Ein Mann hört nicht auf zu feiern

Hornbach · Bis zur nächsten Fußball-Weltmeisterschaft will Tom Reischmann aus Hornbach den Gewinn des Goldpokals in vollen Zügen genießen. Den gesamten Hofbereich hat er jetzt mit den Weltmeistern geschmückt.

 Tom Reischmann will noch lange die Freude über die gewonnene WM ausleben. Foto: cos

Tom Reischmann will noch lange die Freude über die gewonnene WM ausleben. Foto: cos

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Für Verrücktheiten ist Tom Reischmann in Hornbach bekannt. Der Fußballbegeisterte von der Sickingerhöhe, der Liebe wegen vor fast 40 Jahren in der Klosterstadt heimisch geworden, hat jetzt sein direktes Umfeld "weltmeisterlich" dekoriert. Über 40 Bilder, teils in Großaufnahmen, teils im Autogrammformat, schmücken jetzt Wandflächen und die Autogarage.

Der Tiefbaupolier investiert in sein Hobby durchaus Geld und vor allem viel Zeit. Allein die vielen Bilder haben ihn unterm Strich "zwei Grüne" gekostet, sagt er lachend. Die eigene Zeit und die seiner Familienmitglieder dabei nicht eingerechnet. Ehefrau Renate, Tochter Katja und Sohn Sascha, sie alle stehen voll und ganz hinterm väterlichen Fußball-Virus. Der Sohnemann teilt die Euphorie des Papas für die deutsche Nationalmannschaft und den FCK. "Neben Ehefrau und Kindern sind das die große Liebe." Die Spiele sah Tom Reischmann allein im Wohnzimmer zusammen mit Ehefrau Renate und der steinernen Glücksgans Suse, die schon gleich zum WM-Auftakt eine Irokesen-Haarpracht verpasst bekam und damit weiter den Hof ziert. Nach dem erfolgreichen Abschneiden in der Vorrunde ließ sich der Fußball-Oldie, der als Keeper des SV Martinshöhe vor zig Jahren den Aufstieg damals in die Bezirksliga schaffte, in den Nationalfarben die Haare färben. Tore feierte der Fußballverrückte aus dem Zinsel mit Staren-Schreckschüssen und regelrechten Feuerwerken. Beim Spiel gegen die USA kam wie gewohnt die Staren-Schreckschuss-Munition zum Einsatz, das Feuerwerk zeitversetzt in den Abendstunden. "Das musste sein, das Spiel war früh am Abend und das Feuerwerk wollten ja auch viele Hornbacher sehen." Also rumste und bumste es am späten Abend. Eine zugezogene Familie, 300 Meter entfernt wohnend, beschwerte sich und beim Algerienspiel blieb alles stumm bei den Reischmanns. Prompt meinten viele Hornbacher, die Deutschen seien ausgeschieden und Reischmann wurde mit Anrufen bombardiert, wo das Feuerwerk bleibe. Das wurde gegen Brasilien nachgeholt. Zusammen mit einem Brillantfeuerwerk zum Ausklang. Das konnte nur noch mit dem Titel getoppt werden.

Und nun? Nun fiebern die Reischmanns der kommenden Europameisterschaft entgegen.

Derweil fachsimpelt der Familienvater mit Pfarrer Gerhard Poete beim Renovieren des kirchlichen Treppenaufgangs über den gleichfalls in Polen groß gewordenen Miroslav Klose . Und Pfarrer Klaus Hoffmann drückt alle Augen ob der Tatsache zu, dass bei den Reischmanns zuhause, als Huldigung an den FCK, der "Teufel an die Wand gemalt wurde".

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