Zweibrücker Polizei rät: Telefonbucheintrag entfernen! Betrügerische „Polizisten“ und „Enkel“ unterwegs
Zweibrücken · Schockanrufe bei älteren Menschen: Mindestens drei Frauen aus Zweibrücken, Althornbach und Kleinsteinhausen wurden am Dienstag von akzentfreies Hochdeutsch sprechenden Personen angerufen. Die Anrufer (zwei männlich, eine weiblich) gaben sich gegenüber den 86- bis 91-Jährigen als Enkel oder Kinder aus, nachdem sie durch geschickte Gesprächsführung die Verwandtschaftsverhältnisse in Erfahrung gebracht hatten.
Sie versuchten die potenziellen Opfer zu schocken, indem sie mit weinerlicher Stimme erzählten, sie hätten eine rote Ampel überfahren und eine Person schwer verletzt. Bevor sie jedoch die übliche Frage nach Geld stellen konnten, das sie angeblich zur Abwendung einer Haftstrafe oder anderer negativer Folgen benötigten, erkannten die Angerufenen den Trick und legten auf.
Am Montag kam es in und um Zweibrücken zu zahlreichen Anrufen, bei denen angebliche Polizeibeamte (oft Frauen) die fast ausnahmslos älteren Gesprächspartner verunsicherten und hinsichtlich Wertsachen und Vermögenswerten ausfragten. Diesmal glücklicherweise vergeblich. „Die Bevölkerung wird eindringlich darum gebeten, die ältere Verwandtschaft oder auch Bekanntschaft dahingehend zu sensibilisieren“, schreibt die Polizei. Und rät: „Sinnvoll wäre es, wenn gerade ältere Menschen ihren Telefonbucheintrag entfernen lassen. Meist erkennen die Täter schon an der Namensgebung, dass es sich um einen älteren Menschen und damit um ein mutmaßlich ,leichtes Opfer‘ handeln könnte. Diese werden so gezielt ausgesucht und angerufen.“
Angezeigte Rufnummern seien oft gefälscht. Gerade eine angezeigte „110“ beweise den betrügerischen Anruf: Von der Notrufnummer aus ruft die echte Polizei niemals an.
„Wir können nur immer wieder raten, sich nicht unter Druck setzen zu lassen, ruhig zu bleiben, das Gespräch zu beenden und bei der Verwandtschaft oder der örtlichen Polizeidienststelle nachzufragen, bevor man etwas Unüberlegtes tut oder irgendwelche Daten preisgibt“, schreibt die Polizei.
Bereits am 28. Januar wurde ein 69-jähriger Fußgänger in der Zweibrücker Wallstraße Opfer eines Trickdiebstahls. Er wurde von dem Täter mit den Worten „fünfzig, zwanzig, zwanzig“ angesprochen, während dieser eine 2-Euro-Münze hochhielt. Der Geschädigte verstand dies als Aufforderung, die Münze in 50 und 20 Cent-Münzen zu wechseln. Während er im Münzfach seiner Geldbörse nach dem passenden Kleingeld suchte, stand der Täter unmittelbar neben dem Geschädigten. Dem 69-Jährigen missfiel die Situation, weshalb er sich von dem Täter entfernte. Kurz darauf stellte er fest, dass der Täter (ca. 1,65 Meter groß, leicht untersetzt, lichtes graues Haar) ihm unbemerkt 30 Euro entwendet hatte.
Hinweise an die Polizei, Tel. (0 63 32) 97 60, pizweibruecken@polizei.rlp.de.