Waldwirtschaft in Mauschbach Lokale Brennholzwünsche haben Vorrang
Mauschbach · Neben der Waldwirtschaft waren mögliche Photovoltaik-Anlagen Gespräch im Mauschbacher Rat.
Der Gemeindewald ist und bleibt ein Vorzeigeobjekt von Mauschbach und das gleich in mehrfacher Hinsicht. Zum einen wirft der kleine Wirtschaftsbetrieb Gewinne ab, zum anderen kann mit der überschaubaren ´Waldfläche ein echter Beitrag zur Naherholung und in umweltpolitischer Hinsicht geleistet werden. In sehr bescheidenem und überschaubarem Rahmen, wie Ortsbürgermeister Bernhard Krippleben bei der jüngsten Ratssitzung auch den neu im Rat vertretenen Ratsmitgliedern näher brachte. 7000 Euro freies Geld sind in den beiden letzten Jahren erwirtschaftet worden.
Bernhard Krippleben betonte im Gespräch mit dem Pfälzischen Merkur das gute Einvernehmen mit der zuständigen Forstbeamtin Martina Jäger. Krippleben: „Beim Flugplatzbau Zweibrücken durch die Stationierungsstreitkräfte damals haben wir den größten Teil an Waldfläche verloren, inzwischen konnten wir wieder Gelände zurückerwerben, was der Gemeinde auf keinen Fall Nachteile einbrachte. Unser überschaubarer Gemeindewald ist kein Zuschussbetrieb“, so Krippleben der hierbei vor allem betonte, dass viele Mauschbacher wie in der Vergangenheit auch, ihren jährlichen Brennholzbedarf direkt im Gemeindewald jährlich decken können. Darauf würden die Ratsmitglieder wie auch der Ortsbürgermeister selbst allergrößten Wert legen und diese Forderung werde auch immer wieder von den Bürgern vorgetragen – was durchaus nachvollziehbar sei, für ihn wie die Mitglieder des Ortsgemeinderates. „Bevor wir Holz an Unternehmen verkaufen, muss der Brennholzbedarf für die Abnehmer vor Ort gesichert sein!“
Das klimaangepasste Waldmanagment (BAT-Konzept) stellte die zuständige Forstbedienstete Maria Jäger dem Rat detailliert vor. Konzept zum Umgang mit Biotopbäumen, Altbäumen und Totholz, das verbirgt sich hinter den Buchstaben BAT. Es dient grundsätzlich dem Erhalt der biologischen Vielfalt des Waldes im Land, der Region. Es geht um die Sicherung des Lebensraumes für Pflanzen und Tierarten, bei Exkursionen konnten sich alle schon einen umfassenden Überblick im Gemeindewald Mauschbach darüber verschaffen, wie sinnvoll dieses Konzept vor Ort sein kann und welchen Nutzen auch die Bürger daraus ziehen. Fördermittel sind der Ortsgemeinde bereits bewilligt worden, weitere stehen an. Am gleichen Sitzungsabend stimmte auch der neue Ortsgemeinderat mit Ortsbürgermeister Bernhard Krippleben an der Verwaltungsspitze dem klimaangepassten Waldmanagment und BAT-Konzept zu. Krippleben war es auch, der in dieser Sitzung nochmals die schonende Waldbewirtschaftung gerade im Mauschbacher Gemeindewald in den Mittelpunkt rückte. „Wir verzichten dabei bewusst auf den letzten Euro und Cent, denn die Kindeskinder werden einmal von diesen Maßnahmen profitieren und das habe wir auch unseren Vorfahren zu verdanken!“
Zum Sitzungsbeginn sprach sich das Gremium dafür aus, dass zwei Ortsbeigeordnete gewählt werden sollen. Insgesamt lässt die Hauptsatzung die Wahl von sogar drei Beigeordneten zu. Die Ratsmitglieder folgten allerdings dem Vorschlag, neben der bereits gewählten Ersten Ortsbeigeordneten Janin Dahlhauser einen weiteren Ortsbeigeordneten zu wählen. Bereits bei der konstituierenden Sitzung war in diesem Zusammenhang der Name des bisherigen ersten Ortsbeigeordneten Dieter Neufang gefallen. In vorderster Front, so die eigene Aussage von Dieter Neufang, wolle er sich nicht mehr betätigen und dem dörflichen Nachwuchs Platz machen, was sich dann auch in der Wahl von Janine Dahlhauser umsetzen ließ. Der Wahl zum weiteren Ortsbeigeordneten widersetzte sich Dieter Neufang nunmehr nicht. Ortsbürgermeister Bernhard Krippleben: „Für unseren Ort die optimale Lösung, Dieter verfügt über viel Erfahrung, kann mit jungen Menschen bestens umgehen, ist passendes Bindeglied zwischen Gemeinde und Bürgern und verfügt über Tagesfreizeit. Passt!“ Dieter Neufang wurde einstimmig gewählt.
Zwei Energieversorger wollen auf der Gemarkung Flächen-Photovoltaikanlagen aufstellen und dem Gemeinderat ihre Pläne erläutern. Das solle man gleich von der Tagesordnung streichen, meinte ein Ratsmitglied. Immerhin habe der Rat bereits vor zwei Jahren einen Grundsatzbeschluss mit der Kernaussage gefasst, dass man derlei Anlagen nicht wolle. Damit blieb er aber in der Minderheit. Die Ratsmehrheit war der Ansicht, allein der Umstand, dass im vorhergehenden Rat ein Grundsatzbeschluss gefasst wurde, sei keineswegs ein Verbot, erneut über die verschiedenen Möglichkeiten zu sprechen. Bernhard Krippleben im Gespräch mit dem Pfälzischen Merkur: „Damit ist der bisherige Grundsatzbeschluss ja noch nicht ausgehebelt. Darüber sprechen müssen wir, weil sich die einschlägigen Unternehmen ja anbieten. Ob wir tatsächlich was unternehmen oder in die Wege leiten, das setzt weitere Schritte und Beschlüsse durch das neue Gremium voraus.“