Der Biber ist zurück

Dietrichingen · Der Biber ist im Hornbachtal zurück. Abgenagte Uferweiden und angeknabberte Bäume am Hornbach sind sichtbare Spuren. Die unmittelbare Nachbarschaft zu Wasserbüffeln in Mauschbach stört den Biber nicht.

 Dieses Foto zeigt: Hier hat ein Biber seine scharfen Zähne walten lassen. Foto: Norbert Schwarz

Dieses Foto zeigt: Hier hat ein Biber seine scharfen Zähne walten lassen. Foto: Norbert Schwarz

Foto: Norbert Schwarz

Saarländische Biber fühlen sich im Hornbachtal wohl. Über die Rückkehr des Tieres in heimische Gewässer, etwa den Hornbach , informierten jetzt im Dietrichinger Dorfgemeinschaftshaus deutsche und französische Biberexperten. Ortsbürgermeisterin Andrea Henner hatte die Infoveranstaltung initiiert und viele Zuhörer, Umweltschützer, Naturliebhaber und Angler kamen ins proppenvolle Dorfgemeinschaftshaus.

Dass sich die Biber bis in die westpfälzischen Gewässer vorgearbeitet haben, konnte Rasmund Denné vom Bibermanagment Saarland ausführlich erläutern. Die Wiederansiedlung der Nager war sozusagen ein Kind der "Illrenaturierung", die im Jahr 1994 ihre Anfänge hat. Der Nabu wurde bei den Nachbarn Träger der Biber-AG. An der Ill, Prims, Wadrill und seit der Jahrtausenwende auch an der Blies sind die Biber inzwischen wieder heimisch. Aus den anfänglichen fünf Tieren ist inzwischen eine Großfamilie von 646 Tieren im Saarland geworden. Dass die Rheinland-Pfälzer auf ein eigenes Ansiedlungsprojekt verzichteten, begrüßten die Mitstreiter der saarländischen Biber-AG sehr. Damit sei eine "Gegenwanderung" ausgeschlossen worden, so Biberexperte Denné, der sehr ausführlich über die Ausbreitung der nächtlichen Nager, die ausgewachsen immerhin bis zu 35 Kilo wiegen können, informierte. Dass der inzwischen "Pfälzische Biber" weiter die Felsalb und Seitengewässer hochgeht, ist für Rasmund Denné klar.

Francois Wecker, Verantwortlicher des Biber-Netzes (réseau castor) beim französischen Jagdamt im benachbarten Departement, berichtete über die gleichfalls eingetretene Biberwanderung im französischen Raum.

In bestem "Lothringer Dütsch" und unterlegt mit ausgezeichneten Tierbildern klappte Wecker das Biber-Bilderbuch an der "Schwalb" auf. Bei Walschbronn ist das braune Nagetier, das seit 1840 in ganz Deutschland und den angrenzenden Ländern ausgerottet schien, gleichfalls wieder daheim. In Frankreich stand der Biber schon immer unter Naturschutz, wurde aber auch hier erst wieder durch die Wiederansiedlungsaktion im Saarland heimisch.

Stephanie Venske, Diplomgeographin im Biberzentrum Rheinland-Pfalz der GNOR e.V., Natur-Erlebnis-Zentrum Fischbach bei Dahn, war es vorbehalten geblieben, zum Auftakt über die Ausrottung des Bibers in Deutschland und seine Rückkehr anschaulich zu berichten. Dabei stand die europaweite Ausrottung ebenso im Mittelpunkt wie die vielerorts erfolgreichen Bemühungen, den Biber wieder heimisch werden zu lassen.

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