Ein Wein namens Seepferdchen

Zweibrücken/Kallstadt. Seepferdchen ist schon ein etwas ungewöhnlicher Name für einen Pfälzer Wein. Aber genau der richtige, um den Jetset auf der Nordseeinsel Sylt auf den Geschmack von einem gehaltvollen Grauburgunder aus Kallstadt an der Deutschen Weinstraße zu bringen. Davon ist Winzer Jens Bühler überzeugt. Und er hatte mit seiner Idee bereits einen durchschlagenden Erfolg

 Jens Bühler lädt beim Merkur-Weindorf zum Verkosten seiner edlen Rebensäfte ein. Foto: pm

Jens Bühler lädt beim Merkur-Weindorf zum Verkosten seiner edlen Rebensäfte ein. Foto: pm

Zweibrücken/Kallstadt. Seepferdchen ist schon ein etwas ungewöhnlicher Name für einen Pfälzer Wein. Aber genau der richtige, um den Jetset auf der Nordseeinsel Sylt auf den Geschmack von einem gehaltvollen Grauburgunder aus Kallstadt an der Deutschen Weinstraße zu bringen. Davon ist Winzer Jens Bühler überzeugt. Und er hatte mit seiner Idee bereits einen durchschlagenden Erfolg. Wie zuvor mit dem Zweibrücker Rosenwein, den er im Jahr 2005 für die Rosenstadt kreiert hatte und der heute aus dem kleinen, aber feinen Sortiment mit Souvenirs aus Zweibrücken nicht mehr wegzudenken ist. Das besondere Tröpfchen, das nach Rosen duftet und schmeckt, war ein Jahr zuvor unter anderem Oberbürgermeister Helmut Reichling beim Merkur-Weindorf aufgefallen. Damals hieß die Komposition aus zwei drittel Gewürztraminer und einem drittel Rieslingwein noch Cuvée JB. Doch Reichling und anderen Verantwortlichen in der Stadt war schnell klar, dass das der ideale Wein ist, um Zweibrücken zu repräsentieren. Auch für das sechste Merkur-Weindorf am 17. und 18. Oktober auf dem Zweibrücker Hallplatz hat Bühler wieder ein paar Überraschungen für die Weinfreunde parat, wie er vollmundig ankündigt. Momentan ist er dabei, die edlen Rebensäfte für das kommende Jahr zu bereiten. Die Weinlese läuft auf vollen Touren an der Deutschen Weinstraße, und das sonnige, trockene Wetter der vergangenen Wochen hat maßgeblich dazu beigetragen, dass Bühler einen Spitzenjahrgang in den Keller einfahren kann. Aber nicht allein. Bereits seit Jahren reduziert das Weingut an der Mittelhaardt strikt den Ertrag der Reben. "Auch wenn das manchmal wehtut", wie der Winzer eingesteht. So wird kurz nach der Blüte in mühevoller Handarbeit jede einzelne Traube in der Mitte durchgeschnitten. Die am Rebstock verbleibenden Beeren reifen dadurch schneller, bekommen einen intensiveren Geschmack und sind viel weniger anfällig gegen Pilzkrankheiten. Das Ergebnis: Ein drittel weniger Ertrag, aber eine Weinqualität, die sich bereits jetzt bei der Lese deutlich abzeichnet. So hat Bühler diese Woche Weiß-, Grau- und blauen Spätburgunder gelesen - mit Mostgewichten zwischen 95 und 100 Grad Oechsle. Auch der Riesling, den er zur Qualitätssteigerung noch im Weinberg stehen lässt, bewegt sich bereits in großen Sprüngen auf die 100-Grad-Oechsle-Marke zu. Zum Vergleich: Bei einem Zuckergehalt (Mostgewicht) von 80 Grad Oechsle spricht man bei Weinbeeren von Vollreife und die Trauben können ohne Zuckerzusatz zu Wein verarbeitet werden. Doch selbst die 100 Grad Oechsle sind dem Winzer aus Kallstadt nicht genug. So hat er in diesem Jahr einen Weinberg mit Rieslaner bestockt - einer Rebsorte, die es schafft, besonders hohe Mostgewichte hervorzubringen. "Wir wollen uns damit auf dem Auslandsmarkt positionieren, wo edelsüße Weine immer gefragter werden", verrät Jens Bühler seine allerneueste Produktidee.

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