Ein Stein für die Ewigkeit

Zweibrücken. Die ewige Ruhe ist eine Illusion. Zumindest, soweit sie die Ruhe der sterblichen Überreste bedeutet. Nach 15 bis 20 Jahren werden in Rheinland-Pfalz die Grabstätten geräumt, um Platz zu schaffen für neue Verstorbene. Die Grabsteine, einst für teures Geld von Meisterhand geschaffen, landen dann nicht selten als Schotter im Straßenbau (wir berichteten)

 Diesen Stein hat sich Rogge schon einmal selber gemacht. Foto: pm

Diesen Stein hat sich Rogge schon einmal selber gemacht. Foto: pm

Zweibrücken. Die ewige Ruhe ist eine Illusion. Zumindest, soweit sie die Ruhe der sterblichen Überreste bedeutet. Nach 15 bis 20 Jahren werden in Rheinland-Pfalz die Grabstätten geräumt, um Platz zu schaffen für neue Verstorbene. Die Grabsteine, einst für teures Geld von Meisterhand geschaffen, landen dann nicht selten als Schotter im Straßenbau (wir berichteten). Kein schöner Gedanke, findet der pensionierte Zweibrücker Schlosser Alfred Rogge, 71. Darum hat er für sich selbst einen "Ewigen Stein" entworfen, wie er ihn nennt. Ein handlicher Findling, versehen mit seinen Lebensdaten plus Beruf. Der kann auf einem Grab liegen - und nach 20, 40, 400 Jahren in der Vitrine. Mitten im Leben also. "Die Kinder können damit Fußball spielen", sagt Rogge, "die Steine als Pfosten benutzen". Er sieht es als "eine Entlastung für unsere immer ärmer werdenden Rentner". Und als Denkanstoß. Denn Geld verdienen möchte er mit seinen Steinen nicht: "Ich hab meine Rente. Für so etwas gibt's Steinmetze." jam

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