Deutsch wird großgeschrieben

Zweibrücken · Der „Beirat für Migration und Integration“ (früher Ausländerbeirat) hat dem Stadtrat seinen Tätigkeitsbericht vorgelegt. Bei der Neuwahl am Sonntag hofft der Beirat auf eine höhere Wahlbeteiligung als vor fünf Jahren.

Am kommenden Sonntag, 23. November, wird der "Beirat für Migration und Integration" der Stadt Zweibrücken neu gewählt. Oberbürgermeister Kurt Pirmann befürchtet wieder eine niedrige Wahlbeteiligung . Denn die Stadtverwaltung erreichten "mehr Anfrage, ob man wählen muss" als ob man wählen darf. Bei der letzten Wahl 2009 lag die Beteiligung bei nur 11,6 Prozent - auch deshalb, weil viele wahlberechtigte Deutsche mit Migrationshintergrund nicht im Wählerverzeichnis erfasst sind.

Dabei "würde es Zweibrücken ärmer machen", wenn es die erfolgreiche Arbeit des Migrationsbeirats nicht gäbe, würdigte Pirmann in der jüngsten Stadtratssitzung den vom Beiratsvorsitzenden Kurt Liebmann und seiner Stellvertreterin Pervin Taze vorgestellten Tätigkeitsbericht der vergangenen fünf Jahre.

Neben den monatlichen Beiratssitzungen und Sprechstunden zählten Liebmann und Taze auch zahlreiche (teils mit Partnern durchgeführte) Projekte des Migrationsbeirats auf. Etwa "Mama lernt Deutsch": Im Mehrgenerationenhaus verbessern regelmäßig 10 bis 15 Frauen ihr Alltagsdeutsch. An Kinder richtet sich das wöchentliche "Sprachbad", bei dem kleine Kinder spielerisch an den Klang der deutschen Sprache herangeführt werden. Zurzeit ruhe dieses Projekt mangels Nachfrage aber. Gut angenommen werde dagegen das "Café International" im Mehrgenerationenhaus. Liebmann: "Da kommen Gäste aus sehr vielen verschiedenen Ländern." Das bedeute: "Wir können an diesem Tisch nur in einer Sprache sprechen: deutsch."

Die "Ballkontakte" sind ein Projekt, bei dem gemeinsam mit den Vereinen VB und VTZ Kinder mit Migrationshintergrund durchs Fußballspielen integriert werden.

Liebmann kündigte an, für kommendes Jahr sei erneut ein "Begegnungsfest" auf dem Hallplatz geplant (30. Mai).

Taze berichtete, dass sich der Migrationsbeirat "oft auch mit persönlichen Schicksalen" beschäftige. "Viele dieser Probleme hängen aber nicht mit der Herkunft zusammen, sondern sind soziale Probleme." Denn Zweibrücker mit Migrationshintergrund seien im Durchschnitt sozial noch schlechter gestellt als ihre alteingesessenen Mitbürger. Bei der Wahl am kommenden Sonntag treten zwölf Kandidaten an, darunter auch wieder Liebmann und Taze. Erstmals gibt es ein Wahlplakat, das alle zeigt - nur eine von mehreren Maßnahmen, mit der der Beirat eine höhere Wahlbeteiligung als vor fünf Jahren erreichen will. Erstmals dürfen auch 16-Jährige wählen. Das Wahllokal im Rathaus ist von 8 bis 18 Uhr geöffnet.

www.beiratfuermigrationund

integration.zweibruecken.de

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