Fischtreppe: Bau endgültig gestoppt

Hornbach · Die mit EU-Mitteln hoch bezuschusste Fischtreppe bei der Mühle Reidiger in Hornbach (sie sollte fast eine halbe Million Euro kosten) bleibt eine Bauruine. Statt Treppe soll jetzt eine Rinne Aufstiegshilfe werden.

 So wie heute sieht die Fischtreppen-Baustelle schon seit Anfang 2014 aus. Foto: Norbert Schwarz

So wie heute sieht die Fischtreppen-Baustelle schon seit Anfang 2014 aus. Foto: Norbert Schwarz

Foto: Norbert Schwarz

Zwischen dem alten Wasgau-Einkaufsmarkt und der Mühle Reidiger in Hornbach wollte der Landkreis Südwestpfalz für eine halbe Million Euro eine Fischtreppe bauen, bezuschusst von der EU. Jetzt wird sie eine Bauruine - denn nach den aufgetretenen statischen Schwierigkeiten wird der schon länger zu verzeichnende Baustopp einer auf Dauer sein.

Der Kreistag traf diese weitreichende Entscheidung. Die mit den Arbeiten beauftragte Baufirma Wolf + Sofsky aus Zweibrücken bekommt eine Entschädigung. Über die Höhe wird Stillschweigen bewahrt. Hornbachs Stadtbürgermeister und FDP-Kreistagsmitglied Reinhold Hohn: "Darüber ist in nichtöffentlicher Sitzung entschieden worden, deshalb kann ich nichts sagen." Für den Bürgermeister ist die gesamte Entwicklung allerdings im Nachhinein eine Bestätigung der Kritik, die er und viele Stadtbürger von Anfang an geübt hätten: "Auf uns, die hier leben, hat man nicht gehört." Die gegenwärtig in der Baugrube eingebrachten großvolumigen Sandsäcke sollen im Graben bleiben und später mit Mutterboden abgedeckt werden, so Hohn.

Statt der Fischtreppe werde es eine 60 bis 70 Meter lange Rinne geben, mit welcher die Fische eine Umgehungsmöglichkeit beim Hornbachwehr auf der gegenüberliegenden Straßenseite bekommen. Ein naturnaher Ausbau ist oberste Prämisse. Ein Höhenunterschied von fast zwei Metern muss erreicht werden. Das Planungsverfahren stehe noch ganz am Anfang, weiß Hohn aufgrund seiner Kreistagsarbeit. "Das wird einen Bypass für den Hornbach geben. Das passt bestens in den angedachten Park auf dem Gelände des Oberbeiwalderhofs." Der Planungsauftrag für das neue wasserwirtschaftliche Bauwerk (Rinne) sei noch nicht vergeben. Hohn glaubt nicht, dass noch dieses Jahr gearbeitet werden kann, schließlich müssten die Fachbehörden der Umplanung noch zustimmen. Im Spätherbst 2013 war mit den Bauarbeiten an der Fischtreppe begonnen worden. 2014 und 2015 ruhte die Baustelle, weil die bei den Gründungsarbeiten aufgetretenen Problemen zu ganz erheblichen Mehrkosten geführt hätten. Eine vorhandene Bruchsteinmauer am alten Mühlenwehr war nicht ausreichend gegründet, wie sich in der Bauphase herausstellte. Abtragen und Neuaufbau wären zu teuer geworden. Deshalb jetzt die Entscheidung des Kreistags zum Bau-Ende.

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