Echoschützen feiern Zehnjähriges

Kleinsteinhausen · Seit 2004 bereichern die Böllerschützen das Vereinsleben in Kleinsteinhausen. Nun feierten sie mit vielen Gästen aus der ganzen Region ihr Jubiläum – und zum Abschluss gab es natürlich auch ein Böllerspektakel.

 Beim letzten, gemeinsamen Schuss stieg eine gewaltige Rauchsäule auf. Foto: Margarete Lehmann

Beim letzten, gemeinsamen Schuss stieg eine gewaltige Rauchsäule auf. Foto: Margarete Lehmann

Foto: Margarete Lehmann

In Kleinsteinhausen sind die Echoschützen ein Begriff. Nicht, weil sie mitunter groß Krach machen, nein auch, weil sie im Dorf immer zur Stelle sind, wenn Einsatz gefordert ist. So riefen sie zum Beispiel vor sieben Jahren den Pfingstquack wieder ins Leben. Was an Geld zusammenkommt, spenden sie jährlich dem Kindergarten, kürzlich wieder rund 500 Euro.

Vor zehn Jahren fanden sie zusammen - was jetzt am Wochenende gefeiert wurde. Ein Vereinsheim war zur Gründerzeit schnell gefunden: Der alte Rübenkeller der Dorfschule, die ja inzwischen zum Dorfgemeinschaftshaus umfunktioniert worden war, stand zur Verfügung. "Also krempelten wir die Ärmel hoch und bauten den Keller zu einem gemütlichen Schützenheim um", erinnert sich der Vorsitzende Ludger Grünfelder.

Alle saßen am Samstag draußen feiernd beisammen, bis 14.30 Uhr. Dann erhoben sich alle 100 Böllerer (sie kamen zum Teil von weit her, aus Rheinheim, Otzenhausen, Schalodenbach, Schweißweiler, Reifenberg, Lautzkirchen, Nanstein, Otterstadt, Rohrbach und Altdorf aus dem Schwarzwald) von ihren Sitzen, die Vorsitzenden traten zusammen und besprachen die Schussfolge. Anschließend wanderten Böllerer und Zuschauer auf eine nahe Wiese, dort luden die Schützen - und böllerten los.

Böllern dürfen nur rechtschaffene Leute mit einwandfreiem Führungszeugnis und nach einer staatlichen Prüfung und am besten mit einer kräftigen Statur, um den enormen Rückstoß abzufangen. Schaftböller kann man kaufen, aber man kann sie auch selber herstellen, sie gelten nicht als Waffen. Vor jedem Schuss muss neues Pulver in das Rohr mit Stopfer und Hammer eingebracht werden. Es gab ein Höllenböllerspektakel, das Echo brach sich hier und da, dem Echo folgte eine Rauchsäule - und dem ein heller Tinnitus. Dem konnte man jedoch entgehen, denn Ohrschützer standen zur Verfügung.

Ab 16 Uhr spielten zwei Musikerinnen zur Unterhaltung auf. Gegen den Hunger standen Grumbeerbrode mit Käse bis zur Leberwurst bereit. Als es dann gegen Mitternacht ins elfte Jahr gehen wollte, war alles vorbei. "Schön war's", sagten die Gäste - und freuten sich auf's nächste Fest der Echoschützen.

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