Ehrenamt ist Stärke der Gemeinden

Ruppertsweiler. "Deutschland geht es gut, auch wenn das nächste Jahr ohne Zweifel schwieriger wird", zitierte Landrat Hans Jörg Duppré beim Neujahrsempfang des Landkreises Südwestpfalz Bundeskanzlerin Angela Merkel

 Landrat Hans Jörg Duppré begrüßte mehr als 400 Gäste zum Neujahrsempfang. Foto: Scharf

Landrat Hans Jörg Duppré begrüßte mehr als 400 Gäste zum Neujahrsempfang. Foto: Scharf

Ruppertsweiler. "Deutschland geht es gut, auch wenn das nächste Jahr ohne Zweifel schwieriger wird", zitierte Landrat Hans Jörg Duppré beim Neujahrsempfang des Landkreises Südwestpfalz Bundeskanzlerin Angela Merkel. "Dies gilt auch für uns in den Gemeinden unseres Kreises", stellte der Landrat vor über 400 Gästen aus Politik, Wirtschaft und Gesellschaft in Ruppertsweiler fest.In seiner Rede sprach Duppré auch "die gewichtigsten Schwierigkeiten und Probleme" an, die sich in der Südwestpfalz stellen. Zum ersten die Energiewende. Die Wende hätten nach der atomaren Katastrophe in Japan alle gefordert. Jetzt würden die notwendigen Umsetzungsmaßnahmen deutlich. Dabei gebe es Herausforderungen, die beim "Run um den wirtschaftlichen Vorteil" vielleicht unterschätzt werden. Einige werden die Chancen der Energiewende nutzen, andere werden Belastungen tragen. Mit der Kreisenergiewirtschaftsgesellschaft habe der Landkreis eine Plattform gebildet, um zu allgemein akzeptierten Lösungen zu kommen.

Ein zweites Thema ist der Ausbau der B 10. Dabei würden die Politiker daran gemessen, "ob es gelingt, bei aller Emotion den Verstand nicht auszuschalten und mit sachlichen, vernünftigen Argumenten die unverzichtbare Position der Südwestpfalz zu vertreten". Wie bei der B 10 ist nach Auffassung des Landrats auch beim Thema Nationalpark "Leidenschaft und Emotion offenkundig". Er fragte, wo bei dem Thema die Grenzen der "ausufernden Emotionalität" liegen. Der Anstand sei eine Grenzlinie.

Als viertes sprach Duppré die Verwaltungsreform an. Hier dürfe das "angeblich so bürgerfreundliche Prinzip der Freiwilligkeit nicht zur konzeptionslosen Beliebigkeit verkommen". An dem Ziel zeitgemäßer Verwaltungsstrukturen käme die Politik wegen der rückläufigen Bevölkerungszahlen und mit Blick auf die kommunalen Finanzen nicht vorbei. Das sollten alle Beteiligten auf allen Ebenen bedenken.

Sonst könnte das eintreten, was viele schon jetzt prognostizieren, "nämlich das Siechtum der kommunalen Selbstverwaltung". Gerade dieser bürgerschaftliche, ehrenamtliche Einsatz sei immer noch eine große Stärke der Gemeinden der Südwestpfalz, rief Duppré den Gästen zu. Um das anzuerkennen, sollte die Politik Mut und Entscheidungsfähigkeit zeigen. Der Bürgermeister von Ruppertsweiler, Hans Föller, sowie die Marktgräfin Hannah Schmitt aus Obernheim begrüßten die Gäste. Das Ensemble "Flöten in Jeans" der Kreismusikschule umrahmten die Veranstaltung, bei der die U 18-Weltmeisterin im Speerwurf, Christin Hussong, aus Herschberg für ihre Leistung geehrt wurde. "Bei allen Emotionen den Verstand nicht ausschalten."

Hans Jörg Duppré

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort