Der Garten braucht noch Ruhe

Februar - wir haben die Mitte des Winters erreicht. Ja, es dauert noch bis Ende März, bis es Frühjahr wird. Wenn man morgens in den Garten schaut, ist es auch nicht zu übersehen. Alles ist mit Reif überzogen und die Teiche ruhen unter einem Eispanzer. Lassen Sie sich durch die mittägliche Wintersonne nicht täuschen

Februar - wir haben die Mitte des Winters erreicht. Ja, es dauert noch bis Ende März, bis es Frühjahr wird. Wenn man morgens in den Garten schaut, ist es auch nicht zu übersehen. Alles ist mit Reif überzogen und die Teiche ruhen unter einem Eispanzer. Lassen Sie sich durch die mittägliche Wintersonne nicht täuschen. Ich bin richtig froh, dass wir bisher einen echten Winter hatten, etwas wenig Schnee, der Natur aber tut es trotzdem gut. Der Garten hat noch weitgehend Pause. Schon das laufen über gefrorenen Rasen schädigt diesen. Die Spuren sehen Sie im Frühjahr, wenn er wieder austreibt. Was gibt es zu tun im Garten? Wenn der Reif verschwunden ist, die Beete aber noch gefroren sind, ist das ein günstiger Zeitpunkt, um einen Rückschnitt an den Ziersträuchern vorzunehmen. Gehölze haben unterschiedliche Wuchscharakter. Nicht nur bei Baum und Strauch wird unterschieden. Nein, auch die Ansatzstelle des Neuaustriebes der Sträucher unterscheidet sich. Es gibt Sträucher, wie die Haselnuss, die sich aus der Basis am Boden verjüngen und verzweigen. Solche Pflanzen wachsen in der Regel straff aufrecht. Andere bilden zahlreiche neue Zweige auf mittlerer Höhe. So zum Beispiel die Weigelie oder der falsche Jasmin (Philadelphus). Diese Pflanzen werden recht ausladend, da sich die schwerer werdenden Zweige nach Außen legen. Diese Verzweigungsarten geben uns den Schnitt vor, der zu einer dauerhaft schönen Pflanze führt. Ein weiterer Punkt, den es zu beachten gilt, ist das Blühverhalten. Blüht der Strauch am Holz, das 2009 gebildet wurde am stärksten oder an den Zweigen aus 2007 und 2008? Müssen Sie also vor allem für neues Holz oder für einen beständigen Generationswechsel sorgen? Was schneiden Sie und wie? Blüht die Pflanze im Frühjahr, wie die Forsythie, dann schneiden Sie jetzt gar nicht! Wenn es soweit ist, schreibe ich dazu noch etwas. Blüht die Pflanze im Sommer oder Herbst, ist ein Schnitt nun angebracht. Zuerst einmal gilt: Wenige große Schnitte sind besser als viele kleine. Dies bedeutet, schneiden Sie lieber zuerst einmal einen, oder wenn es gar zu dicht geworden ist, mehrere alte Triebe möglichst direkt am Boden weg und schaffen Sie dadurch Platz im Strauch. Dies ermöglicht eine Verjüngung. Nur an den Spitzen herumzuschnippeln führt dabei nicht zum Ziel. Wenn vor allem die neuen Zweige Blüten tragen, so zum Beispiel am Sommerflieder oder an den Japanischen Zwergspiersträuchern, dann erfolgt der weitere Schnitt bis weit ins alte Holz zurück. Bei einer Zwergspiere oder einer Bartblume kann dies zwanzig Zentimeter über dem Boden sein. Ein älterer Sommerflieder kann bis auf fünfzig Zentimeter zurückgenommen werden. Beide verjüngen sich aus dieser Basis und werden Sie mit einer üppigen Blüte belohnen. Einen Hibiscus, er blüht auch am neuen Holz am stärksten, fördern Sie durch einen Rückschnitt um ein Viertel der einzelnen Ast- und Zweigpartien. Haben Sie dagegen eine Kolkwizia oder Weigelie, müssen Sie immer älteres, zwei bis dreijähriges Holz erhalten. Daran entwickeln sich bei diesen die meisten Blüten. Neben dem schon erwähnten Auslichten (Verjüngen), ist ein jährlicher Rückschnitt ihrer einjährigen Triebe, gewachsen im Sommer 2008, vorteilhaft. Der Strauch bildet unterhalb der Schnittstelle zahlreiche Seitentriebe für das nächste Jahr und bleibt auch etwas kompakter. Je nach Austriebstärke kann dies eine Halbierung des Zweiges sein. Der Rest des Strauches bleibt ungeschnitten. Beobachten Sie, wie sich Ihre Pflanzen entwickeln und leiten Sie daraus den passenden Schnitt ab. Wenn die Beete oberflächlich auftauen, sollten Sie ein weiteres Betreten vermeiden, da Sie sonst die obere Bodenstruktur schädigen (Matsch). Es ist dann noch einmal eine Zwangspause angesagt. Weiterhin können Sie, bei milderem Witterungsverlauf, ab der Monatsmitte, mit dem Rückschnitt der sommergrünen Ziergräser beginnen. Besonders die Halme und Blätter der Pfeifengräser (Molinia) werden jetzt schon durch den Garten geweht.

Auf einen BlickTermin: Tagesseminar am Samstag, 14. März, zehn bis 17 Uhr, Hotel Rosengarten am Park, zu den Themen "Rosenpflege" und "Wildrosen für den Hausgarten".Anmeldung unter Telefon (0 63 32) 87 14 72. al

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