Ein Hoffnungsträger mit viel Herzblut für den FCK

Herzblut ist eine Aktion, die Stefan Kuntz ins Leben rief, nachdem er im April vergangenen Jahres seinen Posten als Vorstandsvorsitzender beim Fußball-Zweitligisten 1. FC Kaiserslautern angetreten hatte. Dieses Herzblut - für den Fußball, für den FCK, für Kaiserslautern und die Pfalz - man merkte es ihm an in jedem Satz, in jeder Betonung, in seiner Mimik und Gestik

Herzblut ist eine Aktion, die Stefan Kuntz ins Leben rief, nachdem er im April vergangenen Jahres seinen Posten als Vorstandsvorsitzender beim Fußball-Zweitligisten 1. FC Kaiserslautern angetreten hatte. Dieses Herzblut - für den Fußball, für den FCK, für Kaiserslautern und die Pfalz - man merkte es ihm an in jedem Satz, in jeder Betonung, in seiner Mimik und Gestik. Wortgewandt und doch von Grund auf ehrlich und glaubwürdig schilderte er gestern Abend beim ersten Merkur-Salongespräch im Wintergarten der Zweibrücker Festhalle seine Geschichte, wie er zum Chef des Pfälzer Traditionsclubs wurde, was er im Verein verändert hat und was sich noch tun soll. Uli Gerke, als stellvertretender Redaktionsleiter der Redaktion Südwest des Kicker-Sportmagazins selbst seit langen Jahren ein Begleiter der Lautrer, gab dazu Einblicke in seine Sicht als Journalist auf den Verein. Unter dem Titel "Renaissance auf dem Betzenberg" plauderten sie mit Merkur-Chefredakteur Michael Klein darüber, welche Entwicklung der FCK in den letzten Jahren genommen hat und welche Bedeutung Niedergang und Wiederauferstehung des Traditionsclubs für die Pfälzer hat, die mit so viel Herzblut an "ihrem" Verein hängen.Der Auftakt zur neuen Veranstaltungsreihe des Pfälzischen Merkur in Zusammenarbeit mit der Zadra-Gruppe wurde kulinarisch untermalt mit einem Vier-Gänge-Menü, zubereitet vom Zweibrücker Sterne-Koch Jörg Glauben. Der hatte als Entrée einen "Rote Teufel(s)Salat" kreiert. Gleich zu Beginn sorgte Stefan Kuntz für Erheiterung, als er bat, schon allein deshalb nicht in Verbindung mit dem Beckenbauer-Syndrom gebracht zu werden, da dieser bereits zum dritten Mal verheiratet sei und sechs Kinder habe. Er dagegen sei seit 22 Jahren glücklich verheiratet und habe zwei Kinder.Als er anschließend davon berichtete, wie er zum Aufsichtsratsvorsitzenden des FCK wurde - nämlich durch das Feuer und die Leidenschaft, die er für den Verein empfindet - so war das für jeden der 60 Gäste greifbar. "Der Stefan, der hat was drauf, der ist ehrlich" war nicht selten an den Tischen zu hören. Stefan Kuntz, das ist nicht nur der Ex-Lauterer oder Nationalspieler. "Auch wir Journalisten haben darauf gewartet, dass eine Figur in den Verein kommt, wo man das Gefühl hat, es geht wieder bergauf", schilderte Gerke. Aus diesem Grunde habe sich die Presse auch bei der Verpflichtung von Kuntz mit Berichten zurückgehalten, um die Personalie nicht zu gefährden. Vor dem zweiten Gang - Zanderfilet in Rosmarin Lardo gebraten, Sauté von Artischocken und Maronen - verriet Kuntz, wie schwer ist, gewisse Dinge und Denkweisen zu verändern, und ginge es nur darum, auf der Toilette das Licht auszumachen, um Strom zu sparen. "Sportlich sind wir aber da, wo wir hinwollen", sagte Kuntz. Mit dem Amtsantritt von Kuntz sei ein wenig das berühmte Lauterer "Wir-Gefühl" zurück gekehrt, bescheinigte Uli Gerke vom Kicker. "Die Fans sind unser größtes Pfund", weiß auch der FCK-Chef. Nicht nur finanziell bilden sie eine wichtige Basis. 42 000 Menschen, wie zuletzt beim Testspiel gegen den FC Bayern München, sind der legendäre Rückhalt der Mannschaft. Deshalb sei man sich auch der Verpflichtung den Fans gegenüber bewusst. Nach dem dritten Gang - einem Confit von der Bauernente im Wirsingblatt, Majoran-Boudinkartoffeln und Sauce Périgourdine - kam in der offenen Fragerunde die Sorge um den Namen des Fritz-Walter-Stadions auf. Da das Stadion aber zum einen im Besitz der Stadt Kaiserslautern sei, zum anderen Fritz Walter in der Region ein solch hohes Ansehen genieße, halte er es "im Moment für unwahrscheinlich", beruhigte Stefan Kuntz.

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