Er ist stets zur Stelle, wenn Hilfe gebraucht wird

Wiesbach. Dass der 72-jährige Bernhard Hemmer weibliche Züge haben könnte ist natürlich barer Unsinn. Fällt im 600 Einwohner zählenden Heimatort jedoch sein Name, dann meist mit der Beifügung: "Mädchen für alles". Daran gewöhnt hat sich der rüstige, umtriebige Rentner längst

Wiesbach. Dass der 72-jährige Bernhard Hemmer weibliche Züge haben könnte ist natürlich barer Unsinn. Fällt im 600 Einwohner zählenden Heimatort jedoch sein Name, dann meist mit der Beifügung: "Mädchen für alles". Daran gewöhnt hat sich der rüstige, umtriebige Rentner längst. Wo immer seine Mitarbeit im Dorf notwendig ist, das Zupacken ist ihm nach eigener Einschätzung mit in die Wiege gelegt worden. "Wenn ich helfen kann - dann mach ich das", stellt dieser lapidar und ohne langes Überlegen fest.Wahre Loblieder auf diese "treue Seele", wie viele den oftmaligen Nothelfer gleichfalls bezeichnen, singen politische Gemeinde und Sportverein zugleich. Ortsbürgermeister Emil Mayer: "Ohne den Bernhard käme ich überhaupt nicht rund. Der ist einfach immer zur Stelle, weiß wo es fehlt, erledigt manches ohne Weisung und drängt sich dabei nie in den Vordergrund, bleibt stets bescheiden, ganz so wie das seine Art ist." Sein handwerkliches Geschick macht Hemmer zur Anlaufstelle im Ort. "Wenn wir diese vielen Kleinigkeiten im Kindergarten oder sonstwo im Ort bezahlen müssten, was 'unser Bernhard' so unter der Hand erledigt, dann wäre es um die Gemeindefinanzen noch schlechter bestellt", räumt Mayer ein. Volker Arenth von den Fußballern stößt ins gleiche Horn. "Was wäre unser Sportverein ohne den Bernhard Hemmer. Der Verein ist seine zweite Familie und das nicht nur deshalb, weil Sohn Benedikt bei uns auf Torjagd geht".

"De Bernhard iss enner fers Dorf, do gebbds nie e Nää", sagt auch Erich Wagner, der als langjähriger Vorsitzender der örtlichen Jagdgenossenschaft sich immer wieder die technischen Fähigkeiten des Helfers sicherte. "Vor allem beim Umgang mit Metall blüht der Gelobte auf, ist beim Schweißen, Schleifen und Zusammenbauen voll in seinem Metier". Das habe halt sein Beruf als Maschinenschlosser mitgebracht, den er beim einstigen Zweibrücker Großunternehmen Oltsch erlernte, später war er für das Leitungsbauunternehmen PHB aus Rohrbach viele Jahre auf Montage. "In der Zeit musste ich viele Dinge tun, die mit meinem Beruf direkt nichts zu tun hatten und das war doch irgendwie prägend", gesteht Bernhard rückblickend ein und freut sich darüber, wenn seine stille Mitarbeit registriert wird, wie das jüngst am Wahlsonntag im Gemeindehaus der Fall war: "Oh Bernhard, haschde do mol richdiches Licht hingemacht", stellten Wahlhelfer aus den Reihen der Ratsmitglieder fest.

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