EU-Abgeordneter Neuser stellt sich Fragen von Contwiger Schülern

Contwig · Mit Blick auf die Entwicklungshilfe fordert der SPD-Europaabgeordnete Norbert Neuser mehr Anstrengungen von den einzelnen Staaten, die sich vor 15 Jahren verpflichtet haben, 0,7 Prozent ihres Brutto-Sozialproduktes hierfür zur Verfügung zu stellen.

 der SPD-Europaabgeordnete Norbert Neuser mit Schülern der IGS Contwig. Foto: nobert rech

der SPD-Europaabgeordnete Norbert Neuser mit Schülern der IGS Contwig. Foto: nobert rech

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"Als eines der reichsten Länder sind wir selbst nicht in der Lage dazu", kritisiert Neuser, der den Schülern der IGS Contwig über seine Arbeit im Europäischen Parlament berichtete. So liege der Anteil selbst in Deutschland lediglich bei 0,4 Prozent. Dabei könnte das Geld sehr gut für humanitäre Hilfe gebraucht werden, was auch zu weniger Flüchtlingen führe, die dann nach Europa streben. Allein 130 Millionen Euro würden beispielsweise fehlen, um den Syrern vor Ort helfen zu können. "Wir müssen dringend an die Fluchtursachen herangehen", so der Abgeordnete. Dafür bedürfe es nicht nur Geld. So sei Deutschland auch der drittgrößte Waffenexporteur. Auch das Konsumverhalten der Menschen müsse sich ändern: "Wir sollten auf einen fairen Handel achten."

Die Schüler interessierte unter anderem, wie mit dem "Rechtsruck" in Deutschland umgegangen werden soll. "Null Toleranz. Wir dürfen uns die Willkommenskultur nicht kaputtmachen lassen. Natürlich habe auch ich Angst, dass das Klima umschlägt", sagt Neuser. Deshalb sei auch Aufklärungsarbeit gefragt - vor allem in Ostdeutschland, wo bisher kaum Migranten gelebt haben.

Der EU-Abgeordnete sieht in den Flüchtlingen eine große Chance. So gebe es in Deutschland künftig zu wenige Auszubildende. Insgesamt könne die demografische Entwicklung zumindest gebremst werden.

"Es ist deutlich geworden, dass die EU und Deutschland vor großen Herausforderungen stehen", so das Fazit von Lehrer David Polak. Deshalb müssten die Menschen zusammenhalten. Intoleranz und Hass könne nur durch Dialog und Bildung abgebaut werden.

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