DRK Contwig Die fahrenden Notrufsäulen

Contwig · Helfer auf zwei Rädern: Die Motorradstaffel des DRK Contwig ist an Wochenenden auf Autobahnen unterwegs, um bei Notfällen zu helfen. Auch bei Staus greifen sie als „fahrende Notsäulen“ ein.

 Die Motorradstaffel des DRK Contwig engangiert sich vielfältig auf den Straßen der Region als Helfer.

Die Motorradstaffel des DRK Contwig engangiert sich vielfältig auf den Straßen der Region als Helfer.

Foto: @ Marco Wille -Photographie/Marco Wille

(red) An allen Reisewochenenden sieht man sie auf den Autobahnen: Motorräder vom Deutschen Roten Kreuz (DRK). Seit 2007 stellt auch das DRK Contwig eine Staffel, in der Notärzte, Notfallsanitäter und Rettungssanitäter ehrenamtlich Dienst tun.

Einsatzgebiet sind noch bis Oktober A 8, B 10, A 61, und A 65 im Südwesten. Aufgabe der DRK-Biker ist es, gestrandete Urlauber zu betreuen oder bei Unfällen schnell Erste Hilfe zu leisten. Das gilt besonders für den Bereich Johanniskreuz, das Motorrad-Dorado in der Südwestpfalz am Wochenende, wo es oft zu schweren Unfällen kommt.

Durch das stetig zunehmende Verkehrsaufkommen ergeben sich auch häufig Staus und lange Wartezeiten. Hier geben die DRK-Streifen Auskünfte über Staus und bewähren sich als „fahrende Notrufsäulen“. Der Einsatzleitstelle Landau können sie präzise Angaben machen, ob weitere Rettungswagen benötigt werden oder Spezialfahrzeuge angefordert werden müssen.

„Aufgrund ihrer schnellen und flexiblen Einsatzmöglichkeiten sind Motorräder ein optimales Einsatzmittel, vor allem in schwierigen Verkehrssituationen, in denen andere Fahrzeuge oft beim Erreichen von Einsatzstellen behindert werden“ berichtet Kai J. Harstick, Bereitschaftsleiter in Contwig. Die Notfallausrüstung der Motorräder reicht vom Defibrillator über Messgeräte bis hin zu Spielmaterial für Kinder und Getränke.

Neben den Autobahneinsätzen zu Ferienzeiten werden die Contwiger bei größeren Veranstaltungen auch in Köln, Saarbrücken und Hamburg eingesetzt. Sie helfen bei Laufveranstaltungen wie dem „Pfälzerwald-Marathon“ oder als Vorausfahrzeuge der Notfallrettung beim Besuch des türkischen Präsidenten Erdogan in Köln letzten Jahr. Insgesamt ergeben sich jährlich etwa 20 Großveranstaltungen, bei denen die Motorräder unterstützend tätig sind.

Die Einsatzmotorräder werden auch allein zu kleinen Hilfeleistungen geschickt. Meist erfolgt ihre Alarmierung jedoch zusammen mit anderen Rettungsdienstfahrzeugen. Der Einsatz erfolgt übrigens für Betroffene kostenlos.

In der Staffel Contwig sind zurzeit zwölf DRK-Mitglieder, darunter drei Notärzte, tätig. Motorradsanitäter müssen 30 Jahre alt sein, über Fahrpraxis auf größeren Motorrädern verfügen, im Rettungsdienst ausgebildet sein und mehrere Jahre Einsatzpraxis im Rettungsdienst nachweisen. Neben der körperlichen und fachlichen Eignung kommt noch die Charakterbeurteilung mit hinzu. Hiermit will man risikoreiches Handeln vermeiden und auf belastende Einsatzsituationen vorbereiten. Denn der Einsatz auf Autobahnen Schnellstraßen stellt ein großes Risiko dar. Ein jährliches Fahrsicherheitstraining muss absolviert werden, bevor man den Dienst übernehmen kann.

Wer sich für den anspruchsvollen aber auch interessanten Dienst interessiert, kann sich beim DRK Contwig melden, Tel. (0 63 32) 56 88 60

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