Hans Jörg Duppré verabschiedet Ein Marsch für den Landrat

Hornbach · Hans Jörg Duppré wurde am Freitag nach 38 Jahren im Amt in einer feierlichen Kreistagssitzung verabschiedet. Gleichzeitig stand der Amtsantritt seiner Nachfolgerin Susanne Ganster auf dem Programm.

 Die rheinland-pfälzische CDU-Chefin Julia Klöckner (links) bei der Verabschiedung von Landrat Hans Jörg Duppré. Rechts Dupprés Nachfolgerin Susanne Ganster (CDU).

Die rheinland-pfälzische CDU-Chefin Julia Klöckner (links) bei der Verabschiedung von Landrat Hans Jörg Duppré. Rechts Dupprés Nachfolgerin Susanne Ganster (CDU).

Foto: Volker Baumann

„Was bleibt?“, fragte Landrat Hans Jörg Duppré am Freitag bei seiner Abschiedsrede bei der feierlichen Kreistagssitzung in der Hornbacher Pirminiushalle. Dankbarkeit und „die Erinnerung an viele Begegnungen mit den Bürgern in unserer Gemeinde“ beantwortete der dienstälteste deutsche Landrat die Frage selbst. „Jetzt ist dann Schluss.“ Danach erhoben sich die rund 250 Gäste und zollten dem 72-Jährigen mit langem Beifall ihre Anerkennung und ihren  Respekt für die Leistung in den letzten 38 Jahren. Zuvor hatte das Blasorchester der Kreismusikschule des Landkreises Südwestpfalz Duppré noch den Marsch geblasen. Seinen Marsch. Den Timo Dellwing für den „Landrat“, so auch der Titel, komponiert hatte. Ein Überraschungsgeschenk der südwestpfälzischen Christdemokraten.

Zu Beginn der Sitzung führte Duppré in seiner letzten offiziellen Amtshandlung Nachfolgerin Susanne Ganster ins Amt ein. Der Kreisbeigeordnete Peter Spitzer verabschiedete den „ewigen Landrat“, wie es in den letzten Wochen immer zu Hören gewesen sei. Duppré habe es nach den Worten Spitzers verstanden, für seine Ziele eine breite politische Zustimmung zu finden. „Sie waren ein Moderator, ein Mediator mit dem Ziel, das Beste für die Region herauszuholen“. Dabei sei er bei allen Erfolgen stets bescheiden geblieben.

„In den 38 Jahren haben sie es verstanden, die Südwestpfalz positiv zu entwickeln“, meinte Innenstaatssekretär Randolf Stich. Dabei habe der Abzug der amerikanischen Streitkräfte die Politik in der Südwestpfalz vor große Herausforderungen gestellt. „Mit viel Tatendrang sind sie die Herausforderungen angegangen“, sagte Stich.

An diese Zeit erinnerte der Zweibrücker Oberbürgermeister Kurt PIrmann. Im Flughafen-Zweckverband hätten der Landkreis und die Stadt Zweibrücken daran gearbeitet, die Umwandlung militärischer Liegenschaften in eine zivile Nutzung zu bewältigen. „Konversion war Neuland. Aber wir haben es gewagt.“ Wobei Pirmann die Schließung des Flugbetriebs nach Forderungen der EU-Kommission als schwarze Stunde bezeichnete. „Wir haben bei der Konversion dennoch einen großen Schritt getan. Dort sind jetzt 3000 Menschen beschäftigt.“ Das sei mit ein Verdienst von Duppré. Deshalb überreichte Pirmann dem Landrat die silberne Stadtehrenplakette.

Das Geschäftsführende Präsidialmitglied des Deutschen Landkreistags, Hans-Guenter Henneke, sagte, dass Duppré während dessen Präsidentschaft „den Landräten der Republik den schönen Landkreis bekannt gemacht hat“. Nach zwölf Jahren Präsidentschaft des Deutschen Landkreistags wurde er Ehrenpräsident.

Mehr als doppelt so lange war Duppré im Präsidium des rheinland-pfälzischen Landkreistags Vorsitzender und Stellvertreter, sagte der designierte Vorsitzende Günther Schartz. Er habe dabei Gremium und Kreis geprägt.

Die CDU-Landesvorsitzende Julia Klöckner meinte, dass Duppré die Region wichtiger gewesen sei als die Partei. Der Bürgermeister der Verbandsgemeinde Thaleischweiler-Wallhalben, Thomas Peifer, stellte die Bürgernähe des Landrats heraus. „Wir verlieren nicht nur einen Landrat, sondern auch einen Chef“, sagte Dieter Zwing für die 574 Mitarbeiter.

 Viele Gäste wohnten der Feier bei, darunter Zweibrückens Oberbürgermeister Kurt Pirmann (links außen).

Viele Gäste wohnten der Feier bei, darunter Zweibrückens Oberbürgermeister Kurt Pirmann (links außen).

Foto: Volker Baumann
 Eine letzte energische Rede von Duppré.

Eine letzte energische Rede von Duppré.

Foto: Volker Baumann

Die neue Landrätin sagte, dass die Amtsübergabe „Kontinuität und Neuanfang zugleich“ sei. „Ich freue mich auf das Amt. Ich habe aber auch Respekt vor der Aufgabe.“ Dabei möchte sie Landrätin aller Bürger sein. Mit den Schulen, der ärztlichen Versorgung auf dem Land, der Mobilität oder der Breitbandversorgung nannte Ganster einige Aufgabenfelder.

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