Demokratie leben Der Abschluss, der ein Anfang ist
Hornbach · In Hornbach wurde das Ende der ersten Förderphase von „Demokratie leben“ gefeiert.
(nlg) „Demokratie leben!“, so nennt sich das Programm des Bundesministeriums für Familie, Senioren, Frauen und Jugend, das auf verschiedenen Ebenen Projekte zur Radikalisierungsprävention und Demokratieförderung fördert. Dabei geht es unter anderem um Rechtsextremismus, Religionsfreiheit, aber auch um Themen wie Homosexualität. In ganz Deutschland werden Städte, Gemeinden und Landkreise im Rahmen von „Demokratie leben“ unterstützt, hierfür werden sogenannte Partnerschaften gebildet.
Im Jahr 2015 begann die Fünfjahres-Partnerschaft für Zweibrücken, Pirmasens und Südwestpfalz. Im Rahmen einer gemeinsamen Abschlussveranstaltung in der Pirminius-Halle in Hornbach wurde nun auf eine spannende Projektlaufzeit zurückgeblickt und präsentiert, was in dieser Zeit alles entstanden und gewachsen ist. Jenny Frieden und Pouya Nemati, beides kulturpädagogische Mitarbeiter der Jugendkulturwerkstatt Pirmasens, führten dabei durch den Abend.
Zu Gast war auch Thomas Heppener, Referatsleiter „Demokratieföderung“ im Familienministerium, der sich freute, eine wichtige Zusage zu überbringen. „Es ist nicht unbedingt einen Abschlussveranstaltung, sondern eher eine Zwischenbilanz“, erklärte er. Denn: Das Programm darf in die nächste Förderperiode gehen und dann stehen den Partnerschaften sogar 25 000 Euro mehr pro Jahr an Fördermitteln zur Verfügung. Jürgen Conrad, Vizepräsident der Struktur- und Genehmigungsdirektion Süd erinnerte an die jüngsten Vorfälle, etwa den Anschlag in Halle. „Ich frage mich schon, warum wir immer wieder neu aufwachen müssen, statt stetig dranzubleiben“, stellte er in den Raum und forderte auf: „Wir alle sollten uns verantwortlich fühlen, dafür, was in unserem Land vorgeht.“ Diese Verantwortung haben zahlreiche Projekte in den vergangenen fünf Jahren in den drei Partnerschaften ernst genommen. Ein Schwerpunkt lag bei allen Partnerschaften auch bei Kindern und Jugendlichen.
In Zweibrücken sind in dieser Zeit ganze 65 Einzelprojekte entstanden. 8500 Teilnehmer waren bei den verschiedensten Projekten, etwa im Bereich Musik, Kultur und Kunst oder auch Forschungsprojekte mit dabei. Ein Projekt wurde beispielsweise beim VB Zweibrücken umgesetzt. Bei „1:0 für ein Willkommen“ setzte dieser sich für politische Bildung ein und besuchte mit Kindern und Jugendlichen etwa aus Deutschland, Syrien oder Afghanistan bei verschiedenen Ausflügen eine Stadtratssitzung in Zweibrücken, den Landtag in Mainz und unternahm eine Fahrt nach Straßburg.
„Skulpturen für Toleranz“ nannte sich hingegen ein Projekt am Helmholtz-Gymnasium, bei dem Schüler 17 Figuren in Stahl entworfen hatten. Einige davon sind zum Beispiel auf der kleinen Insel am Wasserspielplatz zwischen dem Exe und dem Gymnasium zu sehen. Im Anschluss an die Präsentation der Projektergebnisse durfte auch der Austausch nicht fehlen. An Stellwänden konnten sich die Besucher zudem über die Vielzahl der Projekte informieren.