Ende einer Dienstzeit

Zweibrücken · 16 Jahre war Herbert Schmidt Beigeordneter der Verbandsgemeinde Zweibrücken-Land. Heute geht er in Ruhestand. Als größte Aufgabe seiner Amtszeit sieht er die Konversion des ehemaligen Militärgeländes.

 Mit Herbert Schmidt endet die Ära der hauptamtlichen Beigeordneten der Verbandsgemeinde Zweibrücken-Land. Foto: jam

Mit Herbert Schmidt endet die Ära der hauptamtlichen Beigeordneten der Verbandsgemeinde Zweibrücken-Land. Foto: jam

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Ein bisschen Wehmut schwingt bei Herbert Schmidt schon mit. "Trotz der Mühen, die jedes Amt mit sich bringt, hat die Arbeit Spaß gemacht", sagt der 63-jährige Contwiger. "Aber irgendwann endet jede Dienstzeit. Und das ist jetzt der Fall." Heute, 18 Uhr, wird Herbert Schmidt in der Sitzung des Verbandsgemeinderates Zweibrücken-Land im Contwiger Rathaus als hauptamtlicher Beigeordneter verabschiedet.

Am 18. Januar 1998 übernahm der CDU-Politiker von Gerd Schmitt (FDP) die Stelle des hauptamtlichen Beigeordneten. Damit sei die schon Jahre vorher begonnene Zusammenarbeit von SPD und CDU im Verbandsgemeinderat auch in der Verwaltungsspitze vollzogen worden. Als Mitglied des Verbandsgemeinderates seit 1989 und seit 1993 als Fraktionsvorsitzender sei er von Anfang an in die Zusammenarbeit mit der SPD eingebunden gewesen. Beide Parteien und Verbandsbürgermeister Kurt Pirmann (SPD) wollten die politischen Entscheidungen "auf eine breite Basis stellen", sagt Schmidt.

Mammutaufgabe Konversion

"Das war ein Glücksfall für die Region", blickt Schmidt zurück. Denn mit der Konversion, die Umwandlung von Militärgelände in eine zivile Nutzung, stand "eine Mammutaufgabe" an. Das sei nur bewältigt worden, weil die politisch Verantwortlichen in der Region - von der Verwaltungsspitze über die Verbandsgemeinde- bis zu den Ortsgemeinderäten - über die Parteigrenzen hinweg zusammengearbeitet hätten. Nach seiner Einschätzung habe die Bevölkerung diese Zusammenarbeit "gewollt". Nach über 20 Jahren Konversion zieht er eine positive Bilanz. Auch mit Blick auf den Flugbetrieb. "Das ist ein entscheidender Standortvorteil und ein Pfund, das wir nicht aus der Hand geben dürfen."

Neben der Konversion seien auch Vorhaben in den Ortsgemeinden wie Kläranlagen, Schulen oder Feuerwehr angegangen worden. Die Verwaltung habe dabei als Dienstleister der Ortsgemeinden fungiert. Bevor Herbert Schmidt ins Rathaus an der Landauer Straße in Zweibrücken wechselte, war der Lehrer jeweils acht Jahre Schulleiter an den Grundschulen in Bechhofen sowie der Breitwiesenschule in Zweibrücken. "Ich war zwar sehr gerne Lehrer. Aber ich habe den Wechsel in die Politik nicht bereut", sagt Schmidt. Die Politik sei eine neue Herausforderung gewesen. Dank den Mitarbeitern sei der Übergang schnell gelungen. "Wir haben loyal und fair zusammengearbeitet."

Im Ruhestand wird Schmidt mehr Zeit für Freunde und Bekannte, aber vor allem für seine Familie haben. Neben der Ehefrau und den beiden Söhnen freuen sich zwei Enkel auf den Opa. "Die sorgen schon dafür, dass die Zeit ausgefüllt wird." Einen Nachfolger bekommt Schmidt nicht. Mit ihm endet die Zeit der hauptamtlichen Beigeordneten der Verbandsgemeinde Zweibrücken-Land. In 42 Jahren des Bestehens hatte die VG damit zwei hauptamtliche Beigeordnete.

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