Erinnerung an die Wohltäter

Ixheim. Auf dem Ixheimer Friedhof steht ein Grabdenkmal mit einer bemerkenswerten Steinmetzbearbeitung. Allerdings wurden die zugehörige Begrünung entfernt und das schmückende Ziergitter abgebaut. Es könnte sein, dass die Grabinschrift Jakob Lapp und Elisabeth Lapp mit der Lappstraße in Zusammenhang steht

 Das Grabdenkmal auf dem Ixheimer Friedhof. Foto: pm

Das Grabdenkmal auf dem Ixheimer Friedhof. Foto: pm

Ixheim. Auf dem Ixheimer Friedhof steht ein Grabdenkmal mit einer bemerkenswerten Steinmetzbearbeitung. Allerdings wurden die zugehörige Begrünung entfernt und das schmückende Ziergitter abgebaut. Es könnte sein, dass die Grabinschrift Jakob Lapp und Elisabeth Lapp mit der Lappstraße in Zusammenhang steht. Nachforschungen der Zweibrücker Stadträtin Hanne Stauch in der Chronik der Familie Lapp ergaben, dass in Ixheim drei Männer geboren wurden, die weltweite Anerkennung gefunden haben. Daniel Lapp, einer der fünf Söhne des Ixheimers Jakob Lapp, war der Erbauer des 10,4 Kilometer langen Arlbergtunnels in Österreich. Als 1883 der schwierige Tunneldurchbruch mit großem Jubel gefeiert wurde, wurde Daniel Lapp von Kaiser Franz Josef I. von Österreich als Dank für diese großartige Leistung in den Adelsstand erhoben. Er durfte sich und seine Nachkommen fortan " Edler von Lapp" nennen. Trotz der vielen Ehrungen für ihre Verdienste vergaßen Daniel und seine Brüder Jacob und Ludwig, Bauunternehmer in Langen am Arlberg, ihre Heimatgemeinde Ixheim nicht. Sie stifteten aus Anlass des Tunneldurchbruchs 5000 Gulden mit der Bestimmung, den Betrag in einer Stiftung anzulegen (Lappsche Stiftung). Die Zinserträge sollten, so die eindeutige Festlegung, alljährlich am 22. Dezember an arme Ixheimer Bürger verteilt werden. Die dankbare Gemeinde verpflichtete sich, das Grabmal der Eltern zu pflegen. Am 5. Februar 1889 wurde eine Straße nach den Brüdern Lapp benannt, die seit den 50er Jahren verlängert wurde. Auch nach den großen Erfolgen blieb Daniel von Lapp seinem Lebensmotto "die Zeit ist Gold" treu. Mit seinen Brüdern Jacob und Ludwig vergrößerte er ihre Fabriken, kaufte Braunkohlelager auf und presste Briketts. Auf diese Briketts prägte Daniel die Namen seiner Kinder "Klara" und "Elsa". Daniel Lapp überlebte seine Brüder und starb 1910. Nach seinem Tod konnte die Witwe mit den unmündigen Kindern die Fabriken nicht mehr weiterbetreiben. So verschwanden in den folgenden Kriegswirren das Vermögen und der Ruhm. "Wir Zweibrücker können stolz sein, dass aus unseren Mauern solch großartigen Männer hervorgegangen sind", sagt Hanne Stauch. "Das sollte uns Verpflichtung sein, das Grabmal der Eltern in Ehren zu halten und weiter zu pflegen. Wir wissen nicht, was aus dem Stiftungskapital geworden ist. Es ist auch nicht bekannt, wie lange die Zinserträge den Ärmsten zugute kamen." red

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