Entwicklungshilfe im Krisengebiet

Zweibrücken. In ein krisengeschütteltes Land ist Dr. Peter Schiedermaier vom Evangelischen Krankenhaus in Zweibrücken gereist. Der Chefarzt Innere Medizin und Leberspezialist besuchte bereits zum zehnten Mal Pakistan, hielt dort Vorträge und gab Schulungen. Dabei ging es vor allem um die Behandlung von Hepatitis C und Leberzirrhose. Zum Abschluss seiner Reise besuchte er auch Sri Lanka

Zweibrücken. In ein krisengeschütteltes Land ist Dr. Peter Schiedermaier vom Evangelischen Krankenhaus in Zweibrücken gereist. Der Chefarzt Innere Medizin und Leberspezialist besuchte bereits zum zehnten Mal Pakistan, hielt dort Vorträge und gab Schulungen. Dabei ging es vor allem um die Behandlung von Hepatitis C und Leberzirrhose. Zum Abschluss seiner Reise besuchte er auch Sri Lanka.Mit großer Sorge beobachtet Schiedermaier die Situation in Pakistan - einem Land, dessen Menschen ihm seit seiner ersten Reise im Jahr 2004 sehr ans Herz gewachsen seien. "Die Lage dort hat sich sehr verschlechtert", sagt der Internist. Die Versorgung mit Benzin und Gas sei unzureichend, Tankstellen hätten nur stundenweise geöffnet. Immer wieder komme es zu Stromausfällen. Überall sei eine große Militärpräsenz zu beobachten, öffentliche Gebäude glichen Festungen. "Das Land ist zerrissen", sagt Schiedermaier - zwischen korrupten Politikern, dem Militär und den islamistischen Taliban. Entsprechend schwierig ist die Sicherheitslage. "Meine Familie hat große Angst um mich gehabt", gibt Schiedermaier zu. Er selbst habe während seiner Reise keine Furcht verspürt: "Wenn man erst einmal dort ist, denkt man nicht weiter darüber nach. Die Freundlichkeit der Menschen drängt alles andere in den Hintergrund."

Die Not der Pakistani zu lindern sei seine Motivation: Offiziell sind fünf Prozent der Bevölkerung an Hepatitis C erkrankt, das zu Leberzirrhose führen kann. Die Dunkelziffer liege laut Schiedermaier sogar im zweistelligen Prozent-Bereich. Die Ursache dafür sind vor allem die sehr schlechten hygienischen Verhältnisse im medizinischen Bereich. In der Vergangenheit hat Schiedermaier deshalb gemeinsam mit der Regierung einiges in Sachen Prävention getan.

Seine jüngste Vortragsreise, von der er am Sonntag zurückgekommen ist, führte Schiedermaier zunächst nach Rawalpindi im Norden Pakistans. Dort referierte er am Holy Family Hospital über die Behandlung von Hepatitis C und leitete einen Endokopie-Workshop. In Lahore hielt er anschließend einen Vortrag über die Behandlung von Leberzirrhose. Eine weitere Vorlesung zu dem Thema gab er im Rahmen seiner Gastprofessur an der Dow University in Karachi. Zum Abschluss sprach der Internist in Colombo, der Hauptstadt des Inselstaates Sri Lanka, vor der dort neu gegründeten Lebergesellschaft.

Im Februar nächsten Jahres plant Schiedermaier die nächste Reise nach Pakistan. Nach eigener Aussage nimmt er davon jedes Mal auch viel für sich selbst mit: "Man lernt, zufrieden und bescheiden zu werden", sagt der Internist. Hier in Deutschland klage man doch auf einem verhältnismäßig hohen Niveau. Beeindruckt ist Schiedermaier von seinen pakistanischen Ärzte-Kollegen. Die würden nicht jammern, sondern fragen: "So ist nun einmal die Lage, was machen wir jetzt daraus?"