Baumängel Felsackerstraße wird erneut aufgerissen

Contwig · Wegen Baumängeln im zweiten Bauabschnitt muss Eurovia in Contwig antreten.

Nicht mal ein Jahr für den Verkehr freigegeben und jetzt schon mit Aufbruchstellen im Straßenmuster: die Felsackerstraße in Stambach.

Nicht mal ein Jahr für den Verkehr freigegeben und jetzt schon mit Aufbruchstellen im Straßenmuster: die Felsackerstraße in Stambach.

Foto: Norbert Schwarz

Sozusagen ein Weihnachtsgeschenk ist die Verkehrsfreigabe der Felsackerstraße im Ortsteil Stambach von Contwig letztes Jahr wenige Tage vor Weihnachten gewesen. Nicht schlecht staunten Ortsbürgermeisterin Nadine Brinette, Ratsmitglieder, Anlieger aus der Felsackerstraße und Bürger aus Stambach, als jetzt die noch „taufrische“ Straßendecke an vier Stellen wieder aufgebrochen wurde. Überall dort, wo Hydranten und Absperrschieber in der Asphaltdecke saßen. Die für mehr als 500 000 Euro ausgebaute Straße wird bleibende Reparaturstellen haben, um nicht von einem Flickenteppich zu sprechen.

Werkleiter Eckart Schwarz von den Werken der Verbandsgemeinde Zweibrücken-Land, telefonisch mit dem Problem konfrontiert, wiegelte ab und kritisierte das Wort „Flickenteppick“. „Das ist doch wohl übertrieben“, meinte er und begründete das Schadensbild mit nicht zu umgehenden Reparaturarbeiten. Der Werkleiter musste eingestehen, dass unter Strich betrachtet die Sache insgesamt dumm gelaufen sei. Die Verbandsgemeindewerke trügen daran allerdings keine Schuld.

Ortsgemeinde und Werke seien im Schulterschluss die dringend notwendige Straßenerneuerung angegangen. Viel Geld wurde investiert, alle Anlieger müssen einen Batzen Geld aus ihrem Portemonnaie beisteuern. In zwei Bauschnitten führte die Firma Eurovia, ein für seine gute Arbeit bekanntes Unternehmen, die Arbeiten aus. Am Ende sogar einen Monat früher, als der Zeitplan vorsah, worüber sich insbesondere Schüler der am Straßenzug liegenden Stambacher Grundschule und Anlieger des Umfeldes wie zahlreichen Friedhofsbesucher freuten.

Kleinere Mängel an Schieber- und Hydrantengestänge wurden bereits bei der Abnahme des ersten Bauabschnittes festgestellt, wie Werkleiter Eckhard Schwarz im Gespräch zum Reparaturfall erklärt. Beim Herstellen des zweiten Bauabschnitts muss es dann verstärkt zu Schäden an diesen Wasserversorgungsteilen gekommen sein. Jedenfalls steht das so in den Abnahmeprotokollen. Zum Zeitpunkt der anstehenden Asphaltarbeiten müssen die Schäden aber nicht schwerwiegender Natur gewesen sein, denn die Freigabe zum Asphaltieren erfolgte, bestätigt auch Bauingenieur Wilhelm Vatter, welcher für die Werke die Bauaufsicht führte, derweil der gleiche Part beim Straßenbau Horst Wonka vom gleichnamigen Büro aus Nünschweiler oblag. Beim Ausführen der Asphaltarbeiten muss sich also der Mangel insbesondere im Abschnitt II verstärkt eingestellt haben. Ursachenforschung dafür wollte Wilhelm Vatter nicht betreiben, für ihn zählt vielmehr die Notwendigkeit der Mängelbeseitigung. Die stand in den Abnahmeprotokollen.

 Ortsbürgermeisterin Nadine Brinette war nach eigenem Bekunden im Vorfeld nicht informiert über die Reparaturarbeiten. Ihren Unmut über das Geschehen trug die Ortsbürgermeisterin bei allen Stellen vor und erhielt unterm Strich stets die gleiche Anmerkung: Die Wasserwerke haben ein Produkt mit Mängeln. Die zu beseitigen obliegt demjenigen, der das Werk hergestellt hat, also der Baufirma Eurovia.

Den Zweigstellenleiter Ludger Schneider von der Niederlassung Rheinland-Pfalz-Saar kontaktierte der Pfälzische Merkur gleichfalls. „Wir stehen zu unseren Fehler, das ist uns Gottlob noch nicht allzuoft passiert“, so Ludger Schneider. Das Gestänge an Schieber und Hydranten sei nicht mehr zu reparieren gewesen. Werkleiter Eckhard Schwarz hatte davon gesprochen, dass sich beispielsweise die Hauptleitung nicht absperren ließ und Feuerwehrleute im Notfall die Hydranten auf dem Bauch liegend hätten zentrieren müssen.

Klar, dass bei einem solchen Schadensbild der Hinweis, dass das Unternehmen Eurovia zur Beseitigung fünf Jahre Zeit gehabt hätte (Ablauf der Gewährleistungsfrist) nicht verfing. Ludger Schneider versichert glaubhaft, dass „geballt“ eine solche Schadenshäufung mehr als selten ist. In der Region werde das Unternehmen für seine gute Arbeit stets gelobt. Ursachenforschung wollte weiter niemand betreiben. Die Größe der Aufbruchstellen machte Niederlassungsleiter Ludger Schneider an der Notwendigkeit der Bodenverdichtung fest. „Wir bekommen das nur mit dem Vibrationsstampfer wieder ordentlich fest.“ Weil aber bei den wöchentlichen Jour-fix-Gesprächen doch schon von den Mängeln die Rede gewesen sein soll, ist eine Endkontrolle vor dem Asphaltieren doch ratsam.

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