass man die Brücke an der Tuchbleiche auf eine Fahrbahn verengen sollte und die „stabile Brücke“ im Zinsel sollte gereinigt werden. Weiter soll sich der Bauausschuss die Brücken noch einmal ansehen. Der Stadtrat nahm das Prüfergebnis ohne Beschluss zur Kenntnis.

Die Landesbetrieb Mobilität führte im vergangenen Jahr das Planfeststellungsverfahren für die Fahrbahnsanierung der L 479 Richtung Brenschelbach mit Ersatzneubau des Brückenbauwerks über die Schwalb durch. Dabei war eine Vollsperrung angekündigt worden. Dagegen legte die Stadt Widerspruch ein. Der Rat folgte jetzt dem Vorschlag des Bürgermeisters, den Widerspruch zurückzunehmen, vorbehaltlich des Verzichts auf eine Vollsperrung. Stattdessen sollte eine Behelfsbrücke gebaut werden. „Ansonsten würden die Landwirte, ein Anwohner und die Gimpelwaldhütte von der Stadt abgekoppelt werden“, sagte Hohn.

2016 wurde eine Schadstelle an der Stadtmauer im Bereich der Grabenstraße saniert. Die Ingenieurleistung hatte damals das Büro Schwing und Partner. „Bei einem Rundgang hatte Professor Schwing Handlungsbedarf festgestellt“, sagte der Beigeordnete Weiske. Wenn man das zügig angehe, seien die Arbeiten noch „für kleines Geld“ zu erledigen. Der Rat vergab dem Büro aus Karlsruhe den Auftrag, den Zustand der Stadtmauer zum Preis von 14 000 Euro zu untersuchen. Die Metallarbeiten zur Aufstiegspodeste im Friedhofturm St. Johann zum Preis von 26 000 Euro vergab der Stadtrat an die Firma Bucher aus Zweibrücken. Der Stadtrat stimmte zu, dass vor dem Ausbau der Denkmalstraße ein Bodengutachten durchgeführt wird.   

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