Der Funke sprang nicht richtig über

Großbundenbach · Groovige Jazztöne erklangen am Freitagabend in der Kirche St. Martin in Großbundenbach . Beim Euroclassic-Festival gastierte das Jazztrio "Sounds and Grooves" mit seinem Gershwin-Programm. In der ungewöhnlichen Besetzung mit Gesang, Klavier und Kontrabass führte es das generationsübergreifende Publikum in das Werk des berühmten amerikanischen Komponisten George Gershwin (1889-1937) ein.

 Das letzte Euroclassic-Konzert in der Verbandsgemeinde. Foto: tja

Das letzte Euroclassic-Konzert in der Verbandsgemeinde. Foto: tja

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Das Konzertprogramm umfasste Lieder aus den Anfängen von Gershwins Karriere im New Yorker Stadtteil Brooklyn über seine Zeit am Broadway bis zu seinen letzten Lebensjahren in Hollywood. Klassiker wie "S'wonderful", "I got rhythm" oder "Summertime" durften dabei nicht fehlen. Viele seiner Lieder schrieb Gershwin ursprünglich für Musicals, aber schon bald fanden sie auch regen Anklang in anderen Musikrichtungen wie zum Beispiel dem Jazz. "Gute Musik ist zeitlos und wird immer wieder gespielt werden", erklärte Sängerin Hilde Vanhove.

Amüsant führte die sympathische Belgierin die neunzig Zuschauer durch das Leben und Werk Gershwins. Die Stimme der studierten Jazzsängerin Vanhove war jedoch weniger überzeugend. Es fehlte ihr an Fülle, oder wie es Helga Schmidt beschreibt: "Die Stimme hat nicht so richtig getragen." Die Instrumentaleinlagen von dem deutschen Pianist Michael Kotzian und seinem Landsmann Kontrabassist Stefan Werni ernteten dagegen immer wieder anerkennenden Zwischenapplaus von den Zuschauern. Aber auch wenn Großbundenbachs Bürgermeister Dieter Glahn beim anschließenden Empfang behauptete, "Jazz in jeder Faser des Körpers gespürt" zu haben, schien der Funke nicht auf jeden Zuschauer übergesprungen zu sein. In der schönen, aber kühlen St.-Martin-Kirche wollte nicht so recht die wollige und entspannte Jazzstimmung aufkommen, wie man sie vielleicht aus Jazzclubs kennt.

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