Durch die Jahreszeiten geträumt

Zweibrücken · „Mit allen Sinnen – Barock“: Auch am Sonntag wurde das Festival Euroclassic seinem diesjährigen Motto gerecht. Die Aufführung von Vivaldis „Vier Jahreszeiten“ wurde mit prächtigen Bildern von Tobias Melle untermalt.

 Das Saarländische Barockensemble sorgte bei der sinnlichen „Wanderung“ durch Vivaldis „Die vier Jahreszeiten“ für Klang der besonderen Sorte. Foto: Jörg Jacobi

Das Saarländische Barockensemble sorgte bei der sinnlichen „Wanderung“ durch Vivaldis „Die vier Jahreszeiten“ für Klang der besonderen Sorte. Foto: Jörg Jacobi

Foto: Jörg Jacobi

Das Hörbare sichtbar machen - das gelang dem Fotografen und Musiker Tobias Melle am Sonntag in Perfektion. Unter den Klängen von Antonio Vivaldis "Die vier Jahreszeiten " potraitierte er die oberbayerische Landschaft im Jahreswechsel. Die Aufführung passte auch zum Motto "Mit allen Sinnen - Barock" des diesjährigen Festivals Euroclassic.

Die farbenfrohen Bilder zeigten Leben, Wetter und Menschen im Rhythmus der Natur. Mella verknüpfte die vom Saarländischen Barockensemble gespielten Impressionen Vivaldis von Frühling, Sommer, Herbst und Winter mit den prachtvollen Fotos von Seen, Festen, Bäumen und vielem mehr, die auf einer Großleinwand in der Zweibrücker Festhalle gezeigt wurden.

Die Musiker selbst spielten vor der Bühne und verzauberten die Zuschauer mit einem fulminaten Violinkonzert. Im Frühlingsteil waren Töne zu hören, die an zwitscherten Vogelarten bis hin zu Blätterrauschen erinnerten. Auch die extreme Hitze, gefolgt von dunklen Wolken und der Sturm eines Gewitters im Sommer waren in den Klängen deutlich erkennbar - nicht zuletzt, da sie ja auf den Bildern dargestellt wurden. Musikalisch erfordert das vom Solo-Violinisten viel Gefühl und Fingerfertigkeit. Denn er muss mit seinem Spiel jetzt musikalische Blitze schleudern. Auch im Herbstteil ging es hoch her. Buntes Treiben - das Oktoberfest wurden von der Sologeige in Szene gesetzt. Der Winter wurde dann mit einer kältestarrenden und zitternden Atmosphäre demonstriert. Die Musik des Italieners zeichnet unter anderem Naturphänomene wie Gewitter, Sturm und Regen nach. Es werden in der Komposition Empfindungen von Menschen beschrieben. Die Besucher waren von dem Konzert fasziniert. Zum Schluss gab es minutenlangen tosenden Beifall für die Künstler. "Toll, was man mit einer Violine alles ausdrücken kann", lobte Karin Trautner.

Vor Vivaldis "Die vier Jahreszeiten " beschränkte sich das Konzert auch ausschließlich auf akustische Genüsse.

So zeigte das Barockensemble auch mit Werken von Georg Philipp Telemann und Jan van Eick sein Können. Besonders Miriam Grapp erhielt für ihr Solo auf der Blockflöte bei van Eycks "Engels Nachtegaeltje" tosenden Applaus. Wie ein Vöglein auf dem Baum spielte die Künstlerin auf der Empore der Festhalle.

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