Ein neuer Pfarrer für Hornbach

Hornbach · Der 46-jährige Daniel Seel aus Saarbrücken wird am Sonntag in das Amt eingeführt.

 Hornbachs neuer Pfarrer Daniel Seel. Foto: Schwarz

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Der 46-jährige Theologe Daniel Seel aus Saarbrücken wird am Sonntag um 14 Uhr in der Hornbacher Klosterkirche als Pfarrer ordiniert. Der mit einer Koreanerin verheiratete Geistliche, Vater eines 17-jährigen Sohnes und einer 15-jährigen Tochter, tritt das Erbe von Pfarrer Klaus Hoffmann an, der sich 30 Jahre um die protestantischen Christen der Klosterstadt, Althornbach, Mauschbach, Dietrichingen und Brenschelbach kümmerte.

Seel ist davon überzeugt, dass das hinterlassene Erbe seines Vorgängers keine Bürde ist. Schon jetzt schwärmt Daniel Seel von den Gemeindemitgliedern, Hornbach mit seinen Bürgern wächst ihm täglich mehr ans Herz. Der Saarländer spricht von einem Glücksfall für sich und die Familie, die Hornbacher Pfarrstelle zu bekommen, die nur eine kurze Zeit der Vakanz überbrücken musste. Es sei eine besondere Pfarrstelle, die Pfarrer Hoffmann geprägt habe. Daniel Seel: "Die Jugend- und Erwachsenenarbeit ist vorbildlich, es gibt in der Kirchengemeinde viele engagierte Gemeindeglieder. Es läuft hier vieles wunderbar und das möchte ich ganz einfach am Leben erhalten. Das ist schon Herausforderung genug." Dabei ist Seel selbstbewusst genug, um zu sagen: "Ich bin ein anderer Mensch als Klaus Hoffmann, ich habe ein anderes theologisches Profil. Dennoch verstehen wir uns sehr gut. Es wird sich was in der Gemeinde verändern, das ist gewiss und das versuche ich so zu gestalten, ohne jetzt alles ganz anders machen zu wollen". Seel kommt im Gespräch mit dem Pfälzischen Merkur nochmals auf die Jugendarbeit in Hornbach zurück. Das sei die Beste weit und breit. Anpassen ist für ihn kein Fremdwort und die Erkenntnis, dass man von einer lebendigen Gemeinde viel lernen kann, hat jetzt schon in seinen Überlegungen Platz gegriffen. Es gebe viele Gemeindeglieder, die sich in die geistliche Arbeit einbringen. "Da wäre ich doch bescheuert, wenn ich das nicht nutzen würde. Das Erbe von Pfarrer Hoffmann werden wir pflegen und weiterführen. Die eigene Profilierung wird sich dann automatisch ergeben", glaubt Daniel Seel.

Die Musik könnte so ein Bereich sein. Denn Seel ist aus theologischer Sicht ein Spätberufener. Er kann ein abgeschlossenes Musikstudium vorweisen, verdiente Geld als Komponist, bis ihn der Weg in die Kirche führte. Seel selbst sagt, dass er als Katholik getauft wurde, dieser Glaubensgemeinschaft aber den Rücken kehrte - um Protestant zu werden und von 2009 bis 2014 in Mainz Theologie zu studieren. Die zweieinhalbjährige Vikariatszeit absolvierte Seel in Zweibrücken. Dekan Peter Butz sah in ihm einen guten Nachfolger Hoffmanns. Und weil sich niemand auf die Hornbacher Pfarrstelle meldete, kann ihm diese jetzt übertragen werden.

Das klassische Bild des Pfarrers zu verkörpern ist für Daniel Seel nichts, das dem Zeitgeist zu opfern wäre. Im Gegenteil, die seelsorgerische Arbeit ist ihm "ganz, ganz wichtig".

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