Es kommt keiner zu kurz
Bottenbach · Auch wenn die Startbedingungen nicht optimal waren – die „Boddebacher Narre“ mischen in diesem Jahr die Straßenfastnacht richtig auf. Im Ort gab es am Donnerstag sogar einen eigenen Umzug, den die dortige Grundschule organisiert hatte.
Mit dem 1. Boddebacher Narreverein haben sich im vergangenen Jahr einmal mehr 22 Menschen in der Region der sogenannten fünften Jahreszeit verschrieben. Dabei hat der Vorsitzende Mario Hirth seine Liebe zur Fastnacht erst sehr spät entdeckt. Erst durch einen Kollegen wurde er auf das bunte Treiben während der tollen Tage aufmerksam. Mit diesem sei er beim Dahner Umzug mitgelaufen. "Im Laufe der Zeit haben immer mehr Leute mitgemacht", erinnert sich Hirth. Es sei faszinierend, die unzähligen Bonbons in die Menge zu werfen. Besonders das Lachen und die Augen der Kinder sind für den Bottenbacher der Lohn für die Arbeit vor diesen Tagen, die mit der Organisation und Erstellung des Motivwagens gefüllt sind.
Er legt großen Wert darauf, dass auch die Benachteiligten berücksichtigt werden. So würden Migranten oder Behinderte oft vergessen. Es gebe auch nicht immer nur Süßes - auch Äpfel, Mandarinen oder Bananen verteilen die Boddebacher gerne.
Das Ganze habe der Gruppe so viel Freude gemacht, dass sie sich entschloss, im vergangenen Jahr einen Verein zu gründen. Um den Bekanntheitsgrad zu erhöhen und etwas Geld in die Kasse zu bringen, wurde ein Sommerfest durchgeführt. Es folgte ein Streit innerhalb des Vorstandes, der den Verein in der Vorbereitung für die diesjährige Session erst einmal lähmte. Doch die "Boddebacher Narre" ließen sich davon nicht stoppen. In nächtelanger Schufterei gelang es noch rechtzeitig einen Wagen zu gestalten.
Neben dem Dahner Umzug schlängelte sich am Donnerstag in Bottenbach sogar ein erster kleiner Lindwurm durch den Ort. Organisiert wurde er von der Grundschule. Unter dem Schlachtruf "Bolau" gab es Büttenreden, Fastnachtslieder und sogar ein erstes "Boddebacher Grummbeerkeenichpaar". Am Dienstag will der Verein dann zum Finale noch am Umzug in Zweibrücken teilnehmen.
Doch dann stehen schon die Vorbereitungen für die nächste Kampagne an. Ob es gelingt, dann auch eine Kappensitzung zu organisieren, stehe in den Sternen. Fest steht: Die Straßenfastnacht wollen sich die Narren nicht nehmen lassen. Alles andere werde die Zukunft zeigen.