Eher Bettler oder eher König?Nerviges Personal als Service-MankoEin Lob für das Wörtchen DankeExtra-Angebot für Kinder ist wichtig

Zweibrücken. "Wenn ich etwas kaufen möchte, mit dem ich mich nicht besonders gut auskenne, dann ist Kundenberatung in Geschäften wohl notwendig. Jemand muss Sachen empfehlen können." Das findet etwa der 16-jährige Schüler Dustin Kaufeld. Beispielsweise bei den neuesten Elektrogeräten sei das der Fall. Allgemein ist Kaufeld beim Einkaufen aber lieber ungestört

Zweibrücken. "Wenn ich etwas kaufen möchte, mit dem ich mich nicht besonders gut auskenne, dann ist Kundenberatung in Geschäften wohl notwendig. Jemand muss Sachen empfehlen können." Das findet etwa der 16-jährige Schüler Dustin Kaufeld. Beispielsweise bei den neuesten Elektrogeräten sei das der Fall. Allgemein ist Kaufeld beim Einkaufen aber lieber ungestört. Nachbohrende Verkäufer sieht der 23-jährige Arthur Burawsky aus Zweibrücken weniger negativ: "Auch wenn ein Kunde offensichtlich keine Beratung braucht, finde ich es nicht nervig, wenn ungefragt Hilfe angeboten wird. Das gehört eben zum Job dazu und ist für mich Service." Schaue jemand hilflos drein, müsse eine Verkäuferin selbstredend nachfragen. Thomas Schäfer sieht es dagegen ganz anders. "Solange niemand um Hilfe bittet, finde ich die Verkäufer beim Einkaufen definitiv aufdringlich. Besonders, wenn sie mit Fragen nerven und versuchen, einem etwas anzudrehen", sagt der 31-Jährige. Besonders extrem beurteilt der 50-jährige Manfred Rock den Servicestandort Deutschland: "Richtigen Service habe ich bisher nur im Ausland erlebt. Egal, ob beim Einkaufen, Essen in einem Restauraunt oder im Hotel, man fühlt sich als Kunde von den Dienstleistern beachtet. Dort wird man nach dem Motto behandelt 'Der Kunde ist König'", findet Rock. Den Zweibrückerinnen Lili Gries und Marianne Kupper ist gute Dienstleistung im Alltag besonders wichtig. Beide haben an der Rosenstadt diesbezüglich nichts auszusetzen. Eine gute Beratung gehöre beim Einkaufen dazu. Natürlich sollte man auch unbedingt nett begrüßt werden. Die 77-jährige Kupper: "Vor kurzem war ich einem Schmuckgeschäft in Zweibrücken und mit dem Service sehr zufrieden. Die Verkäufer haben mich gut beraten und waren sehr freundlich." Große Nachsicht sogar bei völlig unwissenden Mitarbeitern lässt Gries walten: "Es kann ja mal passieren, dass jemand neu ist und noch nicht viel über Angebote weiß. Doch dann sollte man jemanden schicken, der dann auch Auskunft geben kann." Nur aufdringlich dürfe man nicht sein, denn dann würden die Kunden unzufrieden, möchten nichts mehr kaufen und kämen auch nicht wieder, so die 78-jährige. Schlechter Service ist für mich, wenn ich in ein Bekleidungsgeschäft komme, keine Chance hatte mich umzuschauen, aber ein Berater wie ein Panther in Lauerstellung auf mich zustürzt und fragt, ob er mir helfen könne. Wenn ich dann antworte, dass ich mich lieber noch ein wenig umsehen möchte und ich ihn zu gegebener Zeit um Hilfe bitten werde, er mir aber dennoch nicht von der Pelle rückt, verlasse ich den Raum. Wichtiger als das Nachfragen ist, dass eine Bedienung oder ein Berater mir etwas zum Produkt sagen kann. Beispielsweise ob ein Lebensmittel, das dort verkauft wird, für Allergiker geeignet ist. Peinlich ist, wenn sie nur von der Verpackung ablesen.Im Restaurant lege ich auf Kinder-Service großen Wert, etwa Malsachen oder eine Extra-Speisekarte. Oder Angebot wie einen "Räuberteller", der nix kostet. Kinder können sich dann vom Elternteller wegnehmen. Beim Essen-Gehen freue ich mich auch über eine freundliche Bedienung, die Kinder anspricht. Das ist in Urlaubsregionen wie Bayern ganz anders als bei uns hier, wo Kinder kaum wahrgenommen werden. Was für mich beim Restaurant-Service auch eine große Rolle spielt: saubere Toiletten, möglichst nicht zu eng, ohne Muff. Auch schmutzige Tischdecken mag ich nicht. Und die Bedienung sollte nicht ratz-fatz abräumen oder erst im Weggehen, desinteressiert fragen: "Suppe gut?"Folgende Szene ist leider in so manchem Geschäft unserer Stadt Standard: Der Kunde reicht das Geld über den Ladentisch, die Bedienung gibt das Wechselgeld heraus und sagt dazu: "Bitte!" Als Kunde ist man da geneigt, entgeistert zu fragen: "Wie bitte?" So schwer kann es doch nicht sein, dem Kunde "Danke" zu sagen. Obwohl - offenbar ist es doch schwer. Einige Verkäufer fürchten halt, ihnen breche ein Zacken aus der Krone, wenn sie sich dafür bedanken, dass der Kunde bei ihnen eingekauft hat und nicht zur Konkurrenz gegangen ist. Und wenn sie als nette Geste lächeln. Die Chinesen sagen zu recht: "Wenn Du nicht lächeln kannst, darfst Du kein Geschäft eröffnen." "Ich finde es nicht nervig, wenn Verkäufer ungefragt ihre Hilfe anbieten."Kunde Arthur Burawsky

Auf einen BlickMit der Aktion "Bester Service 2010" ermöglicht es der Pfälzische Merkur den teilnehmenden Firmen, sich von ihren Kunden beurteilen zu lassen. Jeder Supermarkteinkäufer, Restaurantbesucher oder Reha-Patient kann den Service der entsprechenden Einrichtung vor Ort mittels Coupons oder im Internet bewerten und eine Reise gewinnen. Firmen, die mitmachen möchten, können sich in der Merkur-Anzeigenabteilung melden bei Ulla Liethen, Tel. (0 63 32) 80 00 33 oder Joachim Naumann, Tel. (0 63 32) 80 00 34. ek

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