Einblicke in die Vergangenheit

Großbundenbach. Ältere Besucher schwelgen in Erinnerungen- junge Menschen erhalten einen Eindruck, wie auf den Dörfern rund um Zweibrücken in früheren Jahren gelebt wurde. Weit über 100 Gegenstände hat Herbert Linn in den letzten Jahren aufpoliert. Verstaubt, teilweise angerostet lagen sie in den Regalen auf dem Hof des landwirtschaftlichen Betriebes umher. Damit ist es jetzt vorbei

 Herbert Linn nimmt stolz Platz inmitten seiner Schätze. Foto: Jörg Jacobi

Herbert Linn nimmt stolz Platz inmitten seiner Schätze. Foto: Jörg Jacobi

Großbundenbach. Ältere Besucher schwelgen in Erinnerungen- junge Menschen erhalten einen Eindruck, wie auf den Dörfern rund um Zweibrücken in früheren Jahren gelebt wurde. Weit über 100 Gegenstände hat Herbert Linn in den letzten Jahren aufpoliert. Verstaubt, teilweise angerostet lagen sie in den Regalen auf dem Hof des landwirtschaftlichen Betriebes umher. Damit ist es jetzt vorbei. Herbert Linn schuf sich sozusagen in seiner Altersfreizeit ein kleines, ganz privates Heimatmuseum. Das allgemeine Interesse dafür aber ist groß.Linns Haus in der Hauptstraße ist gerade jetzt eine gefragte Adresse. Denn der ehemalige Landwirt kann mit einer nicht alltäglich Dorfattraktion aufwarten. In der einstigen Futterküche schuf sich der Großbundenbacher ein Refugium: alles Familienstücke, lediglich ein Waffeleisen und eine Form für Bundkuchen wurden Linn von privater Seite überlassen.

Eigentlich habe er nur aufräumen wollen. Doch dieses Aufräumen hinterließ sichtbare Spuren. Wie es sich für einen Landwirt mit Bodenständigkeit gehört, wurde schon zu Großelterns Zeiten nichts fortgeworfen. Es hätte schließlich sein können, dass irgendetwas mal wieder gebraucht werden kann. An den verschiedenen Plätzen auf dem Hof entdeckte Herbert Linn zur eigenen Überraschung sehr Erstaunliches: Einen Heurupfer, mit dem der Hofbauer noch selbst zu Werke ging, alte Hufeisen, Wiesenbeile und ähnliche Gegenstände. Schwerpunktmäßig, das lag in der Natur der Sache Gegenstände, die im unmittelbaren Zusammenhang mit der Hofstelle standen. Die Vorfahren der Ehefrau, ebenfalls eine geborene Linn, hatten vieles davon schon genutzt. In der Stube befinden sich unter anderem ein Spinnrad, Pferdegeschirre, ein Pflug und sogar Bombensplitter aus dem Zweiten Weltkrieg. "Die wurden auf in der Nähe unseres Hauses gefunden", erinnert der Großbundenbacher daran, dass auch sein Heimatort oftmals Ziel alliierter Jagdbomber gewesen sei.

Die Grundreinigung der Ausstellungsstücke, so berichtet der Museumsbesitzer schmunzelnd, sei ein einfaches Wasserbad gewesen, vorausgesetzt, das Wasser konnte dem Gegenstand nichts anhaben. Manchmal musste der Rost extra beseitigt werden, das sei eine doch sehr schwierige Aufgabe für ihn gewesen. Sortieren musste Linn die vielen Einzelstücke, denn was im Stall oder auf der Hofstelle früher verwendet wurde, sollte im kleinen Ausstellungsraum nicht neben den Artikeln stehen oder hängen, die sich früher in der Küche oder sonst wo im Haus befanden.

Gerade viele Küchenteile brachte der inzwischen mit dem Aufpolieren alter Haushaltsgeräte bewanderte Großbundenbacher wieder auf Vordermann. "Mit der Buttermaschine haben wir bis 1993 noch gearbeitet", erinnert sich Blinn.

Bestimmte Öffnungszeiten für das Museum gibt es nicht. "Wir sind ja meistens da", macht Linn deutlich, dass alle Gäste willkommen sind.

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