Ein eigenes Konzept für die Region fehlt

großregionEin eigenes Konzept für die Region fehltZu "Moment mal" (Merkur vom 15

 Fantasievoll und friedliche demonstrierten viele Demokraten vorigen Samstag gegen den Neonazi-Aufmarsch in Zweibrücken. Foto: pma

Fantasievoll und friedliche demonstrierten viele Demokraten vorigen Samstag gegen den Neonazi-Aufmarsch in Zweibrücken. Foto: pma

großregionEin eigenes Konzept für die Region fehltZu "Moment mal" (Merkur vom 15. März)Ich habe Gott und die Welt, also die OBs von Pirmasens und Kaiserslautern, die Oberbürgermeisterin von Saarbrücken, den Landrat und andere angeschrieben und darum gebeten und gebettelt, eine Metropolregion Westpfalz-Saarland mit Einbeziehung von Bitsch und Saargemünd zu gründen. Sie wissen, dass die Metropolregion Rhein-Neckar mit unserer Vorderpfalz aus den Kinderschuhen aufgestiegen ist zu einem finanziellen, wirtschaftlichen und touristischen Machtfaktor. Einige Westpfälzer glauben, sich wie ein fünftes Rad an die davoneilende Region anhängen zu können. Eine Dummheit und Engmaschigkeit. Wir müssten erkannt haben, dass es nichts bringt und höchst gefährlich ist, auf einen fahrenden Zug aufzuspringen. Die Alternative ist eine Metropole Westpfalz-Saar-Lothringen. Die Saar-Lor-Lux-Idee ist vorerst weitaus zu hoch gegriffen. Das ist in meinen Augen eine Spielwiese von Großpolitikern. Für mich ist die Achse Uni und Stadt Kaiserslautern und Saarbrücken ein erster Schritt und eine Initialzündung. Vorerst also auf dem Boden bleiben. Solange die Landesgrenzen von Rheinland-Pfalz und Saarland verbleiben, wird sich in Zweibrücken-Homburg wenig tun. Sobald aber der Gedanke einer Metropolregion Wirklichkeit wird, wird diese Grenze aufweichen. Wir denken immer noch um den Kirchturm. Wir tun uns schwer mit einer Verwaltungsreform, die uns über kurz oder lang einfach übergestülpt werden wird, weil wir zu träge sind. Wir meinen, mit unseren Mini-Ländern Zukunftsaufgaben lösen zu können. Wir laufen ideenlos anderen hinterher, ohne Konzept und Vorstellung. Fritz Stauch, Zweibrücken Nazi-DemoGeschichte mit voller Absicht verdrehtZu "Zweibrücker stehen gegen Neonazis zusammen" (Merkur vom 15. März)Da waren sie wieder in Zweibrücken: die Alt- und Neonazis vollführten einen Trauermarsch anlässlich der Bombardierung Zweibrückens im Jahr 1945. Jeder Anlass scheint diesen Leuten recht zu sein, um sich zu produzieren. Dabei verdrehen sie die Geschichte mit voller Absicht. Der Bombenterror gegen Zivilisten ging ganz klar vom "Dritten Reich" aus. Am 24./25./26. September 45 wurde Warschau von der Luftwaffe in ein Trümmerfeld verwandelt. Die Stukas feuerten auf alles, was sich bewegte: auf flüchtende Menschen, Tiere, eben auf alles. Hunderte Tonnen Sprengstoff und über hundert Tonnen (!) Brandbomben wurden abgeworfen. Sogar aus der JU 52 wurden Bomben mit Kohleschaufeln aus den Luken befördert und wahllos aus der Luft auf Mensch und Tier verteilt. Was folgte, ist bekannt: Rotterdam (hielt jeden Vergleich mit Warschau aus), London, Coventry. Überall verbreitete die Luftwaffe Terror und Schrecken. Im Osten versanken Städte wie Kiew in Schutt und Asche, die Infanterie machte hunderte Dörfer platt, an Brücken und Bäumen hingen aus Vergeltung aufgehängte Zivilisten, darunter viele Frauen und weibliche Jugendliche. Als die ersten englischen Bomben auf Berlin fielen, schäumte Hitler und versprach in seiner berühmten Rede ("wer Wind sät, wird Sturm ernten"), alliierte Städte "auszuradieren". Schon 1945 forderten die an den Taten Beteiligten, einen "Schlussstrich" zu ziehen, jeder habe ja Verbrechen begangen, besonders die englischen und amerikanischen Bomber. Heute marschieren diese ehrenwerten "Schlussstrichzieher" wieder durch Deutschlands Städte wie Zweibrücken und versuchen Menschen, die nicht so genau informiert sind, zu verdummen. Wer hat denn noch 1945 Jugendliche und alte Männer an die Flaks geschickt, wo sie in Massen umkamen, weil sie eben keine gut ausgebildeten Soldaten waren? Das "Bunte Zweibrücken" versucht, diese Geschichtsverfälschung aufzudecken - mit den Mitteln der Demokratie, ohne Gewalt, aber mit Verstand. Beim "Bunten Zweibrücken" mögen wohl auch politisch links orientierte Bürger sein, aber die Gegner der Nazis und Neonazis sind nicht zwangsläufig Linke. Das ist nicht irgendein Fanclub, das Bündnis tritt für das Grundgesetz und Demokratie ein. Die Nazis stehen für ein dumpfes, eindimensionales, rassistisches, intolerantes Deutschland und verherrlichen die Taten der deutschen Soldaten im Krieg. Dieses Weltbild wird von dem Neonazi Frank Rennicke in Liedern unters Volk gebracht und beinahe wörtlich von Herrn Lauer im Offenen Kanal Zweibrückens verbreitet. Wer hat den Mut, diesem Herrn endlich einmal das Mikrofon aus der Hand zu nehmen? Also, liebe Presse: Die Gegner der Nazis sind nicht zwangsläufig "Linke", sondern in erster Linie Demokraten. Ich bitte um einen klareren Wortgebrauch bei der Berichterstattung, die ansonsten gut und sachlich war. (Anm. d. Red.: Der Merkur hatte nicht von "Linken" geschrieben.) Manfred Dörner, Zweibrücken KriminalitätStatistik sagt nicht die ganze WahrheitZu "Weniger Straftaten in der Stadt" (Merkur vom 19. März)Neulich hat man an meinem und noch mehreren anderen Autos in Niederauerbach die Außenspiegel abgetreten. Bei einer Anzeige von mir wollte man wissen, warum ich mich für etwas bemühe, das eigentlich chancenlos und damit sinnlos sei, oder ob ich etwas für die Statistik tuen möchte. So bin ich wieder unverrichteter Dinge abgezogen. Nun verstehe ich auch, wie der Innenminister Bruch aus Mainz versucht, den Bürgern schöngeredete Zahlen zu präsentieren. Helmut Ehrmanntraut, Homburg

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Liebe Leserinnen, liebe Leser, wir freuen uns über Ihre Leserbriefe zur Diskussion von Themen, über die der Pfälzische Merkur berichtet hat. Damit ein möglichst großer Leserkreis zu Wort kommen kann, müssen Zuschriften gekürzt werden. Anonyme oder fingier
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