Die letzte Kerwe der Region Die Walshauser bilden den krönenden Abschluss

Walshausen · Die kleine Gemeinde im Felsalbtal feierte die letzte Kerwe der Region. Ortsbürgermeister Gunther Veit stand dabei nicht nur hinterm Herd.

 Die Walshauser feierten an diesem Wochenende Kerwe – unter anderem mit einem Fackelumzug. Es war die letzte Kerwe in der Region.

Die Walshauser feierten an diesem Wochenende Kerwe – unter anderem mit einem Fackelumzug. Es war die letzte Kerwe in der Region.

Foto: nos

Alles hat einmal ein Ende. Das Sprichwort ist bekannt, diesmal gilt es für die Kerwezeit, welche nunmehr in der Region mit der letzten Kerwe in der Felsalbtalortschaft Walshausen ein sehr rühmliches Ende genommen hat. Die Stimmung war großartig, das Wetter passte, zum Auftakt beim Fackelzug waren jung und alt auf den Beinen, viel gelacht wurde bei der Kerwerede und gestern ging es noch einmal im Dorfgemeinschaftshaus beim Frühschoppen hoch her.

„Ich bin gemolk“, meinte Ortsbürgermeister Gunter Veith, der nicht repräsentierte, sich vielmehr um vieles kümmerte: Er verfasste die knackige Kerwerede und beim gestrigen Frühschoppen stand er gar selbst am Kochherd – unterstützt von einer großer Helferschar, damit alles in seinen Bahnen verlaufen konnte.

Die Kerwe in dem beschaulichen Ort lässt sich mit anderen Ortschaften nicht vergleichen. Niemand wollte auf das Spektakel verzichten. Menschen aus jeglichen Altersstufen nahmen am Wochenende an der Kerwe teil. Das konnte schon zum Auftakt am letzten Freitag (wir berichteten in der Samstagsausgabe) festgestellt werden. Der Fackelumzug war riesig und nicht allein ein Lichterumzug für die Kleinen und Jugendlichen des Ortes.

Zu den Musikern des Musikzuges des vereinigten Turnerschaft Contwig pflegen die Walshauser seit vielen Jahren enge Kontakte. Über den FC Moas sind diese geknüpft worden und dem Musikensemble als musikalischer Begleiter wurde auch die Kerwerede stilvoll arrangiert. Mit dem bunten Bänderstrauß in der Ecke des großen Saales im Dorfgemeinschaftshaus und vielen Zuhörern, welche den Neuigkeiten lauschten, die das Kerwerednertrio mit Vanessa Oberer, Hans Baumeister, den alle im Ort nur „Schlenser“ nennen, und Matthias Fischer verkündete. An die „große Glocke“ wurde da so manche Begebenheit gehängt. Etwa der besondere Katzendung am Kornberg welcher die Nelken in des Nachbars Garten trotz dessen Beschwerden besonders sprießen lässt oder „dem Hans un soiner Mutti, wo jetzt Schluss ist mit tutti frutti“. Dass Blutdrucktablette und Alkohol für das Fahrradfahren gleichfalls mehr als bedenklich sein können, habe der „Schlenser“ jetzt am eigenen Leib zu spüren bekommen und sorgte für schadenfrohes Gelächter im Saal.

Diebisch gefreut haben sich viele Walshauser auch noch einmal über den Entwendungsgag beim Neujahrsempfang der Verbandsgemeinde. Als zum Schluss dieses bombastischen Empfangs noch etliche Platten mit herzhaften Häppchen auf hungrige Besucher warteten, packte der „Schlenser“ die Gelegenheit beim Schopfe und packte etliche als „Wegzehrung“ einfach ein. „Die Platte unner de Jacke versteckelt sind die dort verschwunde, was se net han kenne trage – hatte se noch im Munde…“ Die Erlebnisse des Mandelblütenfestes im Gimmeldingen erfreute den großen Zuhörerkreis und die filmreife Verbrecherjagd im Ort mit einem Großaufgebot an Polizei ist ebenso ein unvergessliches Thema gewesen, welches ein „gefundenes Fressen“ für die von Gunther Veith hervorragend verfasste Kerwerede war.

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